Evangelische Gemeinden wachsen durch Hilfe von Chinesen
Durch die Spenden von Gemeinden aus Singapur
wurden Kirchen in Malaysia gegründet. Und über 50 Prozent der Gemeindebesucher
von Mega-Churches in Süd-Ost-Asien sind Chinesen aus nichtchristlichen
Familien…
In Asien wachsen
evangelische und pfingstlerische Kirchen schneller als sonst auf der Welt: Wie
«The Economist» berichtet, gab es 1970 nur 17 Millionen Anhänger dieser
Gemeinden, während es 2015 bereits über 200 Millionen waren. Gerade in Südkorea
und den Philippinen existieren Mega-Kirchen mit Zehntausenden Mitgliedern.
50% Kirchgänger in SüdOst-Asien sind Chinesen
Selbst in
muslimischen Ländern, in denen die Konvertierung zum Christentum streng
verboten ist (wie Indonesien und Malaysia) wächst der Anteil der
evangelisch-christlichen Bevölkerung stetig. Und das liegt mit an einer grossen
Anzahl chinesischer Christen, die sich in ganz Südostasien den Gemeinden
anschliessen. Nach einer Studie des ISEAS-Yusof Ishak Instituts in Singapur,
die 2013 durchgeführt wurde, haben über 50 Prozent der Kirchgänger der
asiatischen Megagemeinden einen Universitätsabschluss. Diese Leute sprechen mit hoher
Wahrscheinlichkeit chinesisch und kommen aus nichtchristlichen Familien. Und die
Gemeinden in Asien unterstützen sich gegenseitig. So halfen beispielsweise
diverse Gemeinden aus Singapur, Kirchen in Malaysia und anderen Ländern zu
gründen, berichtet Evangelical Focus.
Zwischen Wohlstands-Theologie und Geschäftsbeziehungen
Ein Problem der
Mega-Gemeinden Asiens ist, dass an vielen Orten das «Wohlstands-Evangelium»
gepredigt wird. Vielleicht sind die Gemeinden deshalb so gross. Fakt ist, dass
in Kirchen wie der New Creation Church, einer Megagemeinde in einem
Einkaufszentrum von Singapur, bereits am Mittwoch vorher online ein Sitzplatz
für Sonntag reserviert werden muss – und dies von allen 30'000 Gemeindemitgliedern. Dies
ist denn auch der Ort, an dem Geschäfte gemacht und Geschäftsbeziehungen
geknüpft werden, erklärte Thomas Harvey vom Oxford Centre of Mission Studies
gegenüber «The Economist». «Die Gemeinden in Singapur sind der Ort, an dem die
Leute Beziehungen knüpfen mit denjenigen, denen sie vertrauen. Man hat das
Gefühl, dass dies Leute sind, die man kennt, Menschen mit Integrität,
Charakter, Bildung…»