Houston lenkt ein

Doch keine Strafen für Pastoren

Die Strafparagrafen werden zurückgezogen, sagt Houstons Bürgermeisterin Annise Parker. Bereits war befohlen worden, dass Pastoren ihre Predigten und private Korrespondenz abgeben müssen. Die grosse Empörung führte zum Rückzug solcher Anordnungen. Von Zuständen wie in Nordkorea und im Iran war die Rede gewesen.
Die erste lesbische Bürgermeisterin von Houston, Annise Parker.
Myke Crowder mit seiner Ehefrau

Die Zwangsmassnahmen schufen nationale Aufmerksamkeit. Als bekannt wurde, dass fünf Pastoren aus Houston bereits eine Vorladung angedroht wurde, weil sie sich in Gottesdiensten oder privater Korrespondenz gegen die Order von Houston gewehrt hatten, ging ein Sturm der Entrüstung durchs Land.

Die erste lesbische Bürgermeisterin von Houston, Annise Parker, erliess laut der «Christian Post» eine Zwangsverordnung. Laut dieser sollten Pastoren in der viertgrössten Stadt der USA für Äusserungen zu Themen wie Gender-Identität oder Homosexualität bestraft werden. Dies gilt für Gottesdienste, Textbotschaften, Fotos, Kalender und E-Mails – kurz, in jeglicher Kommunikation. Jetzt krebst sie zurück.

Hart aber fair

«Ich will nicht, dass eine nationale Debatte über Religionsfreiheit beginnt», sagte Parker laut der Zeitung «Houston Chronicle». Mit diesem Schritt werde die Diskussion beendet. Das Gesetz hätte zum Beispiel auch vorgesehen, dass Menschen jene Toilette aufsuchen, mit deren Geschlecht sie sich identifizieren - unabhängig ihres eigenen Geschlechts.

Parker sprach mit mehreren Pastoren aus Houston und auch mit einer Delegation von ausserhalb. Zu letzterer gehörte Myke Crowder von der «Christian Life Church» aus Utah: «Wir artikulierten unsere Bedenken respektvoll um ihr zu helfen, ein breiteres Sichtfeld der Lage zu gewinnen. Sie hörte aufmerksam zu, stellte harte, aber faire Fragen und wir gaben aufrichtige Antworten.»

Versuch verstummen zu lassen

Die Strafdrohungen gelangten Mitte Oktober in die Nachrichten und wurden mit Entsetzen aufgenommen. Die hohe Wichtigkeit von Religionsfreiheit wurde landesweit betont.

Ronnie Floyd, Präsident der «Southern Baptist»: «Das war ein klarer Versuch, die Kirche zum Verstummen zu bringen, in Houston, Texas, den USA und der Welt. Baptisten, wir müssen zusammenstehen und klar sein in Houston und darüber hinaus.»

Und Mike Huckabee sagte in seiner Show bei «Fox»: «Soll die Regierung den Pastoren befehlen, ihre Gottesdienste, Notizen und sogar die Korrespondenz mit ihrem Mitgliedern offenzulegen? Natürlich passiert das. In Nordkorea, China und dem Iran.» Huckabee sprach von rücksichtslosem Machtmissbrauch.

Zur Webseite:
Cross Church
Christian Life Church
Houston we have a problem (Twitter)


Zum Thema:
Pastoren gegen Redeverbot: «Houston, wir haben ein Problem»

Datum: 31.10.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Baptist News

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