Neue Barna-Studie

USA: Zahl der praktizierenden Christen fast halbiert

Die Zahl der praktizierenden Christen in den USA nähert sich langsam dem Niveau anderer Länder: Zwischen 2000 und 2020 ist sie von 45 auf 25 Prozent zurückgegangen.
St. Mark's Episcopal Cathedral, Minneapolis (Bild: Wikipedia)

Eine Studie des renommierten Barna-Instituts basiert auf den Daten von über 96'000 Untersuchungen aus den letzten 20 Jahren. Dabei kam heraus, dass «der Anteil der praktizierenden Christen seit 2000 fast auf die Hälfte zurückgegangen ist», nämlich von 45 auf 25 Prozent der Bevölkerung. Über den gleichen Zeitraum ist die Zahl der nominellen Christen von 35 auf 43 Prozent gewachsen, während Nicht-Christen von 20 auf 30 Prozent zugenommen haben. Die Zahl der Atheisten, Agnostiker oder «nones» (keinem Glauben zugehörig) wuchs ebenfalls von 11 auf 21 Prozent.

Drei Faktoren zusammengenommen

«Praktizierende Christen» werden von Barna identifiziert als Menschen, die «stark der Überzeugung sind, dass der Glaube in ihrem Leben sehr wichtig ist und die im letzten Monat eine Gemeinde / Kirche besucht haben». Viele andere Untersuchungen zeigten nur einzelne Faktoren, wie z.B. den Gottesdienstbesuch. Aber Barnas Definition von «praktizierenden Christen» verbindet drei Variablen: die Selbstbezeichnung als Christ, die Wichtigkeit des Glaubens im Leben und den regelmässigen Kirchenbesuch. Barna-Präsident David Kinnaman: «Jeder dieser drei Faktoren ist in den letzten 20 Jahren unter allen Erwachsenen zurückgegangen, darum zeigt der Netto-Effekt eine deutliche Verlagerung amerikanischen geistlichen Lebens.»

80 Millionen praktizierende Christen

«Monatlich regelmässige Gottesdienstbesucher sind um die Hälfte zurückgegangen, verglichen mit der Situation von vor 20 Jahren», erklärt Kinnaman. «Das hat massive Folgen für kirchliche Leiter, denn der Kampf, die aktiven Gemeindebesucher anzuziehen und zu halten, wird immer stärker.» Der Rückgang an regelmässigem Gottesdienstbesuch wird übrigens auch vom deutschen Gemeindeforscher Christan A. Schwarz als weltweiter Trend bestätigt.

Kinnaman setzt die Ergebnisse der Untersuchungen aber auch in die internationale Perspektive: «Der Rückgang des christlichen Engagements ist real; die Daten erinnern uns aber auch, dass ein Viertel der Bevölkerung sich als praktizierende Christen bezeichnet. Das sind mehr als 80 Millionen Erwachsene – ein Anteil von Gemeindebesuchern, der unter den reichen und gebildeten Gesellschaften ein statistischer Ausreisser nach oben ist.»

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Datum: 13.03.2020
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Today

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