Begehrte Bibeln

Der Druck hat nicht das letzte Wort

Die internationale Bibelgesellschaft hat festgestellt, dass in Ländern, wo Menschen unter Druck stehen, die Zahl der Christen oft zunimmt. Die Schriftverteilung nahm zuletzt um sechs Prozent zu.
Weltweit leiden 100 – 200 Millionen Christen unter Verfolgung oder Diskriminierung.

Nie wurden so viele Bibeln verteilt, wie 2012, berichtet die internationale Bibelgesellschaft in diesen Tagen. Die Zahl stieg von 381 Millionen im Jahr 2011 auf über 405 Millionen im vergangenen Jahr, eine Zunahme von sechs Prozent. 32,1 Millionen Exemplare davon beziehen sich auf die komplette Bibel.

Die grösste Zunahme war in Syrien zu verzeichnen, innerhalb der grössten humanitären Krise des Landes, berichtet die britische Webseite «Christian Today». Achtmal mehr Ausgaben des «Buches der Bücher» wurde im vergangenen Jahr verteilt (nämlich 163'000 Exemplare). Immer wieder ist zu vernehmen, wie Flüchtlinge nach Bibeln fragen. Helfer der Bibelgesellschaft sind gefordert, der Nachfrage gerecht zu werden.

Im Irak wurde in den letzten 15 Jahren ein Exodus der Christen verzeichnet. Je nach Darstellung leben heute noch 330'000 Christen im Irak. 2012 wurden nun 66'000 Exemplare der Bibel verteilt, das sind 57 Prozent mehr als im Vorjahr.

Erheblicher Wandel in China

Vergleichbare Reporte sind aus Ägypten, Indien, Laos und Nigeria zu vernehmen. Es sind Länder, in denen in manchen Gegenden hoher Druck auf christliche Gläubige herrscht. Michael Perreau, Direktor der Bibelgesellschaft: «Mit wachsender Verfolgung in manchen Gegenden der Welt, und wachsender Säkularisierung in anderen Orten, ist es ermutigend, dass Gottes Wort mehr begehrt und geschätzt wird, als jemals zuvor.»

Gerade auch digitale Formen der Schrift hätten stark zugenommen, gerade auch in Nationen, in denen es gefährlich ist, christliche Literatur zu besitzen.

In verschiedenen Ländern ist zu sehen, dass die Anzahl der Christen stark gewachsen ist. Darunter China. Noch vor rund dreissig Jahren wurden Bibeln konfisziert und deren Besitzer ins Gefängnis gesteckt. Dennoch hat die Anzahl an Christen in den letzten Jahrzehnten enorm zugenommen. Heute steht die weltweit grösste Bibeldruckerei in China und das einst verbotene Buch wird millionenfach sowohl im Inland abgesetzt, als auch ins Ausland transportiert. Auch im Iran, wo der Druck nach wie vor erheblich ist, interessieren sich Mitmenschen in erheblicher Zahl für den christlichen Glauben.

Reaktion mit Tränen und Gebet

In einem kommunistischen Land waren Christen lange Jahre ebenfalls hart unterdrückt. Die verschiedenen Minderheiten durchlebten schwere Einschränkungen. Die Aufstände verschiedener Religionsgruppen wurden niedergeschlagen, mit manchen sogar Kämpfe ausgetragen. Nicht aber mit der christlichen Minderheit, obschon ihre Versammlungsräume zerstört wurden. Doch sie reagierten nicht mit Gegengewalt, sondern mit Gebet. Dies hinterliess tiefen Eindruck. Und so wurde befunden: «Ihr habt die wahre Religion. Andere reagieren mit Hass – ihr aber mit Tränen und Gebet.»

Vergleichbare Reaktionen konnte man in diesem Jahr in Ägypten beobachten. Auf eine Vielzahl von Muslimen hinterliessen die Christen eine tiefen Eindruck, indem sie auf Gewalt nicht mit Gegengewalt beantworteten. Stellvertretend hierfür die Reaktion eines Muslims, der sich öffentlich an die Christen wandte: «… Bewahrt euren Glauben, lebt eure Werte und erhebt eure Hände weiter zum Himmel, wenn ihr für Ägypten betet.»

Datum: 29.11.2013
Quelle: idea

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