Jesus in Peking

Peking bei Nacht: Kirche in der Wangfujing-Street.

Der journalistische Altmeister David Aikman (Times) überrascht mit seinem neuen Buch „Jesus in Beijing“. Seine Voraussage: China wird christianisiert werden, wenn der derzeitige Trend anhält.

Erst kürzlich meldete die Nachrichtenagentur Efe: Die übergrosse Mehrheit aller Chinesen hat keine Ahnung von Jesus Christus und vom Christentum. Dabei berief sie sich auf den Historiker Wang Qui Lu. Vor allem die rund 800 Millionen chinesischen Landbewohner hätten noch niemals etwas vom Christentum und seinem Gründer gehört. Grund dafür sei die über 50-jährige Herrschaft der kommunistischen Partei seit Mao-Tse-Tung.

China wird christianisiert

Doch es gibt auch einen andern Trend in China. Seit 1949 hat sich die Bevölkerung von 500 Millionen Menschen etwa um den Faktor 2,5 auf derzeit ungefähr 1,3 Milliarden Menschen vermehrt. Die Anzahl der Christen in China hat sich jedoch in dieser Zeit etwa verzwanzigfacht. Daher ist es plausibel, so Aikman, das in den nächsten 30 Jahren etwa 20 bis 30% der Bevölkerung Chinas Christen sein werden. Dies ist eine kritische Masse, die dazu führen wird, dass immer mehr Schlüsselpositionen in der Regierung von Christen gehalten werden. „Was ich deshalb behaupte ist dies: China wird christianisiert werden, wenn der derzeitige Trend anhält“, so Aikman.

Der stärkerwerdende Einfluss der chinesischen Kirche

Ein immer stärker von christlichen Werten beeinflusstes China würde sich nicht länger auf ein blosses Katz-und-Maus-Spiel mit den USA einlassen (wer ist die stärkste Supermacht?), sondern zunehmend beginnen, die Welt ideologisch zu beeinflussen. Wie bereits der Biograph von Wang Mingdao, Thomas Harvey, so sagt auch Aikman: „Unabhängig davon, welche Politik die chinesische Regierung betreibt, wird die Kirche Chinas die weltweite Christenheit in den kommenden Generationen immer stärker prägen“.

Eine besondere Aufgabe

Die faszinierende Geschichte des Christentums in China hat Aikman, früher Chef des Beijing-Büros für Time Magazine, bereits seit den 70er Jahren inspiriert. „Das Christentum, dass sich inmitten von blutigen antichristlichen Verfolgungen erhob, die Erweckung einer christlichen Untergrundbewegung, geleitet von todesmutigen Männern und Frauen, führt zu einer missionarischen Ausstrahlung für die Kirche der ganzen Welt“ so Aikman. „Chinesische Christen spüren einen erstaunlichen missionarischen Ruf für die Moslems und die arabische Welt. Amerikaner haben damit verglichen nicht die geringste Chance, hier als glaubwürdige Missionare aufzutreten“, so Aikman.

Hauskirchen und Staat

Im Jahr 1998 trafen sich mehrere Hauskirchennetzwerke und formulierten ihre Beziehung zur Regierung. Dieses historische Statement wurde unterzeichnet von Shen Yi-Ping, China Evangelistic Fellowship, Zhang Rongliang, Mother Church in Fangcheng China, Cheng Xianqi, Church in Fuyang China, und Wang Chunlu, für eine weitere Hauskirchenbewegung in China. Es ist im Internet auf www.ccea.org.tw/ zu lesen. Aikman fragte, ob er in Buchform und mit Angabe der Namen - nicht Pseudonymen - die faszinierende Geschichte der Kirche Chinas aufzeichnen dürfe. „Ja“, hiess es. Aikman packte prompt seine Koffe, zog nach Hongkong und so entstand dieses Buch.

Autor: Freitagsfax/Bruno Graber
Quelle: David Aikman
E-Mail: davidaikman@msn.com

Datum: 07.01.2004

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service