Stärker als Raketen

Arabische Christen und messianische Juden beten zusammen

Schlagzeilen von Raketen, Entführungen und dem Schreckgespenst einer dritten Intifada dominieren. Trotz der Wirren haben sich arabische Christen und messianische Juden zu einer grossen Jugendkonferenz getroffen.
In dieser Woche flogen viele Raketen im Nahen Osten (hier: Stadt Aschdod). Iron Dome (Reuters: RTR3XQYZ)

«Zusammen mit Arabern lachen und tanzen? Ich hasste sie mein Leben lang», blickt Chava zurück. Sie war in einer jüdisch-orthodoxen Familie aufgewachsen. Heute sieht es anders aus. Chava ist eine messianische Jüdin geworden, also eine Jüdin, die an Jesus glaubt. Soeben ist sie von einem dreitägigen Jugend-Treffen zwischen messianischen Juden und christlichen Arabern zurück. Rund tausend junge Erwachsene hatten sich in Haifa getroffen.

Beide Seiten hätten mit Emotionen und Schmerz zu kämpfen, sagt Rick Ridings, der die jährliche Konferenz organisiert. Chava war erstmals auf einer solchen Konferenz dabei. Früher sei der Hass da gewesen. Jetzt nicht mehr, sagt sie gegenüber «Israel heute»: «Als ich sah, wie sie zu Gott beten und ich hörte, wie sie in hebräisch und arabisch singen, berührte Gott mein Herz.» Es seien die Brüder und Schwestern, nach denen sie ihr ganzes Leben schon habe Ausschau gehalten.

Vergebung

Ridings sagt, dass er nicht gewusst habe, ob die jungen Menschen auch in einer solch schwierigen Zeit kommen würden. Doch sie waren da. Er spricht von einem der bedeutendsten Momenten, seit es die Konferenz gibt.

Für viele der jungen Gläubigen war es die erste tiefgehende Begegnung mit der anderen Seite. Wenn ein junger Araber, der in Gaza aufgewachsen ist, mit einem jungen messianischen Israeli seine Lebensgeschichte austauscht, hilft das gegenseitig zu erfahren, was geschieht, wenn die Armee angreift oder ein Freund bei einem Anschlag getötet wird.

«Als ich die Füsse meiner arabischen Schwester wusch, war es mir möglich, sie um Vergebung zu bitten, für die Weise, wie meine Familie und mein Volk ihr Volk ansieht», erinnert sich Chava. Es sei heilend gewesen, Vergebung und Liebe zu erfahren. Vorher habe sie keine arabischen Freundinnen gehabt. Jetzt habe sie täglich Kontakt mit Schwestern in Ramallah, Jordanien und dem Libanon.

Einheit

Eine andere junge Frau hörte Chavas Geschichte und erzählte ihr, dass sie die religiösen Juden hasse. Es sei ihre erste Begegnung mit jemandem, der von diesem Hintergrund komme. Sie bat um Vergebung und die beiden beteten miteinander.

Diese jährliche Konferenz sei eine sichere Umgebung für Juden, Araber und Palästinenser, um gemeinsam persönliche Begegnungen mit Gott zu haben und zusammen zu singen und anzubeten und in Einheit zu wachsen.

Datum: 11.07.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Israel Today

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