Der Leggins-Fall

Erzürnte Hassmails, weil sie weniger Figur zeigt

Veronica Partridge hatte der Welt auf ihrem Blog nur mitgeteilt, dass sie künftig keine Leggins mehr trägt und weshalb. Umgehend wurde sie von erzürnten Reaktionen überflutet. Jetzt gewährt Veronica einen Einblick unter ihre Bluse – in ihr Herz.
Veronica Partridge und ihr Mann

Vor kurzem hatte Veronica Partridge enthüllt, warum sie keine Leggins mehr trägt. Die Christin sagt, sie wolle damit nicht andere Männer zum Hinsehen reizen (Jesus.ch berichtete). Das sei ihre Meinung und ihr Entscheid. Dies löste ein virtuelles Erdbeben aus.

«Die letzten Wochen haben mich schockiert und das ist noch schön gesagt», blickt Veronica auf die Ereignisse der letzten Tage zurück. «Ich steckte die hasserfülltesten Kommentare meines Lebens ein. Unzählige Schimpfworte musste ich über mich ergehen lassen, manche davon kann ich gar nicht in den Mund nehmen. Manche Frauen schickten aufreizende Fotos und boten ihre Körper an.»

Manche behaupteten, Veronica hätte den Text geschrieben, um zu Aufmerksamkeit und Geld zu kommen. «Ich danke Gott, dass er mir nicht vorher zeigte, was auf mich zukommen würde, sonst hätte ich den Artikel nie geschrieben. Um das klarzustellen: Nie habe ich eine Entschädigung für die Interviews erhalten. Ich bin verletzt worden und in den Armen meines Mannes in Tränen ausgebrochen.»

Doch sie stehe weiterhin zu ihren Worten. «Wie ich geschrieben hatte: Es ist meine Meinung und ich verurteile niemanden, der meine Auffassung nicht teilt. Ich glaube, Gott legte mir diese Botschaft aufs Herzen und ich erwarte nicht, dass jemand die gleichen Gefühle und Ansichten hat.»

«Warum klagst du andere an?»

Ihr wurde vorgeworfen, andere Frauen anzuklagen. Sie erhielt Zuschriften im Sinne von: «Ich will tragen, was ich will, die Männer müssen sich unter Kontrolle haben. Sie schauen sowieso.» Für Veronica ist klar: «Natürlich, wenn ein Mann schauen will, dann schaut er. Doch als Christin ist es meine Verantwortung zu überlegen, wo meine Brüder oder Schwestern fallen könnten. Das beinhaltet meine Worte, Handlungen und ja, auch meine Garderobe.»

Und Veronica führt aus: «Nehmen wir mal an, eine Frau würde oben-ohne in einen Park reinspazieren. Ist das dann nur die Verantwortung des Mannes, nicht hinzusehen? Nein, verantwortungsvolle Sexualität sollte von beiden gelebt werden, Mann und Frau.» Wenn nur für sich selbst statt die Gemeinschaft geschaut werde, dann gerate die Kultur in Gefahr. Zudem schreibe sie niemandem vor, was zu tragen sei. «Ich selbst überlege einfach, dass 25-jährige Männer nicht die einzigen mit Augen sind. Sondern auch der 13-jährige Nachbarsjunge. Und welchen Einfluss habe ich auf eine andere Frau, die mit ihrem Körper vielleicht nicht zufrieden ist? Und dem Busfahrer, der mit Sexsucht zu kämpfen hat?»

Leggins-Gate

Wiederum andere entgegneten, dass Jeans und Leggins das gleiche seien. «Männer schauen genauer auf die Form. Wenn eine Frau keinen BH trägt, zieht sie mehr Blicke auf sich, weil die Männer auf die Details schauen. Wenn sie die sich abzeichnenden Nippel sehen, oder unter Leggins die Form der Unterwäsche oder sogar noch weitere Konturen, wächst bei einem Mann die sexuelle Stimulation.» Die männliche Sicht auf die Formen stehe auch hinter der enormen Zunahme von Brustimplantaten und Botox in den letzten 20 Jahren.

Natürlich müssen Männer lernen, Augen für Herz, Charakter und Gesicht einer Frau zu haben, nicht nur für den Körper, fasst Veronica zusammen. «Und Frauen müssen lernen, dass Männer visueller als Frauen sind und die Kleiderwahl einen Einfluss hat.»

Es gehe darum, Entscheide zu fällen, die für einen selbst gut sind, für die Gemeinschaft «und in meinem Fall, was Gott mir auf das Herz gelegt hat.»

Zur Webseite:
Veronica Partridge

Datum: 12.02.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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