«Dann warf ich die Bombe»

Hier wurde der Vertrag von Hudaybya unterzeichnet.
Walid Shoebat heute mit Familie.
Jüdische Beter vor der Klagemauer

Die Gehirnwäsche funktionierte: Walid Shoebat warf nicht mehr nur Steine gegen die jüdischen Beter an der Klagemauer. Er wurde Terrorist. In diesem dritten Teil unseres Exklusiv-Interviews berichtet er über seinen Bombenanschlag gegen eine israelische Bank.

Gestern sprach Walid Shoebat über den allgegenwärtigen Judenhass in den palästinensichen Gebieten, über die Gehirnwäsche in der Schule, den Medien und schlicht in der ganzen Kultur (siehe Artikelende).

Daniel Gerber: Walid Shoebat, wie kann es eine solche Gehirnwäsche überhaupt geben? Jassir Arafat spricht doch dauernd von Frieden!
Walid Shoebat: Ja, aber es ist ein Frieden wie der von Al-Hudaybiya*. Mohammed schuf dieses Exempel. Zum Schein machte er einen Friedensvertrag, dann schlug er zu. Solche Abmachungen sind nicht echt. Der Islam ist ein Abmachungsbrecher. Es gibt keine Vereinbarungen mit dem Feind, denn wenn der Feind kein Moslem ist, braucht man die Abmachung nicht zu halten. Und Arafat sagte es ja sogar öffentlich, dass dies «Verträge von al-Hudaybiya» seien! Er hat seine Meinung nie geändert, dass das ganze Land palästinensisch sei. Er gründete und startete die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden. Er stoppte sie nie. Er steckte sie nie ins Gefängnis, obschon sie Bomben bauen und Busse in die Luft sprengen; Aktionen, für die man keine Worte findet.

Aber er hatte den Friedensnobelpreis bekommen. Und wie ist es dann weitergegangen? Fast täglich haben wir Bombenattentate. Wo ist der Frieden geblieben? Die Wahrheit ist das, was wir sehen. Nicht was wir sagen, zählt, sondern was wir tun. Schauen Sie, es ist, wie wenn einer Alkoholiker oder Drogenkonsument ist und als Mörder im Gefängnis sitzt, aber öffentlich behauptet er, er sei jemand ganz anderer. Sie finden so vieles, das Arafat sagt. Aber die Frage ist: Was tut er? Er raubt das Geld, das Euer Volk seinem Volk gibt. Sind Sie aus der Schweiz oder Schweden?

Aus der Schweiz. Also ist das Geld in Ihrem Land.
Das heisst, das Geld geht von Schweden zu Arafat und von ihm in die Schweiz. Genau.

Irgendwann wurden Sie selber zum Terroristen. Welchen Aktionen haben Sie da ausgeführt?
Naja, man fängt klein an und hört gross auf. Ich begann mit Steinenwerfen, und zuletzt landete ich im Gefängnis, weil ich in Jerusalem einen Bombenbastler besucht hatte. Er hatte mir eine Bombe mit einem Zeitzünder hergestellt. Wegen den Kontrollposten in der Altstadt und an den Toren versteckte ich sie in einem Brot. Es gelang mir, die Bombe aus der Altstadt zu schmuggeln. Ich wollte sie in Bethlehem in der israelischen Bank Leumi detonieren lassen. Dann sah ich dort aber arabische Kinder spielen, die wollte ich nicht verletzen. Ich warf die Bombe deshalb auf das Dach der Bank. Fünf Minuten später explodierte sie. Ich sah eine riesige Rauchsäule und rannte heim. Es dauerte drei Tage, bis ich herausgefunden hatte, dass niemand verletzt wurde. Zum ersten Mal wusste ich, wie es sich anfühlt, wenn Blut an den eigenen Händen kleben könnte. Aber zum Glück war niemand dabei umgekommen. Gesehen habe ich aber alles schon 'mal, auch Leute, die bei Demonstrationen gestorben waren.

Bei diesem Attentat war Walid Shoebat 16 Jahre alt. Bei anderer Gelegenheit erschlug er mit Kollegen beinahe einen israelischen Soldaten, der einen Steinewerfer zu fangen versuchte. Sie hätten ihn mit einem Knüppel geschlagen, und er habe stark geblutet. Jemand sei ihm dann zu Hilfe gekommen, so dass der Soldat davonkam.

* Im Jahre 628 schloss Mohammed mit dem mekkanischen Stamm Kureish zum Schein einen Friedensvertrag. Die Abmachung kennt man auch als «Verträge von Al-Hudaybiya». Als seine Truppen dann im Jahre 630 deutlich angewachsen waren, schlug er vernichtend zu.

Siehe erstes Interview: Popcorn zu Holocaust-Filmen. Oder auch zweites Interview: Schulfach Antisemitismus

Das ist der 3. Teil der Serie: "Ein Bombenleger wird Zionist". Lesen sie morgen Teil 4: So kassierte die PLO Geld der Heilsarmee.

Datum: 02.04.2004
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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