Historische Schriften bestätigt

Besterhaltene Mauerteile und Theater am Tempelberg freigelegt

Vor kurzem wurden in Jerusalems Altstadt acht Steinschichten der Klagemauer, die unter einer acht Meter tiefen Schicht Erde begraben waren, sowie eine Theater-Struktur freigelegt. Ein Archäologe spricht von den besterhaltenen Klagemauer-Teilen, die heute bekannt sind.
Freigelegte Steinschichten der Klagemauer

Damit werden historische Aufzeichnungen bestätigt. Die von der Israelischen Altertumsbehörde (IAA) durchgeführten archäologischen Arbeiten brachten massive, vollständige Steine zutage. Rund 2'000 Jahre waren diese Teile des Tempelbergs unter dem Erdreich verborgen. Archäologe Tehillah Liebermann: «Die Mauerteile sind gut erhalten, kein Regen und keine Sonne sind da dran gekommen. Es sind wohl die besten Steine der Klagemauer, die wir heute kennen.»

Theater für 200 Menschen

Gleichzeitig mit den archäologischen Arbeiten stiessen die Wissenschaftler auf einen weiteren Fund; es wurden die Reste einer Theater-Struktur aus der römischen Periode freigelegt. Historische Schriften bestätigen ein Theater, das nahe am Tempelberg liegt.

Bei einer Pressekonferenz eingangs Woche in Jerusalem wurden die Gesteinsschichten sowie die Theater-Überreste der Öffentlichkeit vorgestellt. Es wird davon ausgegangen, dass rund 200 Menschen darin Platz gefunden haben. Tehillah Liebermann: «Wir wussten, dass es da ist, doch es zu sehen, ist sehr aufregend.» Und Archäologe Avi Salamon erklärte, dass dieses Theater den Wandel der jüdischen Stadt unter den römischen Herrschern zeigt.

Geschichtsschreibung untermauert

Bereits seit rund 150 Jahren suchen die Forscher in Jerusalem nach diesem Theater, das in den historischen Quellen erwähnt ist, sowie nach weiteren Gebäuden. Erwähnt werden sie in Aufzeichnungen aus der Zeit des Zweiten Tempels, darunter bei Josephus Flavius.

Ebenfalls Eingang in die Geschichtsschreibung findet der Ort in Dokumenten nach der Zerstörung des Zweiten Tempels, als Jerusalem zur römischen Kolonie «Aelia Capitolina» wurde. Der Fund wertet diese Quellen auf, die ebenfalls den jüdischen Bezug zum Land und zur Stadt Jerusalem untermauern.

Die Archäologen hoffen, dass der Ort in wenigen Jahren für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.

 

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Datum: 19.10.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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