Niger

3,5 Millionen Menschen hungern

In Niger leiden 3,5 Millionen Menschen Hunger. Das ist fast ein Drittel der Landesbevölkerung. 150’000 Kinder sind von akuter Unterernährung bedroht. Für viele dürfte jede Hilfe bereits zu spät kommen. Auch in den Nachbarländern Mali, Mauretanien und Burkina Faso sind 2,5 Millionen von der Hungersnot betroffen.
Menschen wie Tiere sind vom Hungertod bedroht

Das zweitärmste Land der Welt verlor durch Dürre und Heuschreckenplage 50 – 100% der Ernte. Bereits Mitte Oktober 2004 haben die Heuschrecken die nach langer Trockenheit karge Ernte vernichtet und so die Hungerkatastrophe über längere Zeit angebahnt. Am schwersten betroffen sind der Norden und Osten des Landes. Die Hilfe von TearFund wird zusammen mit Partnern von Tearfund England durchgeführt.

„Ein Sack Hirse, das Grundnahrungsmittel in Niger, kostet zurzeit die Hälfte eines guten Monatslohnes. Mit diesem Betrag könnte man eine Kuh und drei Schafe kaufen. Es ist unmöglich für die Bevölkerung, diese teuren Lebensmittel zu kaufen“, berichtet Jeff Woodke, der Leiter von Jemed, der Partnerorganisation von TearFund in Niger.

Hilfe durch Jemed

Die Partnerorganisation Jemed arbeitet im Norden des Landes unter den nomadischen Völkern der Tuareg und den Woodabe. In den vergangenen Jahren wurde in enger Zusammenarbeit mit den Nomadenvölkern an Fixpunkten Brunnen, Hirsespeicher, und Schulen aufgebaut. Auch Klassen für Hygieneunterricht und Alphabetisierung sind Teil des Projektes.

Während die Männer mit den schwindenden Viehherden Hunderte von Kilometern wandern müssen, um Grasland zu finden, bleiben nun die Frauen und Kinder an diesen Fixpunkten. Die Nothilfe von Jemed besteht momentan in der Verteilung von Hirse und Tierfutter.

Hilfe durch die Partnerorganisation UEEPN

TearFund arbeitet neben Jemed mit einer zweiten Partnerorganisation in Niger. Die Partnerorganisation „Union of Protestant Evangelical Churches in Niger“ (UEEPN) arbeitet in 20 Dörfern. In jedem Dorf initiierte sie eine Getreidebank.

Ein Komitee, das von der Dorfgemeinschaft gewählt wird, ist verantwortlich für die Verwaltung der Getreidebank. Auf der Basis dieser langfristigen Entwicklungsarbeit kann nun effiziente Hungerhilfe geleistet werden. UEEPN versorgt die 20 Getreidebanken mit Hirse.

Mehr Infos: www.tearfund.ch

Quelle Text und Bild: TearFund Schweiz

Datum: 01.08.2005

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