Fidschi

Wenn Gott eine Inselgruppe verwandelt

Ratu Epeli Kanaimawi, Vizepräsident der Vereinigung christlicher Kirchen in Fidschi, berichtet von Gottes wunderbarem Eingreifen auf der Inselgruppe im Pazifik in den letzten fünf Jahren. Dabei zeigt sich auch, wie Politiker ihre Verantwortung wahrnehmen können. – Hier eine gekürzte Fassung des Berichts:
Ein Dorf auf den Fidschi-Inseln.
Fiji-Inseln im Pazifik
Präsident Ratu Josefa Iloilovatu Uluivuda
Hauptstrasse in Savusavu.
Lagunen und traumhafte Strände.
Laisenia Qarase.

Auf den Fidschi-Inseln leben im Wesentlichen zwei grosse Bevölkerungsgruppen: Die Inder machen 43 Prozent der Bevölkerung aus, die einheimischen Fidschianer 52 Prozent. Die Fidschianer sind zu 99 Prozent Christen. Die Inder sind überwiegend Hindus, während Muslime und Sikhs eine zahlenmässig unbedeutende Minderheit darstellen. Angesichts der grossen kulturellen und religiösen Unterschiede zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen gab es schon immer eine ethnisch bedingte Kluft zwischen ihnen.

Der zweite Putsch forderte 19 Tote

Die Regierung der bei den Parlamentswahlen des Jahres 1986 siegreichen, von Indern dominierten Labor Party wurde durch einen unblutigen Militärputsch gestürzt. Nach den Parlamentswahlen von 1999 – wieder hatte die Labor Party die Wahl gewonnen – kam es zu einem erneuten Coup. Etwa 19 Menschen wurden getötet, viele wurden verwundet und misshandelt. Das Land litt noch viel mehr als 1987.

Auf dem Tiefpunkt

Auf diesem historischen Tiefpunkt in der Geschichte der Fidschi-Inseln wandte sich die vorwiegend christliche Bevölkerung der Fidschianer in ihrer Not hilfesuchend Gott zu. Dabei wählte sie das Bibelwort aus 2. Chronik 7,14 als Motto: „Wenn mein Volk sich demütigt, dass sie beten und mein Angesicht suchen und sich von ihren bösen Wegen bekehren, so will ich vom Himmel her hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen.“

Welle der Gebete

Die Welle der Gebete erstreckte sich von der höchsten gesellschaftlichen Schicht der Fidschis bis hin zum in einsamer Abgelegenheit lebenden einzelnen Dorfbewohner. Bis zum heutigen Tag kommt dem Gebet auf den Fidschi-Inseln ein ausserordentlich hoher Stellenwert zu:

- Sowohl der Präsident selbst als auch sein Mitarbeiterstab erheben sich jeden Morgen vor Sonnenaufgang zum Gebet. Von kirchlicher Seite aus werden zudem jährlich zwei offizielle Morgenandachten für den Präsidenten im Regierungsgebäude organisiert.

- Der Premierminister wandte sich ebenso wie viele seiner Kabinettsmitglieder Gott im Gebet zu. Er nimmt zweimal jährlich an einer offiziellen Morgenandacht teil. Diese findet jeweils an unterschiedlichen Orten des Landes statt.

- Sowohl die Kirchenführer als auch deren Gemeindemitglieder wandten sich Gott im Gebet zu. Im öffentlichen Dienst bildeten sich zahlreiche Gebetskreise. Die Stammesführer und Häuptlinge ermunterten ihre Leute, Gott im Gebet zu huldigen. Auch die Frauen- und Jugendorganisationen haben eigene Gebetsprogramme. Eine ganze Nation von Gläubigen betete zu Gott.

Kirchenleiter für den Zusammenschluss der Gemeinden

Die christlichen Leiter auf den Fidschi-Inseln schoben ihre Meinungsverschiedenheiten beiseite und gingen aufeinander zu. Die Vereinigung Christlicher Kirchen der Fidschis (ACCF) wurde am 8. Juli 2001 offiziell in Suva von Präsident Ratu Josefa Iloilovatu Uluivuda ins Leben gerufen. Sie setzte sich vier Ziele:

1. Zusammenschluss aller Gemeinden
2. Praktische Umsetzung von Gottes Weg der Liebe
3. Etablierung gottesfürchtiger Führungspersönlichkeiten
4. Aussöhnung Fidschis um des Friedens und Wohlstands willen

Gebet um Versöhnung…

Sollen Frieden und Wohlstand Einzug halten, so ist es wichtig, dass sich die Menschen sowohl mit Gott als auch untereinander aussöhnen (: „Alles aber kommt von Gott“ heisst es im 2. Korintherbrief 5,18: „... der uns durch Christus mit sich selbst versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung verliehen hat. Denn Gott versöhnte in Christus die Welt mit sich selbst, indem er ihnen ihre Übertretungen nicht anrechnete und in uns das Wort der Versöhnung legte.“

…führt zu politischem Neuanfang

Gott erhörte die Gebete seines Volkes und gab den Fidschi-Inseln eine neue Regierung sowie eine neue Führungsmannschaft. Eine vier Monate alte politische Partei etablierte sich schnell und trug bei den Parlamentswahlen 2001 einen überwältigenden Sieg davon. Alle Mitglieder der früheren politischen Führung waren über Nacht von der Bildfläche verschwunden.

Eine neue Führungsriege unter Premierminister Laisenia Qarase nahm die Geschicke des Landes in ihre Hand. Im Jahre 2001 bat Qarase Gott im Rahmen einer öffentlichen Andacht im Albert Park um Vergebung (vgl. den Text unten und das Video Transformation). Gleich zu Beginn brachte er die Einrichtung eines Ministeriums der Nationalen Versöhnung und Einheit auf den Weg.

Die Kirchen sahen es als wichtig an, eng mit diesem Ministerium zusammenzuarbeiten. Zudem schuf der Premierminister einen Rat der Nationalen Versöhnung und Einheit, in dem andere religiöse Vereinigungen und Repräsentanten des privaten Sektors mit Kirchen- und Regierungsvertretern zusammenkommen können.

Fackel der Versöhnung – vom Präsidenten selbst entzündet

Am 8. Juli 2001 entzündete Präsident Ratu Josefa Iloilovatu Uluivuda zusammen mit der First Lady im Albert Park die Fackel der Versöhnung. Dieses Ereignis war zugleich die Geburtsstunde der Vereinigung Christlicher Kirchen der Fidschi-Inseln.

Geistliche wie auch junge Fidschianer trugen die Fackel in die vier Verwaltungsbezirke des Landes. In einer wochenlangen Prozession trugen sie junge Gemeindeglieder zu Fuss um die ganze Insel Viti Levu. Bewohner von Stadtgemeinden und Dörfern hatten ihre Freude an der Fackel und schlossen sich der Prozession an, um sie zu ihrem nächsten Bestimmungsort zu begleiten. Alle Gemeinden, durch die sie getragen wurde, wissen Wunderbares über die Segnungen Gottes zu berichten, die der himmlische Vater ihnen zuteil werden liess.

Regierungsmitglieder bekennen sich zu Gott

Am 4. Oktober 2001 fand im Nationalstadion in Suva ein Weihgottesdienst statt. Der Premierminister und sein Kabinett bekannten sich zusammen mit den meisten Senatoren und ihrem Büropersonal in einer Zeremonie zu Gott. Kirchenführer erteilten ihnen den Segen für die Erfüllung der vor ihnen liegenden Aufgaben und Verpflichtungen.

Versöhnungsarbeit im Dorf, in den Familien

Um die Interessen von Müttern und Kindern in den Gemeinden zu vertreten, wurde die „Oase liebender Mütter“ von der First Lady des Landes ins Leben gerufen. Das „Programm zur Gesundung des Landes“ wurde vor drei Jahren in bescheidenem Umfang in die Wege geleitet; mit der Zeit aber verbreitete sich die von Versöhnung, Einheit und wahrhaftigen Wundern kündende Botschaft und sorgte für schnell wachsende Nachfrage.

Team-Mitglieder gehen üblicherweise auf Einladung der Stammeshäuptlinge in die Dörfer; dort leiten sieden auf zwei Wochen angelegten Erneuerungsprozess mit einem von Bibellehre begleiteten einwöchigen Fasten ein. In der zweiten Woche werden dann gewöhnlich einzelne Familien aufgesucht und zur Versöhnung mit ihren Familienmitgliedern aufgefordert. Vielfach kommt es am letzten Tag der vom Team geleisteten Missionsarbeit zu einem veritablen Wunder im Dorf.

Gelähmte geheilt

Der Leiter der Bewegung berichtete über die Treffen in Savusavu: „Was Gott hier vollbringt, sprengt alle Vorstellungskraft. Der Platz ist allabendlich voller Menschen, die aus anderen Dörfern kommen, um Zeuge von Gottes Wirken zu sein. Und ob Sie es glauben oder nicht, drei gelähmte Menschen wurden noch während des Treffens geheilt, und es herrschte ungläubiges Staunen. Das Team betete für diese Gelähmten, und sie gingen auf eigenen Füssen heim.

Anstatt sich ins Krankenhaus zu begeben, kommen die Menschen nun aus den umliegenden Dörfern ins Camp des Teams, um geheilt zu werden. Die Kunde verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der Region, und so verhandeln andere Dorfbewohner und ihre Häuptlinge mit dem Team darüber, wer als dessen nächster Gastgeber in Frage kommt.“

Fidschi – wieder Traumziel für Touristen

Seit dem Staatsstreich im Mai 2000 ist ein erhebliches Wachstum zu verzeichnen. Die Arbeitslosigkeit nimmt ab, die Bauindustrie boomt, der Tourismus erlebt einen enormen Aufschwung. Zahlreiche Vier- und Fünfsternhotels im Bau. Das Ausland hat wieder Vertrauen in die Fidschis gefasst; die Investitionen nehmen zu.

„Gelangen die Frommen zur Macht, so freut sich das Volk; regiert aber der Gottlose, so seufzen die Leute“: Dieses Wort aus den Sprüchen Salomos (29,2) gilt für die Fidschi-Inseln wie für jedes andere Land der Welt. Bei uns sind Recht und Ordnung wiederhergestellt. In die Gesichter der Frauen und Kinder auf den Strassen ist das Lächeln zurückgekehrt. Welch' einem wunderbaren Gott dienen wir doch!

Gebet des Premierministers

Hier ein Auszug aus dem Gebet und der Beichte des Premierministers Laisenia Qarase:

„Als Premierminister der Fidschi-Inseln bin ich mir der grossen Verantwortung, die du himmlischer Vater mir auferlegt hast, bewusst; soll ich doch für deine Söhne und Töchter sorgen und sie lieben, wie du auch mich liebst, und ein kluger Sachwalter all der Schätze sein, mit denen du diese Nation gesegnet hast.

Bevor ich andere um Vergebung bitten kann, bekenne ich dir meine Sünden und Schwächen.

Vater im Himmel, ich stehe jetzt nicht als Premierminister dieser Nation vor dir, sondern als Laisenia Qarase, und bitte dich demütig für die Meinen und mich selbst um Vergebung. In unserer menschlichen Schwäche haben wir vielfach dich als unseren einzigen wahren Gott aus dem Mittelpunkt unseres Lebens verbannt. Indem wir auf unsere eigenen Fähigkeiten, unsere Mittel und Möglichkeiten sowie unser menschliches Denken vertrauten, haben wir uns schuldig gemacht.

Wir erkennen, dass des Menschen Weisheit vor dir Torheit ist, dass unsere Gedanken nicht die deinen und unsere Wege nicht deine Wege sind; denn deine Gedanken und Wege trennen Welten von den Unsrigen.

Dich Vater bitte ich um Vergebung. Bitte hilf uns, allzeit auf dich zu bauen und dir zu vertrauen, so dass wir, was immer wir auch tun oder sagen mögen, deinen grossen Namen damit ehren und preisen. Amen.

Nun bitte ich die Kirchen unseres Landes um Vergebung.

Ich weiss, dass die Gemeinden den Leib Christi bilden und dass ihre Arbeit dem Reich Gottes dient; für ihre gute Arbeit ist diese Regierung ihnen überaus dankbar. Dies entbindet die Regierung jedoch nicht von ihrer Verpflichtung, diese Arbeit in unserem Land zu unterstützen.

Die Regierung hat diese Situation damit begründet, dass das Land nicht über ausreichende Ressourcen verfüge, um sich allen wichtigen Aufgabenfeldern widmen zu können, wie es notwendig wäre. Wenngleich dies vielleicht plausibel klingen mag, so haben wir uns dabei doch der Erkenntnis verschlossen, dass alle Ressourcen zuallererst einmal von Gott kommen und der Arbeit am Reich Gottes zugeführt werden müssen.

In unserem Regierungsprogramm trat die Bitte um göttliche Führung von den geistlichen Führern unserer Gemeinde bislang zu wenig in Erscheinung. Über das Zusammenkommen des Kirchenrates sowie der Vereinigung der Christlichen Kirchen der Fidschis als Leib Christi sind wir sehr glücklich.

Wir lassen es jedoch am Eifer fehlen, über die Kirchen die schöpferischen Gedanken Gottes zu ergründen. Wir bitten um Vergebung und bitten darum, die bislang erzielten guten Ergebnisse weiter auszubauen.“

Quelle: WKG, Bearbeitung Livenet

Datum: 04.11.2005

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