Ein brennendes Anliegen, ein Verein und Weiterbildungstag
Susanna Aerne, Paul Bruderer und Christian Salvisberg (Bilder: zVg)
Im
Livenet-Talk geht es um Sexualität. Susanna Aerne, Paul Bruderer und Christian
Salvisberg erzählen von ihrem Anliegen, Christen in sexualethischen Fragen zu
stärken und berichten von ihrem entsprechenden Engagement.
Sexualethische Fragen beschäftigen und führen
nicht zuletzt auch bei Verantwortlichen in Gemeinden zu Diskussionen. Um im
Dschungel der aktuellen Meinungen und Strömungen Orientierungshilfe zu erhalten,
findet am 9. Dezember in Aarau ein Weiterbildungstag statt. Veranstalter ist
unter anderem der Verein, von welchem drei verantwortliche Personen sich im
Livenet-Talk mit Chefredaktor Florian Wüthrich unterhalten: Susanna Aerne
(Paar- und Famlienberaterin), Paul Bruderer (Pastor Chrischona Frauenfeld) und
Christian Salvisberg (Pastor BewegungPlus Langnau).
Wir brauchen eine biblische Sexualethik
Je länger sich Christian mit Sexualethik
beschäftigte, desto mehr kam er zur Überzeugung, wie gut die biblischen
Richtlinien zur Sexualität eigentlich sind. «Uns ist uns etwas Gutes anvertraut
worden, das wir mit einer positiven Haltung weitergeben dürfen.» Das Anliegen,
sich für eine biblische und gelingende Sexualethik einzusetzen, führte
letztlich auch zur Gründung von Designed.
Im gemeinsamen Gespräch kamen mehrere Autoren des Buches
«Unverschämt biblisch» zum Schluss, dass die biblische Sexualethik in
christlichen Gemeinden auf positive Weise ganz neu vermittelt werden muss. So
entstand der Verein Designed, welcher sich zum Ziel setzte, Gemeinden in Bezug
auf eine gesunde Sexualethik zu stärken. «Wir haben verschiedene Referenten,
die zu Vorträgen in Gemeinden eingeladen werden können.»
Die Gesellschaft hat sich geändert
«Sexualität hat viel mit dem Lebensgefühl der
Menschen zu tun und ist deshalb ein Dauerthema», ist Paul überzeugt. «Unsere
Gesellschaft steht aber gerade in einem Umbruch und die Sexualität ist die
Speerspitze dieses Umbruchs. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns damit
befassen.»
«Die Mainstream Sexualethik unserer Zeit
unterscheidet sich recht stark von dem, was wir in der Kirche sagen», ergänzt
Christian. «Da kommen viele Fragen auf – besonders bei jungen Menschen.» Da
brauche es eine gute Art, um über Themen rund um die Sexualität zu sprechen.
Grundsätzlich handelt es sich aber um ein Thema, welches allgemeines Interesse
geniesst. «Beziehungsthemen sind immer relevant», sagt Susanna. «Gerade auch in
der Adventszeit.» Damit spricht sie den Weiterbildungstag am 9. Dezember an.
Sicherheit und verbindliche Beziehungen
«Menschen brauchen Sicherheit», hält Susanna
fest. Deshalb sind verbindliche Beziehungen und Familien wichtig. «Wir sehen,
wie egoistisch Menschen sind und die Sexualität, welche als Geschenk für ein
Paar gedacht ist, pervertieren und zu Machtmissbrauch und sogar zu Folter
verwenden.»
«Die biblische Sexualethik berücksichtigt die
Art, wie der Mensch geschaffen wurde», erklärt Christian und spricht dabei auch
das Bindungshormon an. Wir sind für verbindliche Beziehungen angelegt. «Auch
unsere Psyche: Wir möchten gerne Sicherheit. Wir möchten angenommen sein und
ein 'ja' zu uns hören.»
Christen haben eine gute Grundlage
«Die ersten Christen entdeckten etwas
Revolutionäres im Menschenbild.» Paul glaubt, dass die neue Wertschätzung für
Frauen eine befreiende Wirkung auf das weibliche Geschlecht hatte und so viele
zu Jesus hinzog. Pauls Studien über die Weltanschauung der ersten Gemeinde
führte zu spannenden Erkenntnissen und er wird diese an der Konferenz mit
Freude teilen.
Auch Christen vertreten unterschiedliche Werte in
der Sexualethik. Mit der Unterstützung vom Dachverband Freikirchen und der
Schweizerisch Evangelischen Allianz ist Designed gut abgestützt. «In unserer
Gruppe gilt die Überzeugung, dass die Bibel Gottes inspirierte Wort ist und
deshalb zuverlässige Information enthält, wie Gott sich die Sexualität gedacht hat.»
Auf dieser Überzeugung bauen die vermittelten Lehrinhalte auf.
Vorgeschmack auf den Weiterbildungstag
Sowohl Paul wie auch Susanna werden am
Weiterbildungstag als Hauptreferenten auftreten. «Ich bringe vor allem den
Praxiseinblick und werde über die Grundlagen einer gelingenden Sexualität sprechen.»
So kündigt Susanna ihr Referat an, in welchem sie auf verschiedene Fragen
eingehen wird. Es geht beispielsweise darum, wie Sexualität von Beziehung
getrennt werden kann. Was bedeutet ganzheitliche Sexualität? Und weshalb
braucht es Verletzlichkeit, um die Tiefe der Sexualität zu erleben? Anhand
praktischer Beispiele will sie aufzeigen, wie gelingende Sexualität
funktioniert.
Neben
den Hauptreferaten werden am Weiterbildungstag zahlreiche Workshops angeboten.
Da kann beispielsweise gelernt werden, wie wir medientauglich über biblische
Sexualethik sprechen oder mit Jugendlichen über Identität und Sexualität.
Hilfestellungen über das Sexualleben als Paar werden gegeben oder Anleitung im
Umgang mit Pornosucht. Auch Themen wie Familienplanung, Zölibat oder eine
Liebesbeziehung mit Vision werden behandelt. Es ist also für alle etwas dabei.