Lichtblicke 2014

Die Männer, die für ihre Gegner und Feinde beten

Während des Jahres halten sich die Autorinnen und Autoren der Texte auf Livenet.ch und Jesus.ch meist dezent im Hintergrund. In dieser Woche zeigen sie für einmal ihr Gesicht und erzählen von ihrem persönlichen Lichtblick 2014. Heute: Daniel Gerber.
Daniel Gerber ist der dienstälteste Redaktor. Seit 2002 schreibt er für das Webportal Livenet.
James Desmarais, Eishockeyspieler des EHC Visp (NLB).
Jeder erhält Traktate, um sie zu verteilen.

Zwei Ereignisse prägten sich bei mir in diesem Jahr besonders ein: Ein Hockeystar, der Minuten nach der Meisterfeier mit mir über Gott spricht. Und der Mut der Christen in Nepal. Eines haben beide gemeinsam: Sie beten für ihre Gegner.

Für eine Zeitung, welche die Schlagzeilen in leserfreundlicher Grösse druckt, besuchte ich das entscheidende Duell im NLB-Eishockey-Finale. Auf der einen Seite der haushohe Favorit, die SCL Tigers, auf der anderen Seite der hungrige, ungezähmte EHC Visp. Und der setzt sich durch.

«Ich danke Gott»

Auf Stimmenfang in den Katakomben des neuen Ilfisstadion in Langnau unterhalte ich mich auch mit Visp-Star James Desmarais. Wir waren uns in der Saison bereits mehrfach begegnet. Unüberlegt hatte ihn der HC Ajoie zu Beginn der Saison gefeuert. Schwere Stunden für den schillernden Helden der Liga. Doch Visp transferierte ihn zu sich und er wurde auch in dieser Mannschaft zum Überflieger. Und zum Eckpfeiler des Meistertitels. Und so trafen wir uns also wieder. «Ich danke Gott», sagte Desmarais.

Ich werde hellhörig. Zwar sagt das noch schnell mal ein Sportler und so will ich wissen, was es in seinem Fall bedeutet. Der Hockey-Star beginnt zu erklären, dass er regelmässig betet und in der Bibel liest. Zudem berichtet er, dass er auch für die gegnerischen Spieler bete, zum Beispiel, dass sie sich nicht verletzen. Bald sind wir in einem Gespräch über den Glauben und wir vereinbaren ein Interview nach dem Saisonende (da nach dem B-Meistertitel die Liga-Qualifikation gegen ein NLA-Team folgt).

Die Begegnung berührt mich tief, weil sie so überraschend war. Man fährt an ein Finalspiel und erfährt aus dem Mund von einem der wichtigsten Akteure, dass er eine persönliche Beziehung zu Christus pflegt.

Christen beten für ihre Feinde

Ebenfalls tief geht der Besuch in Nepal. Madan Shah und sein Team informieren ihre Landsleute mutig über den Glauben, der ihnen selbst so viel gebracht hat. Dabei stossen sie auf enorm viel Interesse. Ein Aufbruch ist im Gange und der geistliche Hunger ist gross. Doch dies weckt auch den Widerstand von Extremisten.

Die Christen aber lassen sich die Freude an ihrem Glauben nicht nehmen. Sie beten für die Feinde, für die Regierung, für die Landsleute.

Und einmal im Jahr wird – wie sie es nennen – die Evangelisation «gefeiert». Gleich in mehreren Gemeinden durfte ich in diesem Jahr Zeuge sein, wie zahlreiche Christen am «Global Outreach Day» auf die Strasse gehen und ihre Mitmenschen über den christlichen Glauben informieren.

Besonders bewegend war, eine kleine Gemeinde von etwa 20 Leuten zu besuchen. Ein Jahr vorher hatte diese noch gar nicht existiert. Durch den «Global Outreach Day» hatten aber mehrere Menschen aus einem nahen Umkreis zu Jesus gefunden. Und so war diese Gemeinde entstanden. In diesem Jahr nun gingen diese Christen fröhlich auf die Strasse, um andere Leute zu informieren, was sie gefunden hatten.

Hier zum Text von Daniel Gerber zu James Desmarais, wie er am 31.10.2014 auf Jesus.ch erschien:
Visp-Star James Desmarais: «Ich bete auch für die Gegenspieler»

Hier zum zweiten Text, wie er am 16.06.2014 auf Livenet.ch erschien:
Auf dem Dach der Welt: Das Evangelium kommt an die Haustür

Datum: 17.12.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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