Palästinensische TV-Predigt: «Die Juden müssen ausgerottet werden»

Cartoons aus palästinensischer Propaganda.
Israel ist der überlegene Angreifer ...
... die Palästinenser sind gefangen im israelischen Spinnennetz.

«Allah hat vorherbestimmt, dass die Lösung des jüdischen Problems die Ausrottung der Juden ist.» Das hätte Hitler vor 65 Jahren sagen können. Doch diese Meinung wurde vor kurzem im palästinensischen Fernsehen propagiert. Angesichts internationaler Empörung musste die Autonomiebehörde handeln. Sie hat Hasspredigten untersagt.

Der Islam sei eine Religion des Friedens, versichern Moslems in Europa. Zumindest Scheich Ibrahim Mudeiri hat diese frohe Botschaft noch nicht erreicht. In der offiziellen Freitagszeremonie rief er zur Ausrottung des jüdischen Volks auf.

Die Ausrottung der Juden und die Unterwerfung der Christen sind nach Ansicht dieses Scheichs ein unumgängliches Ziel der Geschichte. Zu allem Übel ist so eine Holocaust-Rede leider keine Seltenheit im Nahen Osten. Die Predigt wurde im palästinensischen Staatsfernsehen übertragen.

«Allah will die Ausrottung der Juden»

Hier einige “Highlights” aus Mudeiris Ansprache:
1. Den Juden wohnt ein schlechter Charakter inne, vor dem schon Mohammed im Koran warnt.
2. Die Juden stehen hinter den Konflikten in der Geschichte. Sie sind ein Virus, vergleichbar mit AIDS, unter dem die unversehrte Welt leidet.
3. Die Verfolgung der Juden in der Geschichte ist die natürliche Antwort der Selbstverteidigung vieler Länder. England, Frankreich, Portugal, Russland, Nazi-Deutschland – alle haben sie die Juden aus Selbstverteidigung oder Vergeltung verfolgt.
4. Der Zionismus ist eine Erfindung der Engländer. Angewidert von den Juden, wollte man sie endlich loswerden, indem man sie nach Israel schickte.
5. Allah hat vorherbestimmt, dass das jüdische Problem durch Ausrottung der Juden gelöst wird.
6. Die Beziehung zwischen Christentum und Islam wird nach dem Willen Allahs dazu führen, dass die heute christlichen Länder vom Islam regiert werden.
7. Israel hat kein Recht zu existieren und wird zerstört.

Diese Art von Propaganda kennen wir aus Nazi-Deutschland. Der Unterschied: Sie wurde erst vor wenigen Tagen im staatlichen palästinensischen Fernsehen ausgestrahlt, und das im Rahmen einer offiziellen Zeremonie.

«Die Juden sind an jedem Konflikt schuld»

Wer nicht an den Koran glaubt, den ruft Mudeiri dazu auf: «Lest in der Geschichte. Ihr werdet herausfinden, dass hinter jedem Konflikt der Welt die Juden stehen.» Auch hinter den Spannungen um die Westsahara, hinter den Konflikten zwischen Pakistan und Indien, dem Irak und dem Iran?

Mudeiri freilich nennt andere Beispiele: «Es waren die Juden, die wollten, dass die Nazis Krieg gegen die unversehrte Welt führen.» Mit der zionistischen Bewegung hätten sie dann einen Wirtschaftskrieg gegen Deutschland angezettelt. «Sie provozierten Russland, England, Frankreich und Italien.» Dadurch sei Deutschland auf die Juden wütend geworden. Dies alles führte «zu den Anlässen, deren sie heute gedenken».

Holocaust wird verdreht

Ob man für solche Entgleisungen eine Entschuldigung erwarten darf? Von Palästinenserchef Mahmoud Abbas wohl kaum. Dessen Doktorarbeit* «enthüllte», dass im Holocaust lediglich 300'000 bis maximal 890’000 Juden ums Leben kamen. Führende Juden hätten mit den Nazis zusammengearbeitet, um das Bild der Leidenden abgeben zu können. Anders gesagt, die Juden waren Mitinitianten des Holocaust. Heute würde er das nicht mehr sagen, meinte Abbas. Aber damals sei eben Krieg gewesen.

Für Mudeiri ist dieser Krieg noch nicht zu Ende. Er darf immerhin bei einem gewichtigen Fernsehanlass weiterhin so reden. Er gestand bei dieser Gelegenheit zwar ein, dass vielleicht einige Juden von den Nazis umgebracht worden seien. Aber dann hätten sie die Zahl in die Höhe getrieben, um die Medien für sich zu gewinnen.

«Die Steine schreien»

«Wir [Moslems] haben früher die Welt beherrscht. Und bei Allah: Der Tag wird kommen, an dem wir die Welt wieder regieren werden. Der Tag wird kommen, an dem wir Amerika beherrschen. Der Tag wird kommen, an dem wir England und die Welt regieren – ausgenommen die Juden. Die Juden wollen kein ruhiges Leben unter unserer Herrschaft. Sie sind von Natur aus verräterisch, die ganze Geschichte hindurch. Es wird der Tag kommen, an dem alles von den Juden befreit wird – sogar die Steine und Bäume werden ihnen schaden. Hört auf den Propheten Mohammed, der sagt, was die Juden für ein Übel erwartet: Die Steine und Bäume wollen, dass es mit einem jeden von ihnen zu Ende geht.»

Der Hassprediger beruft sich dabei auf eine Hadith-Stelle*, in der es heisst: «Die Stunde der Erlösung wird nicht kommen, bevor die Moslems Krieg gegen die Juden geführt haben und sie töten. Und wenn sich ein Jude hinter einem Fels oder Baum verbirgt, wird der sagen: ‚Moslem, Diener Allahs, hinter mir ist ein Jude. Komm und töte ihn!’»

Jüdisches Ghetto Tel Aviv?

Mudeiris Rede macht eines deutlich: Die Juden könnten den allergrössten Teil des Landes abgeben. Sie könnten Tel Aviv zum Ghetto erklären, sich dorthin zurückziehen und ausschliesslich dort leben. Sie würden auch dann noch angegriffen. Denn laut Mudeiri ist Israel «ein Krebsgeschwür», das keine Existenzrecht hat.

Keine Hasspredigten mehr

Die Empörung in Israel und im Ausland führte eine Woche nach der Ausstrahlung dazu, dass der palästinensische Informationsminister Nabil Shaath versprach, keine Hasspredigten übers staatliche Fernsehen mehr zuzulassen. Das Religionsministerium, den Arbeitgeber des Scheichs, forderte Shaath auf, ihn zu suspendieren und nicht mehr predigen zu lassen.

Seit Präsident Abbas im November 2004 die Medien zum Verzicht auf antijüdische Hetze aufgefordert hatte, war dies der deutlichste Schritt in der Richtung. Die israelische Regierung begrüsste die Entscheidung und drängte die Autonomiebehörde zu weiteren Schritten.

* «The Other Side: The Secret Relations Between Nazism and the Leadership of the Zionist Movment», Mahmoud Abbas, 1983, Orient-College, Moskau.
** Hadith sind die ausserhalb des Koran überlieferten Aussprüche Mohammeds.

Datum: 24.05.2005
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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