Ost-Ukraine: Ex-Krimineller hilft Gefangenen in ein neues Leben
In einigen Gefängnissen der Ost-Ukraine finden
heute Gottesdienste statt, veranstaltet von Sergey Kazmenko. Der Pastor, der
selbst acht Jahre hinter Gittern verbrachte, unterstützt zudem ehemalige
Häftlinge mit einem Rehabilitations- und Jüngerschafts-Haus.
Sergey Kazmenko
Der ehemalige Gang-Leiter
und Kriminelle Sergey Kazmenko verbrachte selbst acht Jahre im Gefängnis, weil
er einen Polizisten angegriffen hatte. Heute kehrt er in dasselbe Gefängnis
zurück – aber nicht als Wiederholungstäter, sondern als Pastor. Regelmässig
hält er in Haftanstalten im Osten der Ukraine Gottesdienste ab.
«Es ist meine Berufung
von Gott, den Gefangenen zu helfen», erklärt Kazmenko gegenüber der Gospel News
Alliance. «Ich glaube, wenn jemand bestraft wird, ist das eine neue Chance für
ihn, seine Fehler zu bereuen.» Und das erlebt er bei seinem Einsatz: Immer
wieder kommen Gefangene zum Glauben an Jesus Christus.
Rehabilitations-Haus hat schon 100 Menschen
geholfen
Sergey Kazmenko (rechts ) mit Alexander Inichny (links) und zwei weitere Bewohner des Rehabilitations-Hauses
Doch sobald sie wieder in
Freiheit sind, halten nur wenige am Glauben fest. «Im Gefängnis treffe ich
Leute, die ich vor Jahren kennenlernte. Sie wurden freigelassen, haben Gott
dann aber völlig vergessen und mussten immer wieder ins Gefängnis.»
Genau das brachte Sergey
Kazmenko eine neue Idee: ein Haus zur Rehabilitation und Jüngerschaft für ehemalige
Häftlinge, die zum Glauben gekommen sind. In den vergangenen Jahren konnte er
dadurch mindestens 100 Personen helfen, und die grosse Mehrheit von ihnen ist
heute wieder in die Gesellschaft integriert.
Ziele und Träume für die Zukunft
Alexander Inichny ist
einer derjenigen, die derzeit in dem Haus wohnen. «Für mich persönlich war es
eine grosse Hilfe, denn wenn man aus dem Gefängnis entlassen wird, gibt es jede
Menge Versuchungen. Ohne Hilfe von anderen dagegen anzugehen und das eigene
Leben Schritt für Schritt zu verändern, ist so schwer…» Der Aufenthalt in dem
Rehabilitationshaus von Kazmenko habe ihm enorm geholfen. Heute sei er in der
Lage, «ein besseres Leben zu führen». Jetzt ist es sein grösster Wunsch, seine
zwei Söhne wiederzutreffen, zu denen der Kontakt vor einiger Zeit abgebrochen
ist. Und er möchte wieder heiraten – und Gott dienen.»