Stärker als Rebellenmiliz

Gebet wirkt in Uganda

Was nützt Beten? Auch viele Christen fragen sich manchmal, was ihre Gebete zu Gott ausrichten. Ein Bericht aus Uganda ermutigt alle, die ihre Bedürfnisse Gott anvertrauen und von ihm Hilfe erwarten.
Uganda
Kirche in Uganda

Der Norden des afrikanischen Landes Uganda wird seit bald 20 Jahren von Rebellen terrorisiert. Die „Lord’s Resistance Army“ (LRA) unter Joseph Kony hat Tausende von Menschen getötet, bei Überfällen schrecklich verstümmelt oder versklavt. Knaben wurden entführt und zum Kämpfen und Morden gezwungen.

Seit dem letzten Jahr haben Beterinnen und Beter in allen Erdteilen aufgrund von Infos des Gebetsnetzwerks der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) regelmässig für Norduganda gebetet. Sie unterstützen Christen im Land, die seit Jahren zu Gott flehen, dass er dem Morden, Entführen und Plündern ein Ende setzt.

Die LRA hat es aber vor allem auf christliche Aktivitäten, Gemeinden, Geistliche und Nonnen abgesehen. Die WEA-Gebetsleiter erkannten darin eine Christenverfolgung, der mit geistlichen Mitteln, mit Gebet zu begegnen ist. Sie nahmen Informationen über Norduganda in ihr monatliches Bulletin auf. Die Erfahrung seither: das Gebet wirkt.

Friedensinitiative

Das erste Mail mit Infos zur LRA ging am 14. Mai 2003 an die Beter des WEA-Netzwerks. In den folgenden Wochen verliessen mehrere altgediente Offiziere und eine bedeutende Zahl von Kämpfern die LRA im Rahmen einer Friedensinitiative. Joseph Kony, der als Medium mit okkkulten Mächten Kontakt hält, reagierte am 14. Juni mit dem Befehl, alle katholischen Missionsstationen zu zerstören und Priester und Missionare kaltblütig zu töten. Im Glauben, sie hätten ihn verflucht, setzte Kony auf den anglikanischen Bischof Odurkami und den Pfingstpastor Tom Okello Kopfgelder aus.

Die WEA verbreitete diese Informationen weltweit. In der Folge kam es nicht zu den angedrohten Morden, sondern weitere Kämpfer verliessen die LRA, und im Juli konnten 640 Kinder aus der Gewalt der Rebellen gerrettet werden. Die LRA blieb indes aktiv, und so rief die WEA am 27. August speziell zum Gebet für die ugandische Regierung auf.

Fasten und Beten mit dem Präsidenten

Am 10. September reiste der ugandische Präsident Museveni in die Grenzregion Teso und leitete auf Ersuchen der Pastoren des Nordens einen Fasten- und Gebetstag, an dem auch Parlamentsabgeordnete teilnahmen. Ziel: Frieden fürs Land und Gottes Eingreifen gegen die LRA. Im September schieden über 100 Rebellen aus der Bewegung aus, über 250 Kinder kamen frei und die Armee entdeckte grosse Waffenlager. Zudem kündigte die islamistische Regierung des Nachbarlandes Sudan ihre Unterstützung für die LRA auf.

Seither haben die Gewalttaten nicht aufgehört, aber die Bevölkerung im Norden fühlt sich der LRA nicht mehr hoffnungslos ausgeliefert wie früher. Allerdings verübten die Rebellen am 21. Februar 2004 in Lira ein weiteres furchtbares Massaker. Sie zündeten über 500 Hütten an und brachten 213 Personen um. Mit Versen aus dem Jesajabuch (59,14-20) rief die WEA zum Gebet auf. In der Folge verpflichteten sich die südsudanesische Befreiungsarmee SPLA und ein früherer Verbündeter Konys, die LRA zu bekämpfen.

In den Distrikten Moyo und Adjumani wurden seit Februar 25 Überfälle verzeichnet: Kleine Gruppen von 7-25 LRA-Kämpfern suchten offensichtlich nach Essen und Medikamenten. Tote waren nicht zu beklagen. Gleichwohl haben die Raids 20'000 Bewohner der beiden Distrikte zur Flucht an sicherere Orte veranlasst.

Der WEA-Bericht endet mit einem Aufruf zum Weiterbeten. Er zitiert aus einem Zeitungsartikel des einheimischen Pastors Joachim Buwembo, wonach die Ugander im Süden des Landes endlich aufgewacht sind. „Nun haben die Südugander die Sache im Gebet zu Jesus gebracht. ‚Versuch es mit Jesus’ raten die Kleber an den Autos der wiedergeborenen Christen. Zuerst haben sie die Armee gefeiert. Dann haben sie die Steuern bezahlt. Nun wollen sie, dass Gott eingreift.“

Datum: 29.04.2004
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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