Kalkutta

Schweizer Paar führt Slum - KMU

Markus und Katharina Freudiger wohnen Tür an Tür mit Slumbewohnern in Kalkutta. Das Schweizer Ehepaar führt dort – wie man hier sagen würde – ein Kleinunternehmen, einen KMU-Betrieb.
Katharina und Markus Freudiger ...
... leben seit drei Jahren in Kalkutta ...
... und haben ein KMU mit zwölf Mitarbeiterinnen aufgebaut. Zehn sind hier abgebildet.

Seit drei Jahren investieren sich Katharina und Markus Freudiger in eine Slumgemeinschaft im indischen Kalkutta. Sie wollen den Menschen echte Hoffnung bieten und haben darum Arbeitsplätze geschaffen. Grusskarten, Taschen und andere Sachen werden genäht, gestickt oder sonst von Hand kreiert. Inzwischen ist Arbeit für zwölf junge Frauen vorhanden.

Katharina Freudiger hat es immer wieder erlebt: «Junge Frauen haben es in den Slums am schwersten.» Am Bodensatz der indischen Gesellschaft haben sie keine Rechte, keine Zukunft und keine Hoffnung. Doch finden mittlerweile zwölf von ihnen bei Freudigers eine Beschäftigung.

Dieser Tropfen auf den glühend heissen Stein ist klein. 30'000 Menschen leben in diesem Slum. Der Lebensraum ist eng. Arbeit gibt es wenig. Dafür viele Probleme. Einmal wollte die Polizei die Gemeinschaft beiseite schaffen. Denn zwei Ruderklubs hatten Anzeige erstattet. Weil die Leute ihre Kleider im See wuschen. Die Räumung scheiterte aber am Widerstand der Slumleute.

Seither arbeitet Kalkuttas Administration an einem Kompensationsplan. Ein fast unmögliches Unterfangen: Sechs Millionen Menschen der 16-Millionen-Metropole leben in Slums.

Gott rief, da musste Markus die Karte holen

Kein einfaches Pflaster, Katharina und Markus Freudiger aus Wiedlisbach hatten es nicht ausgesucht, das junge Paar (29 und 31 Jahre alt) weiss sich von Gott berufen. Katharina hörte die Stimme Gottes einst im Schlaf. Als Wunschdenken eines abenteuerlustigen Paares darf das Engagement also nicht abgetan werden. Markus Freudiger: «Ich musste zuerst auf der Karte schauen, wo Kalkutta überhaupt ist.»

Inzwischen erhält die Arbeitsgemeinschaft unter anderem Bestellungen aus den USA, England, Neuseeland und der Schweiz. Und die Arbeit ist professioneller geworden. Markus Freudiger: «Der Teamgeist bei den Mädchen ist gewachsen, sie sind nun selbstständiger und die Qualität ist ihnen wichtiger geworden.» Ziel ist, dass sie als Kooperative arbeiten können. «Dann können wir uns zurücknehmen. Mit unserer Babypause in der Schweiz testen wir dies bereits.»

Slum-KMU baut aus

Besonders gefreut haben sich die jungen Frauen jüngst, als sie fünfzig Fussballshirts herstellen konnten. Für eine Fussballerarbeit unter den Slumkindern. 2005 wollen Freudigers ausbauen. Katharina: «Mit zwölf Personen stossen wir mit unserer Räumlichkeit an Platzgrenzen.» Die Kartenproduktion wird nun in eine andere Slumgemeinschaft – mit 6’000 Einwohnern – ausgelagert. Dort sollen dann weitere Arbeitsplätze geschaffen werden.

Freudigers organisieren auch Gottesdienste. Die Leitung haben aber Einheimische. «Sie sprechen die Sprache Bengalisch besser als wir und kennen auch die Kultur.» Manchmal nehmen die jungen Frauen die ganze Familie mit.

Auch Wunder habe man schon erlebt, sagt Katharina: «Die Mutter einer unserer Arbeiterinnen musste immer wieder zum Arzt. Zwei unserer Girls beteten dann viel für sie. Nun ist sie gesund. Die Mutter sagte dann unter Tränen, dass ihr Jesus geholfen habe und dass sie ihn kennen gelernt habe.»

Solche Zeichen seien für die Einheimischen wertvoll. «Sie waren vielleicht schon 100mal wegen einer Angelegenheit im Tempel. Und nun sehen sie, dass ein simples Gebet hilft.»

Freudigers wollen jetzt eine Teilzeitstelle in der Schweiz schaffen. Sie suchen eine Verkaufsperson, die für die Läden in der Schweiz als Bezugsperson arbeitet.

Die Arbeit von Markus und Katharina Freudiger heisst «ConneXions», unter www.bornpoor.com .

Sie können helfen Menschenleben zu verändern – kaufen und verschenken Sie Produkte der jungen Frauen aus Kalkutta! Interessierte Verkaufspersonen und KäuferInnen der Produkte können sich bei Freudigers melden: info@bornpoor.com .

Datum: 02.09.2004
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service