Trendumkehr

USA lassen mehr christliche Flüchtlinge ins Land

In den ersten fünf Monaten der Trump-Administration sind mehr christliche als muslimische Flüchtlinge in den USA aufgenommen worden. Damit kehrt Trump den Trend Obamas um, der deutlich mehr Muslime ins Land gelassen hatte.
Christliche Flüchtlinge aus Syrien

Zwischen dem 21. Januar und dem 30. Juni dieses Jahres liessen die USA 9'500 christliche Flüchtlinge ins Land, gegenüber rund 7'200 Muslimen. Das hat das Forschungsinstitut PEW jetzt bekanntgegeben. 50 Prozent der Flüchtlinge waren demnach Christen, 38 Prozent Muslime; 11 Prozent gehörten einer anderen Religion an, und ein Prozent bezeichnet sich als religionslos.

Noch im Februar, dem ersten vollen Monat von Trumps Amtszeit, waren Christen in der Minderheit. In den folgenden Monaten zog die Zahl der christlichen Flüchtlinge aber deutlich an und erreichte im Juni 57 Prozent.

Meiste Flüchtlinge aus islamischen Ländern

Der Ursprung der meisten Flüchtlinge sind immer noch zum grössten Teil islamisch bestimmte Länder. Nach Angaben des US-Flüchtlingsamtes kommen die Hälfte aller Flüchtlinge weltweit aus Syrien. Afghanistan und Somalia sind ebenfalls weit oben auf der Skala.

Von daher war die Entwicklung für Beobachter eher eine Überraschung. «Als Ganzes betrachtet sind seit Oktober 2016 etwa gleich viel Christen wie Muslime ins Land gekommen», erklärt Philipp Connor, Co-Autor des PEW-Berichts. «Aber die Entwicklung von Monat zu Monat war eine Überraschung. Sie hat kontinuierlich zugenommen.»

Präsident Trump hatte die Einreise in die USA auf sieben – dann auf sechs – muslim-dominierte Länder reduziert. Seitdem ist die Religionsangehörigkeit von Flüchtlingen deutlicher beachtet worden, wie der Report weiter berichtet.

In der Vergangenheit waren es nur drei Jahre, in denen mehr Muslime als Christen als Flüchtlinge in den USA aufgenommen wurden: 2005, 2006 und 2016. Im letzten Jahr war eine Rekordanzahl von Muslimen (38'901) im Land angekommen.
Die Gesamtzahl der Flüchtlinge, die die USA aufnehmen, wird im Steuerjahr 2017 aber wahrscheinlich unter die von Obama erreichte Höchstmarke von 85'000 Personen fallen.

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Datum: 15.07.2017
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Religion News Service

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