Von Rabbi Eckstein initiiert

750'000 Juden durch IFCJ in Israel eingewandert

Wie Christoph Kolumbus fühlte sich Rabbi Eckstein bei einer Entdeckung, die eine Völkerwanderung auslöste. Diese hat inzwischen die Grössenordnung eines Kleinstaates angenommen. In den vergangenen rund dreissig Jahren brachte die hauptsächlich von evangelischen Christen aus dem Westen finanzierte Organisation «International Fellowship of Christians and Jews» (IFCJ) 750'000 Juden nach Israel.
Yechiel Eckstein
Karrikatur zum Tod von Rabbi Eckstein

Gegründet wurde «International Fellowship of Christians and Jews» (IFCJ) vom kürzlich verstorbenen Rabbiner Yechiel Eckstein aus Chicago. Getragen wird das in den 1980er-Jahren gegründete Werk primär von evangelischen Christen aus dem Westen.

Durch den IFCJ wurde mittlerweile 750'000 Juden, die aufgrund von Verfolgung oder Armut aus ihren Heimatländern fliehen mussten, geholfen, in Israel einzuwandern. Das entspricht der Dimension eines Kleinstaates, nicht weniger als 42 Nationen zählen weniger als 750'000 Einwohner.

Rabbi Eckstein sah sein Werk auch als «Brücke» zwischen der christlichen und der jüdischen Gemeinschaft. Der Gedanke reifte, als christliche Leiter 1977 nach einer Neonazi-Kundgebung zu ihm kamen und ihm erklärten, dass sie nach einem Weg suchen, um mit Israel zusammenzuhalten.

Wie Christoph Kolumbus

Der auch «The Fellowship» genannte IFCJ gilt heute als die grösste gemeinnützige Organisation in Israel, mit einem jährlichen Spendenaufkommen von 130 Millionen US-Dollar.

«Mein Vater fühlte sich wie Christoph Kolumbus bei der Entdeckung Amerikas, als er erkannte, dass es Millionen Christen gibt, die das jüdische Volk lieben und die zu Israel stehen», erinnert sich Yael Eckstein, die Tochter des Rabbiners, die heute das Werk leitet. «Davon hatte die jüdische Gemeinschaft keine Ahnung.»

In den frühen 1990er Jahren lancierte «The Fellowship» die Aktion «On Wings of Eagles». Durch diese Initiative konnten Hunderttausende Juden aus nicht-westlichen Ländern, in denen ihr Leben in Gefahr war, in Israel einwandern.

«Jeremia und Jesaja sprachen darüber»

Zu den ersten Einwanderern gehörten Juden, die der zusammenbrechenden Sowjetunion enteilten. «Viele von ihnen waren Überlebende des Holocaust. Die Rückkehr ist Teil der biblischen Prophezeiung. Jeremia sprach darüber. Jesaja sprach darüber.» Längst sind Juden aus arabischen Staaten, der Türkei, der Ukraine, Russland und anderen Ländern durch das Werk dazugekommen.

IFCJ bezahlt beispielsweise den Flug und sichert den Migranten eine Wohnung. «Wir arbeiten mit der Regierung zusammen, um sicherzustellen, dass alle unsere neuen Einwanderer wissen, worauf sie von der Regierung Anspruch haben.» Dazu zählt für eine schnellere Integration kostenloser Hebräisch-Unterricht.

Auch Eckstein wanderte ein

Im Jahr 2000 wanderte Rabbi Eckstein selbst von seiner Heimat Chicago nach Israel aus. Vor kurzem verstarb er, doch seine Mission geht weiter. Erst letzte Woche brachte ein gechartertes Flugzeug rund 240 jüdische Einwanderer aus der Ukraine ins Land der Bibel, wo sie von Yael Eckstein begrüsst wurden.

Meist chartert IFCJ einmal monatlich einen Flieger, um grössere Gruppen ins Heilige Land zu bringen. Neben diesen grossen Gruppen migrieren im Schnitt täglich 17 weitere Einwanderer auf gewöhnlichen Flügen ins gelobte Land.

Unterstützung auch in Osteuropa

Gleichzeitig steht «The Fellowship» auch Juden in der einstigen Sowjetunion bei. Dieser Dienstzweig heisst «Jesaja 58». «Dort gibt es kein Unterstützungsnetz.» Doch die Renten sind tief und die Preise hoch.

Der dritte Dienstsektor – genannt «Guardians of Israel» – versorgt verarmte Israeli mit Nahrung, Kleidern und Unterkunft und sorgt für andere humanitäre Bedürfnisse. In wenigen Jahren will IFCJ ein Zentrum in Jerusalem eröffnen, als eine Art Besuchszentrum für die über eine Million Christen, die jährlich nach Israel reisen.

Zur Webseite:
IFCJ

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Datum: 07.03.2019
Autor: Samuel Smith / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / Übersetzung: Livenet

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