Kurswechsel in Usbekistan?

Christen hoffen auf mehr Religionsfreiheit

In Usbekistan keimt Hoffnung auf mehr Religionsfreiheit. Diesen Eindruck gewann kürzlich eine europäische Delegation von Baptisten, die bei der staatlichen Religionsbehörde in der Hauptstadt Taschkent vorsprach.
Christliche Kirche in Taschkent

Der Baptistische Weltbund (BWA) und die Europäische Baptistische Föderation (EBF) trafen den Leiter des staatlichen Komitees für Religionsfragen, Behzod M. Kadyrov. Dieser versicherte, dass die Regierung am friedlichen Miteinander der Religionen interessiert sei.

Mit den staatlich anerkannten Baptisten gebe es keine Probleme, wohl aber mit den anderen. Zum Bund der russischsprachigen Baptisten gehören 20 registrierte Gemeinden mit rund 2000 Mitgliedern sowie 30 nicht anerkannte mit 3500 Angehörigen. In Usbekistan ist es derzeit kaum möglich, neue Gemeinden anerkennen zu lassen. Sie müssten Listen mit mindestens 100 Mitgliedern vorlegen und ein eigenes Gemeindezentrum betreiben. Doch erhalte man eine Baugenehmigung erst, wenn man anerkannt sei.

Gemeindebibliothek bald zurück?

Kadyrov sagte der Delegation auch zu, einer Baptistengemeinde in Taschkent zu helfen, ihre beschlagnahmte Bibliothek wiederzuerlangen. Bei einer Überprüfung im April waren in der russischsprachigen Gemeinde Bibeln in usbekischer Sprache gefunden worden. Doch nur registrierten Gemeinden ist der Besitz usbekischer Literatur erlaubt. Daraufhin war die gesamte 53’000 Bücher zählende Bibliothek beschlagnahmt worden.
 
Gute Nachrichten kommen auch von der usbekischen Bibelgesellschaft. Ein seit fünf Jahren im Zoll festgehaltener Container mit 2800 russischen Bibeln ist jetzt freigegeben worden. Die Bibeln könnten ohne Einschränkungen verkauft werden.

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Datum: 29.09.2011
Quelle: idea

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