Das Keramik-Portrait wurde erst im vergangenen Jahr
gefunden; der Technik-Student Mario Tobia hatte den Kopf in einem Erdklumpen entdeckt. Die Forscher haben den Fund mittlerweile auf das neunte
Jahrhundert vor Christus datiert. Nun wird das Keramik-Portrait im
Israel-Museum in Jerusalem der Öffentlichkeit gezeigt.
Laut Robert Mullins von der «Azusa Pacific University», der
die Grabung leitet, misst der Kopf rund fünf auf fünf Zentimeter. Sorgsam wurde
das Miniatur-Bildnis ausgearbeitet. So sind etwa der Bart und die Haare
strukturiert und das Gesicht verfügt über einen Ausdruck.
Stil deutet auf König
hin
Keramik-Kopf eines antiken Königs
Der elegante Stil deutet darauf hin, dass es sich um das Bildnis eines Königs handelt. Die Rechercheure gehen davon aus, dass der Kopf
auf einer Körperfigur war, die zwischen 20 bis 25 Zentimeter hoch war.
Mullins erläutert: «Ungeachtet davon, dass der Kopf klein
und harmlos erscheint, versorgt er uns mit der Möglichkeit, in die Augen einer
berühmten Person aus der Vergangenheit zu schauen.»
Der Kopf wurde in der Stadt gefunden, in der drei
verschiedene antike Königreiche siedelten. In Frage kommen König Ahab von Israel,
König Hasael von Aram-Damaskus und König Ethbaal von Sidon. «Der Kopf birgt ein
königliches Rätsel.»
So oder so
Welcher König auch abgebildet ist: Er weckt biblische
Resonanzen. Ahab war einer der mächtigsten Könige Israels, der aber auch für
Boshaftigkeit bekannt war und für
Schwierigkeiten mit dem Propheten Elia (angestiftet durch die Königin Isebel, siehe 1. Könige, Kapitel 16-21).
König Ethbaal (1. Könige, Kapitel
16, Vers 31) war der Vater von Isebel, er brachte die beiden Königreiche durch die
Hochzeit seiner Tochter mit Ahab zusammen.