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Der Begriff Permakultur leitet sich ab von «permanent agriculture» – «dauerhafte Landwirtschaft». Mit Permakultur sollen die Lebensgrundlagen der Menschen dauerhaft gesichert werden: ökologisch, sozial und ökonomisch.
Bei der Gestaltung von Permakultur werden ganze Systeme geplant, umgesetzt, erhalten und weiterentwickelt, um möglichst vielen menschlichen Grundbedürfnissen wie Nahrung, Energie und Lebensraum gerecht zu werden. Gleichzeitig sollen diese Systeme – sei es ein Garten oder in der Landwirtschaft – die Bodenfruchtbarkeit und die Vielfalt der Natur im Sinne der Biodiversität erhalten oder besser noch vermehren. Als Grundlage der Planung dienen langfristige Beobachtungen von Pflanzen, Tieren, sozialen Systemen und anderen Elementen in allen ihren Funktionen.
Die Permakultur hat dementsprechend drei ethische Grundlagen: die Sorge für die Erde, die Sorge für die Menschen sowie das gerechte Teilen und somit ein verantwortungsvolles Leben.
Nebst der nachhaltigen Produktion von Gemüse und Früchten hat dieses Projekt aber auch ein soziales Ziel: Langzeitarbeitslose, die von der Sozialhilfe leben, sollen in diese Gemeinschaft integriert werden und wenn möglich den Weg zurück in den Arbeitsmarkt finden. Deshalb wurde eine Zusammenarbeit mit der Hochschule für Soziale Arbeit in Muttenz und der Fachstelle für Arbeitsintegration in Laufen aufgebaut. Letztere verknüpft das Projekt mit sozialen Organisationen, die der Gruppe Teams vermittelt. Die Teamarbeit im Garten ist für Menschen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden, erstaunlich heilsam. Sie entwickeln neue Lebenslust, reden, lachen und freuen sich an den sichtbaren Fortschritten, zu denen sie einen Beitrag leisten konnten.
Trotz der Einschränkungen durch die Coronaregeln konnte sich die Gruppe auf dem weiträumigen Gelände regelmässig treffen – zum Arbeiten, aber auch zum gemeinsamen Essen und Feiern. So konnte die Umsetzung dieses Projektes einem Lockdown der Herzen entgegenwirken und die Gemeinschaft fördern. Ein Höhepunkt war die Einweihungsfeier mit Gästen aus Politik, der Gastrobranche und vielen Menschen, die mit dieser Idee sympathisierten. Aus Mitgliedern des Vereins wurde spontan ein klassisches Ensemble gebildet, das bei der Einweihung freudig aufspielte.
Das Gemüse gedieh prächtig. Auf einer Fläche von 150 m2 konnten hunderte von Kilos Kürbisse, seltene Tomatensorten, Auberginen, Fenchel u.a. geerntet werden. Die Köstlichkeiten auf dem offenen Feld entgingen natürlich auch den Schnecken nicht. Sie überfielen die Beete zu hunderten. Das löste im Team eine heftige Diskussion aus: Sollte man die Schnecken gewähren lassen oder hatte der Schutz der Kulturen den Vorrang? Gesucht waren andere Methoden als das Streuen von Schneckenkörnern. Ein Bauer gab schliesslich den entscheiden Tipp. Schnecken fressen zuerst welke Pflanzen. So wurden die Pflanzenabfälle bewusst an den Rand der Beete abgelegt. Sie bildeten fortan einen «Fressbalken». Und siehe da: Die Schnecken hatten ihr Festmahl und die Gruppe schönes Gemüse.
Die Laufener Gruppe zählt sich nicht zu den Pionieren. Schliesslich gibt es schon zu viele Beispiele von gut funktionierenden Permakulturgärten auf der ganzen Welt. Sie wurde aber von Permakulturpionieren wie Sepp Holzer aus Österreich oder Charles und Perinne Hervé-Gruyer aus der Normandie inspiriert. Und sie möchte mit ihrem Beispiel viele Menschen über das Laufental hinaus inspirieren und zum Umdenken anregen.
Dieser Artikel erschien zuerst im Forum Integriertes Christsein. Der Newsletter des Forums kann hier kostenlos abonniert werden.
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