Pastor Mathews kommt aus Kilimandscharo
in Tansania. 1998 verliess er seinen Heimatort und reiste ins Sansibar. Sein Auftrag: Strassenprediger. In einem Land, das zu 99 Prozent muslimisch ist. Er
berichtet von Hoffnung und Durchhaltevermögen.
«Ich bin als junger Mann hierhergekommen,
voller Leidenschaft dafür, den Menschen dieser historischen Insel die Gute
Nachricht von Christus zu bringen», berichtet Mathews gegenüber «International
Christian Concern». Mittlerweile ist er seit 24 Jahren in dem Teilstaat
Tansanias, ist verheiratet, hat Kinder und arbeitet als Pastor zweier Gemeinden
sowie dreier Untergrund-Hauskreise für Christen mit muslimischem Hintergrund.
Offene Verfolgung
Doch hinter diesem Erfolg
stehen Jahre voller Herausforderungen, denn erlaubt ist eine Konversion zum
Christentum auf der Insel nicht. «Das Predigen auf der Strasse war hart
aufgrund der feindseligen Einstellung der einheimischen Muslime in Sansibar»,
erinnert er sich an die Anfänge. Während auf dem Festland Tansanias nur ein
Drittel Muslime seien, sei es in Sansibar fast die ganze Bevölkerung. «Manchmal
wurde ich höflich vom Predigen auf den offenen Märkten abgehalten, andere Male
wurde ich gewaltvoll gestoppt und vertrieben.»
Von einem Ort zum andern
Zehn Jahre später spürte
er den Ruf Gottes, Pastor zu werden und gründete eine Gemeinde, die jedoch
schon ein Jahr später aus dem Gebäude geworfen wurde aufgrund der feindlichen
Einstellung der Menschen gegenüber Christen. Wohin sollten sie nun gehen? Hier
zeigt sich Mathews Kreativität: Jeden Sonntagmorgen trafen sie sich ab sofort
am Strand. Dadurch wurden immer mehr Neugierige angezogen, mehr und mehr
Menschen entschieden sich für Jesus – was erneut Verfolgung mit sich brachte.
«Nachdem wir uns neun
Monate am Ufer des Indischen Ozeans getroffen hatten, forderten uns
Sicherheitsleute der Küstenwacht auf, den Strand zu verlassen. Sie machten sich
auch lustig über uns, dass wir so tun würden, als seien wir Christen, aber dann
an den Strand gehen, um Spass zu haben.» Durch die Verfolgung verloren sie
wieder viele der Mitglieder. 2010 wurde die Gemeinde dann Teil einer bereits
lang existierenden Kirche und konnte sich so ein Stück Land kaufen und ein
Gebäude bauen.
Eine neue Gemeinde pro
Jahr
Sein Ziel ist es aber,
weitere Gemeinden zu gründen – mindestens eine pro Jahr. «Obwohl ich immer noch
auf der Strasse predige, weiss ich, dass es die lokale Kirche ist, die Gott
dafür designt hat, um Jünger zu machen. Wir konnten bereits eine weitere
Gemeinde gründen, die von einem unserer lokalen Evangelisten geleitet wird.» Zu
beiden Gemeinden gehören aktuell mehr als 200 Mitglieder.
Mit 19 Konvertiten trifft
er sich an drei Orten heimlich, um ihnen zu helfen, im Glauben zu wachsen. Der
Grund: Mathews möchte sie erst im Glauben festigen, bevor sie für alle sichtbar
die Gemeinde besuchen, was in ihrem Umfeld mit ihrem Tod oder der Zerstörung
der Kirche enden könnte. Doch alle 19 sollen in den kommenden Monaten getauft
werden. «Kürzlich kamen zwei von ihnen unerwartet zu einem Gottesdienst und ich
war sehr überrascht, sie dort zu sehen. Aber in meinem Herzen habe ich Jesus
gedankt, dass er sie gerettet hat und sie jetzt als seine Zeugen gebraucht.»