Kalkutta

Sie kamen Jahre vor der Horrorwelle

Das Seebeben erreichte nicht Kalkutta. Doch Millionen Menschen in den dortigen Slums leben bereits unter miserablen Bedingungen. Ein junges Schweizer Ehepaar bringt etwas Hoffnung.

Seit mehreren Jahren arbeiten Katharina und Markus Freudiger aus Wiedlisbach im Kanton Bern in den Slums in Kalkutta. Diese indische Stadt liegt auf der Weltkarte verdächtig nahe am Meer. Was hat man in den Slums von dem Seebeben mitbekommen? Markus Freudiger: «In Kalkutta ist nichts passiert, ausser dass die Flüsse und Seen ein wenig angestiegen sind. Verletzt wurde dadurch aber niemand.» Erlebt hat das junge Schweizer Paar die Katastrophe in den Medien. Das Epi-Zentrum ist weit weg. Trotzdem: «Wenn man auf der Karte schaut, sind die Gebiete rund um Kalkutta betroffen worden.»

«Sie können nicht reagieren»

Und wie gehen die Menschen in den Slums dieser Metropole damit um? «Sie haben selber genug Probleme», sagt Markus Freudiger. «Sie sorgen sich, wie sie den nächsten Tag überleben können. Meistens zeigen sie nicht viel Reaktion. Sie sehen es zwar, sie hören davon, aber darauf reagieren können sie nicht gross.» Spenden noch weniger. Sie haben selber kaum genug Geld.

Hoffnung für einige

Millionen Menschen leben in den Slums von Kalkutta. Einigen können Markus und Katharina Freudiger Hoffnung bieten und ihre Situation verbessern helfen. In den letzten Jahren haben sie ein kleines Werk aufgebaut. Und es wächst: «In diesem Monat machen wir aus bisher einer Gruppe zwei. Wir haben weitere Räume, wo nun die zweite Gruppe arbeiten wird. Zudem wollen wir alles mehr in indische Hände geben. Seit diesem Monat haben wir auch einen einheimischen Projektmanager.» Produktionsleiterin wird zudem eine Frau aus den Slums, die seit zwei Jahren mitarbeitet.

Zukunft soll besser werden

Hergestellt werden Karten, Geschenktaschen sowie Nähereien und Stickereien; vermehrt auch für den einheimischen Markt. «Den wollen wir stärker berücksichtigen, damit auch nach unserem Fortgang weiterhin produziert werden kann.»

Markus und Katharina Freudiger bezeichnen sich als christliche Geschäftsleute. Die Zusammenarbeit mit einer christlichen Gemeinde in der Nähe soll in diesem Jahr ebenfalls ausgebaut werden. «Wir wollen neue Möglichkeiten schaffen.»

Katharina und Markus Freudiger suchen in der Schweiz noch einen Vertriebspartner und/oder einen Aussendienstmitarbeiter. Infos unter: www.bornpoor.com

Weitere Infos: www.livenet.ch/www/index.php/D/article/483/18284/

Datum: 10.01.2005
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service