Zelt der Hoffnung

Nahrung, Fussmassage und ein offenes Ohr für venezolanische Wanderer

Jeden Tag beginnen etwa 1'000 Venezolaner den tagelangen Marsch von der kolumbianischen Grenze Richtung Süden. Die beissende Hitze, Wassermangel, Hunger und schmerzende Füsse quälen sie, während sie mit Gepäck an der Schnellstrasse langlaufen. Eine Initiative zeigt ihnen auf dem Weg ganz praktisch Gottes Liebe.
Hilfe ganz praktisch: Fusspflege

40'000 Venezolaner reisen täglich nach Kolumbien ein, so die Statistik der kolumbianischen Migrationsbehörden. 3'000 von ihnen kehren nicht nach Venezuela zurück – etwa 1'000 von ihnen marschieren von der Grenze aus durch das ganze Land. Auf der Flucht vor der Wirtschaftskrise in ihrem Land lassen sich entweder in Kolumbien nieder oder laufen tagelang Richtung Süden nach Ecuador, Peru und Chile.

Liebe ganz praktisch

Die Menschen am Strassenrand, die in der Hitze den ganzen Tag mit Koffern und Taschen durch das Land laufen, fielen Jorge Parejo ins Auge. Der Missionar von «Jugend mit einer Mission» wusste, dass er etwas machen musste. «So entstehen neue Projekte und Initiativen: Man sieht eine Not, hat die Liebe Jesu im Herzen und möchte diese weitergeben.» Und so entstand in Zusammenarbeit mit der christlichen Hilfsorganisation «Operación Bendición» die Station «Carpa de Esperanza» (dt. Zelt der Hoffnung).

Hier wird Gottes Liebe ganz praktisch. Sie bekommen nicht nur Essen und wenn nötig Medizin, sie erhalten bei Bedarf auch neue Schuhe und eine Fussmassage sowie Versorgung der oft schon Wunden Füsse. Jorge Parejo: «Es ist ein Zufluchtsort [für venezolanische Wanderer], an dem sie geistliche Nahrung finden, was sehr wichtig ist, und zudem körperliche Nahrung, Hilfe, Material. Unter dem Strich sollen sie in unserem Zelt neuen Mut und Kraft finden.» Ein weiteres Ziel sei, ihnen die Liebe von Jesus zu vermitteln.

Ein offenes Ohr

Rund 200 Venezolanern wird auf diese Weise täglich geholfen. Parejo wird dabei von jungen Freiwilligen unterstützt, die neue Wanderer begrüssen und sie zur Erholungspause ins Zelt einladen. Immer wieder zeigen sie den Venezolanern, wie wertvoll sie für Gott sind. Wichtig ist Jorge Parejo auch, den Migranten zuzuhören, ihre Geschichten zu hören und ernst zu nehmen.

Bereits seit Oktober vergangenen Jahres steht das Hoffnungszelt jeden Tag neuen Wanderern zur Verfügung. Und Parejo ist sich sicher: «Wir werden es weiterführen, bis die Krise vorbei ist.»

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Datum: 11.07.2019
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Evangelico Digital

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