Carlos Navarro (links) mit zwei Migranten, denen die Kirche kürzlich half. (Bild: Baptist Press)
Pastor Carlos Navarro engagiert sich seit langem für
Migranten, die von Matamoros aus, gleich hinter der texanisch-mexikanischen
Grenze, in die Vereinigten Staaten einreisen wollen. Viele von ihnen finden zum
christlichen Glauben.
Im April 2019 eröffnete die «West Brownsville Baptist
Church» ihr renoviertes Residenzzentrum, eine Zwischenstation für Migranten,
die legal in die USA eingereist sind und auf den Transport zu Zielen
innerhalb der USA warten.
Pastor Carlos Navarro ist zusammen mit freiwilligen
Helfer für sie da – sie verteilten, bis Covid zuschlug, Wasser, Hygieneartikel,
Essen, Bibel und christliche Traktate an die durchreisenden Gäste der Kirche.
Navarro schätzt, dass die Kirche seit April 2019 fast
17'000 Migranten betreut, 7'255 Bibeln verteilt und 28'000 Mahlzeiten
ausgegeben hat. Diese Zahlen beziehen sich auf die Zeit vor, aber während der Corona-Pandemie
– welche das Ganze jedoch abbremste.
Viele kommen aus Haiti
Inzwischen kommen wieder grosse Fluten von Migranten
an. Diese werden von den Grenzbehörden auf Covid getestet. Migranten, die positiv getestet wurden, werden in
einem Hotel in der Nähe unter Quarantäne gestellt. Die negativ Getesteten werden dann zum örtlichen Busbahnhof geschickt, wo sie auf ihren
Transport warten.
Wenn eine Gruppe von 75 bis 100 Personen bereit ist, erhält
Navarro einen Anruf. Er und Freiwillige von «Golan Ministries» machen sich mit
Wasser und anderen Dingen auf den Weg zum Busbahnhof. Er predigt dort das Evangelium und Gemeindemitglieder
verteilen Rucksäcke mit Bibeln, Traktaten und anderen nützlichen Dingen.
In letzter Zeit kämen die meisten Migranten aus Haiti
sowie viele weitere aus Venezuela, Kuba und Nicaragua. Andere kommen aus
Guatemala, Honduras, El Salvador, Mexiko, Peru, Ecuador, Kolumbien, der
Dominikanischen Republik, Bangladesch, Pakistan und Indien.
Anstieg bemerkt
Navarro schätzt, dass sich seit April 2019 rund 5792
Migranten im Rahmen des Dienstes der Kirche sich für ein Leben mit Christus
entschieden haben. Wenn sich Hunderte von neuen Gläubigen auf den Weg nach
Florida machen, gibt er ihnen nicht nur seine Visitenkarte, sondern sagt ihnen
auch, dass sie ihn kontaktieren sollen, wenn sie sich niedergelassen haben. Und er empfiehlt ihnen Kirchen, in denen sie ihren neuen
Weg mit Jesus fortsetzen können.
Die Pastoren in Florida haben den Anstieg der Zahlen
bemerkt. Auf Empfehlung von 38 Baptistenpastoren aus Florida wurde Navarro nach
Lakeland in Florida eingeladen, um auf der Jahrestagung der «Florida Baptist
Convention» in der ersten November-Hälfte zu sprechen.
«Ihnen von Jesus erzählen, ist das Richtige»
Navarro war einst selbst illegaler Einwanderer gewesen,
der aus seiner Heimat Guatemala floh, um einer politischen Inhaftierung oder
Schlimmerem zu entgehen.
Kürzlich, während einer Zwischenlandung in Washington
D.C., wurde er von einer Frau angehalten, die als Hausmeisterin arbeitet. Sie erkannte ihn und dankte ihm: «Ich arbeite hier
ganz legal. Sie haben mir geholfen, Sie und Ihre Kirche.» Für Navarro ist klar:
«Die Migranten sind hier. Ihnen von Jesus zu erzählen, ist das Richtige.»