Kurioser Gerichtsprozess

Mann verklagt Gott – wegen ungerechter Behandlung

In Israel wollte ein Mann Gott verklagen, weil er in den vergangenen drei Jahren so ungerecht zu ihm gewesen sei. Die Klage wurde vom Gericht als lächerlich abgewiesen, doch stimmt die Geschichte nachdenklich: Hätte der Mann Gott auch dann verklagen wollen, wenn er ihn wirklich kennen würde?
Richter

Es gibt weltweit die kuriosesten Gerichtsprozesse. Doch von so einem, wie er kürzlich in Israel vor dem Obersten Gerichtshof in Haifa geführt wurde, hat man selten gehört. Ein israelischer Mann forderte vor Gericht eine einstweilige Verfügung gegen Gott. Der Grund: Der Allmächtige sei in letzter Zeit besonders unfreundlich zu ihm gewesen. Der Mann, der in der Hafenstadt Haifa wohnhaft ist, vertrat sich dabei selbst. In den vergangenen drei Jahren habe sich Gott ihm gegenüber sehr negativ verhalten und so habe er in dieser Zeit immer wieder die örtliche Polizei gerufen und von ihr eine einstweilige Verfügung gefordert. Doch sie habe lediglich eine Streife zu ihm nach Hause geschickt – insgesamt zehn Mal!

Im Protokoll des Prozesses wurde aufgenommen, dass Gott nicht zum Prozess erschien – wobei natürlich nicht klar ist, ob er wirklich nicht erschien oder nur sein Recht auf das Schweigen vor Gericht in Anspruch nahm. Richter Ahsan Canaan, der für den Fall zuständig war, lehnte den Antrag ab; er sei lächerlich. Der Kläger brauche keine Hilfe von einem Gericht, sondern vielmehr von anderen Seiten.

Lächerlich oder traurig?

Eine solche Geschichte entlockt dem einen oder anderen sicherlich ein Lächeln. Doch wenn man sie genauer betrachtet, ist es eigentlich eher zum Weinen: Dieser Mann fühlte sich so ungerecht von Gott behandelt, dass er ihn tatsächlich verklagen wollte. Ganz abgesehen davon, dass er vor Gericht eh keine Chance gegen den Allmächtigen hat, dem wortwörtlich nichts unmöglich ist, hat dieser Mann scheinbar überhaupt nicht verstanden, worum es in diesem Leben und für Gott geht.

Wie würde der Mann reagieren, wenn er wüsste, dass…

…Gott ihn unbeschreiblich doll liebt, so dass er seinen einzigen Sohn für ihn opferte (Johannes, Kapitel 3, Vers 16)?
…Gott sich nicht an seinen negativen Lebensumständen erfreut, sondern vielmehr mit ihm leidet und jede einzelne seiner Tränen gezählt hat (Psalm 56, Vers 9)?
…Gott selbst in den negativen Lebensumständen einen Plan für ihn hat und ihm helfen will, an den Situationen zu reifen (Römer, Kapitel 5, Verse 3-5; 1.Petrus, Kapitel 1, Verse 6-7)?
…Gott ihn nie allein gelassen hat in seinen Schwierigkeiten (Psalm 23, Vers 4) und ihn vielmehr daraus erretten will, wenn er ihn darum bittet (Psalm 51, Vers 15)?
…nicht Gott es ist, der negative Lebensumstände schickt, sondern vielmehr diese Welt mit all ihren Windungen und Fallen – und dass Jesus der einzige ist, der die Welt überwunden hat (Johannes, Kapitel 16, Vers 33) und auf dessen Seite man triumphieren kann (Römer, Kapitel 8, Vers 37)?

Vielleicht ist es keine schlechte Idee, kurz für diesen Mann zu beten, dass er doch Menschen kennenlernt, die ihm diese Dinge weitersagen – und ihm zeigen, dass er, statt Gott zu verklagen, lieber zu ihm rufen und ihm sein Leben geben sollte.

Auch wir können dies den Menschen um uns herum weitersagen, wenn sie sich über die schlimmen Situationen in ihrem Leben oder das viele Leid auf der Welt beklagen. Gott hat sie nicht vergessen, er hat selbst inmitten des Leides einen Plan für sie – und er muss definitiv nicht von einem Gericht dafür verurteilt werden.

Zum Thema:
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Datum: 21.05.2016
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet

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