Schafhirten in Lesotho

Geliebt statt (vor)verurteilt

Schafhirten leben im Staat Lesotho, der komplett vom Land Südafrika umgeben ist, am Rande der Gesellschaft. Bei Diebstählen werden sie als erstes verdächtigt. Doch mittlerweile gibt es eine Bewegung, welche diesen Hirten Liebe statt Hass entgegenbringt.
Ein Schafhirte in Lesotho.
Mitglieder von der Africa Inland Mission in Lesotho auf dem Schafhirten Outreach.
Eine Hütte in der Wildnis von Lesotho.

Manche Menschen packen ihren Rucksack und versuchen, unter einfachen Umständen und ohne moderne Technologie in der Wildnis zu überleben. Eine Gruppe von fünf jungen Männern tut dies ebenfalls seit geraumer Zeit, doch nicht aus Freude an der Natur oder auf der Suche nach Abenteuer, sondern aus Liebe zu Personen, die isoliert von ihrer Gesellschaft leben.

Die «Africa Inland Mission» arbeitet seit vier Jahren mit einem Team, das bereit ist, den Schafhirten in Lesotho beizustehen. Inzwischen sind die Männer aus dem Westen buchstäblich zu Schafhirten geworden. John Barry von «Africa Inland Mission» (AIM): «Mit diesem Programm versuchen wir, Menschen an Orten zu erreichen, die normalerweise nicht zugänglich sind.»

Oft verurteilt

Die Bewohner der Berge Lesothos gehören zu den am wenigsten erreichten Gegenden der Erde. «Die Kirche war weit davon entfernt, die örtlichen Schafhirten zu erreichen. Der Grund ist, dass die Schafhirten abgeschieden von den Städten leben.» Zudem gebe es eine Kluft zwischen Hirten und Dorfbewohnern. «Ein Vorurteil ist, dass sie schmutzig sind. Bei Diebstählen oder anderen Problemen werden sie als erstes beschuldigt.»

Ein weiteres Hindernis sei, dass die Hirten oft Analphabeten sind. «Doch diese Barrieren sollen nicht verhindern, dass die Menschen von der Liebe Christi erfahren.»

Musik und Jagen

Weil die Kultur der Schafhirten mündlich ist, erzählen Neuhirten die biblischen Geschichten, statt dass sie mit Bibel und Literatur erscheinen. Einfach war das Adaptieren der neuen Gegebenheiten nicht. Zunächst mussten die Männer ihre eigenen Häuser bauen, die Sprache lernen und sich an die neue Ernährung gewöhnen. «Die Umstände sind hart, am besten eignen sich sportliche Personen dafür. Doch es geht nicht nur um die Bedingungen, sondern darum, einen Ruf zu haben.»

Von den fünf Männern vor Ort stammt einer aus Deutschland, einer aus England und drei aus den USA. «Manche von ihnen haben musikalische Begabungen, andere sind besonders gut im Jagen.» Ein wichtiger Punkt im Ganzen sei das Gebet, berichtet die «Africa Inland Mission».

Schafhirte von Lesotho (englisch)


Zur Webseite:
Africa Inland Mission

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Datum: 20.01.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Africa Inland Mission

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