Als Mai die
Plastiktüte am Baum hängen sah, ahnte sie nicht, dass der Inhalt ihr ganzes
Leben verändert würde. Doch auf diese kreative Weise kommen Menschen in
Südost-Asien zum Glauben.
Mai marschierte
durch den Dschungel in der Nähe ihres Dorfes in Südost-Asien. Sie war mit ihrer Mutter auf der
Suche nach Essbarem, als sie plötzlich eine Plastiktüte an
einem Baum hängen sah. Schnell rannte sie hin: Es war evangelistisches
Material. Die zehnjährige Mai war fasziniert. Wieder zuhause zeigte sie ihrem
Vater den Fund. Doch der Vater war gar nicht begeistert und befahl ihr, alles
wegzuschmeissen. In ihrem Dorf waren die meisten Familien Buddhisten, es gab
nur sehr wenige Christen.
Die Saat geht
auf
Mai wollte ihrem
Vater gehorchen und so warf sie das Material weg – bis auf ein Buch. Sie
steckte es unter ihr Kissen und las es immer und immer wieder, über Jahre
hinweg. Es war eine Bibel.
Wenige Jahre
später startete ein Nachbar von Mai eine kleine Gemeinde in ihrem Dorf. Mai
begann, die Gottesdienste zu besuchen und lernte dort immer mehr über die
Bibel. Nach vielen Jahren entschied sich die mittlerweile junge Frau für ein Leben mit
Jesus. Mit Hilfe der Gemeinde konnte sie eine Universität besuchen und wurde
Lehrerin.
Frucht aus
Gebetsmärschen
Irgendwann kam
sie in Kontakt mit dem IMB-Missionar Ethan Chase. Sie erzählte ihm, wie sie zum
Glauben gekommen war – und Ethan erinnerte sich, dass viele Jahre zuvor ein
Team, das er auf einen Gebetsmarsch in der Nähe von Mais Dorf geschickt hatte,
diese Tüte an den Baum gehängt hatte. Das machten sie immer wieder, da es
ansonsten sehr schwierig war, die verschlossenen Dorfbewohner mit Gottes Wort zu erreichen.
«Gemeinsam mit anderen Christen haben wir viele Gebetsmärsche abgehalten»,
berichtet Chase. «Und nicht nur Märsche, wir haben Gebets-Fahrradtouren,
-Kajaktouren und Motorradfahren gemacht. Wir mussten kreativ sein, um die
abgelegenen Dörfer abzudecken.» Und Gott gebrauchte diese Kreativität, um Mai
zu begegnen – und vielen anderen mehr.