«Ihr habt mein Leben echt beeinflusst» – dieses
Feedback eines Häftlings fasst den Einsatz der Gateway-Gemeinde in Dallas
zusammen: Im November wurde im lokalen Gefängnis eine Tochtergemeinde
gegründet. Begrüssung, Audio und Lobpreis organisieren die Insassen selbst. 500 von ihnen sind in diesen drei Monaten bereits zum Glauben
gekommen.
Mehr als 650 Häftlinge nahmen am ersten Gottesdienst der Tochtergemeinde der Gateway Church teil.
Robert Morris, Pastor der
Gateway Church in Dallas, überraschte die etwa 36'000 Mitglieder seiner
Gemeinde am vergangenen Sonntag mit einer Nachricht: Seit November gibt es eine
Tochtergemeinde – im Coffield-Gefängnis. Hier verbüssen über 4'000 Kriminelle
ihre Strafe. Zum ersten Gottesdienst erschienen direkt 650 von ihnen – und über
500 entschieden sich für ein Leben mit Jesus Christus.
Seit sieben Jahren im Einsatz
«Gateway hat grossen
Einfluss auf mein Leben, denn viele von uns bekommen keine Besuche und ihr kommt
hierher und gebt uns eure Liebe weiter – und das hat unser Leben echt
beeinflusst», erzählt ein sichtlich gerührter Häftling in einem Video, das
Pastor Morris seiner Gemeinde zeigte.
Doch die eigentliche
Gemeindearbeit im Gefängnis begann nicht erst im November, sondern schon vor
sieben Jahren, als das Gemeindemitglied Stephen Wilson regelmässige Besuche
initiierte. Er selbst war in jungen Jahren im Gefängnis, besuchte dann ein
theologisches Seminar und ist heute der offizielle Pastor dieser neuen
Tochtergemeinde.
Eigene Gottesdienste und Jüngerschaftskurse hinter
Gittern
Dabei handelt es sich
nicht um Gottesdienste, die von Aussenstehenden für die Häftlinge organisiert
werden. Nein, sowohl das Begrüssungsteam an der Tür, die Leute am Sound, Video
und Audio sind alles Freiwillige aus der Haftanstalt – sogar das Worship-Team!
Und diese Tochtergemeinde soll als Modell dienen für weitere zehn
Gefängnisgemeinden, welche die Gateway Church innerhalb der nächsten zwei Jahre
in Gefängnissen im Umkreis von 160 Kilometern eröffnen will.
«Gateway hat sich dazu
verpflichtet, die Inhaftierten und ihre Familien zu begleiten», erklärt die
Gemeinde auf der Webseite. Ziel sei es, dass die Kriminellen sich als Teil der
Gateway-Familie fühlten, obwohl sie innerhalb der Gefängniswände sind. Auch
innerhalb der Haftanstalten sollen Kurse angeboten werden. «Sie können
regulären Lobpreis erleben und die Gateway-Kurse mitmachen, die sich um
Jüngerschaft, Ehe und Elternsein drehen, um sie auf ihr Leben nach der Haft
vorzubereiten.»
Nachahmen erwünscht
Die Reaktionen auf diese
neue Art von Kirche waren durchweg positiv. Auch der Evangelist Franklin Graham
applaudierte über Facebook und schrieb: «Das ist jetzt wirklich eine tolle Idee
(…) Ich fordere Gemeinden in ganz Amerika heraus, darüber zu beten, so etwas
Ähnliches für die Gefangenen in ihrer Gegend zu machen.»