187 bleiben gefangen

IS lässt in Syrien 22 Christen frei

Seit Februar 2015 werden über 200 assyrische Christen aus dem Nordosten Syriens vom Islamischen Staat (IS) gefangen gehalten. 22 von ihnen sind nun am Montag überraschend freigelassen worden.
Assyrische Christen demonstrieren auf der ganzen Welt - hier in Chicago.
Demonstration von assyrischen Christen in Chicago

Die über 200 assyrischen Christen waren aus mehreren Dörfern nahe der Stadt Al-Hasaka gefangen genommen worden, aus der Gegend des Flusses Khabur, des längsten Nebenflusses des Euphrat. Die nun Freigelassenen stammen aus den Orten Tal Shamiram und Tal Jazirah.

Laut dem «Syrian Observatory for Human Rights» mit Sitz in Grossbritannien wurden die Christen dank der «unermüdlichen Bemühungen und Verhandlungen der assyrischen Kirche in der Stadt Hasakeh» freigelassen. Die älteren Menschen, darunter 14 Frauen, wurden zunächst in eine Kirche in Al-Hasaka gebracht.

187 weiterhin festgehalten

Die «Assyrian Federation of Sweden» hat den Fall mitverfolgt. Laut dieser Organisation sind nach der Freilassung am Montag seit Februar insgesamt 45 Assyrer freigekommen. Noch immer harren aber 187 Christen aus der Region Khabur in Gefangenschaft aus.

In der vergangenen Woche wurden vom IS 60 weitere Christen aus der Stadt Quaryatayn entführt, dies nur wenige Stunden nachdem die Extremisten diesen Ort eingenommen hatten. 30 dieser Entführten sind inzwischen freigelassen worden, das Schicksal der 30 anderen ist unbekannt.

Noch 15'000 assyrische Familien in Syrien

Bevor der Krieg in Syrien begann, lebten 30'000 Assyrer in Syrien, die meisten von ihnen in 35 Dörfern und Städten in der Gegend von Al-Hasaka. Bischof Yatron Koliana von der Assyrischen Kirche des Ostens in Libanon stellt fest, dass noch ca. 15'000 assyrische Familien in Syrien in Gefahr vor dem IS und dem andauernden Bürgerkrieg in Syrien leben. Er rief die westliche Welt auf, besonders Russland und die Vereinigten Staaten, auf, mehr zu tun, um den leidenden Christen zu helfen.

Für die Freilassung der im Februar in der Region Khabur gekidnappten Christen war vom IS angeblich 100'000 Dollar Lösegeld pro Person verlangt worden. Es ist nicht bekannt, ob davon etwas bezahlt wurde oder unter welchen Umständen die 22 Christen nun freigelassen wurden.

Zum Thema:
IS entführt 100 Christen: UNO-Experten sprechen von Völkermord

Datum: 14.08.2015
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Open Doors / Christian Post

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