Corona – das
bedeutet für viele Menschen Existenzangst, Arbeitsverlust, Trauer und Sorge.
Einen anderen Blick darauf bekam der Schweizer Autor und Comicverfasser Alain
Auderset – beim Aufräumen!
Alain Auderset (Bild: Instagram)
Ich war gerade beim
Staubsaugen, als ich die Spinne sah. Ich hatte Mitleid mit ihr, nahm sie auf
und brachte sie an einen sicheren Ort. Hat sie sich bei mir für meine Geste
bedankt? Nein… sie hat sich einfach nur zu Tode erschreckt und war dazu extrem
verärgert, denn sie war nicht mehr da, wo sie eigentlich hinwollte.
Gott hat auch
Mitleid mit «Tierchen», die viel schrecklicher und schädlicher für die Umwelt
sind als Spinnen: mit uns. Ja, er liebt uns und er will nicht unser Unglück!
Und so wie ich mit der Spinne, lässt auch er Planänderungen zu, die unsere so «perfekten»
Projekte stören, um uns dadurch das Schlimmste zu ersparen.
Schlimmer als
Corona
Ich will nichts
kleinreden von dem, was derzeit passiert. Viele Menschen sind gestorben und das
ist schrecklich. Ich bin in Gedanken bei denen, die trauern. Aber unsere
Gesellschaft leidet an einem Übel, das viel schlimmer ist als das Virus:
nämlich am Tun! Wir rennen die ganze Zeit vielen Aktivitäten hinterher, sei es
auf der Arbeit, aber auch in unserer Freizeit. Wovor fliehen wir denn? Trotz
den Ausreden, die wir finden, um auf keinen Fall aufzuhören, schaden wir denen,
die uns am meisten bedeuten, unseren Familien und auch uns selbst.
Was ich vorerst
in Zusammenhang mit den Massnahmen gegen das Coronavirus beobachte, ist die
Ausgangssperre. Wir sind dazu «verurteilt», daheim mit unseren Ehepartnern,
unseren Kindern oder einfach nur uns selbst zu bleiben. Das sind alles so
wertvolle Menschen, die unsere ganze Aufmerksamkeit und Liebe verdienen. Lasst
uns diesen Moment voll leben, ohne ihn mit panischer Angst, Gesprächen über
Verschwörungen, Kritik an den Behörden, usw. zu verpfuschen. Lasst uns diese aussergewöhnlichen
Momente geniessen. Es ist ein Moment der Kreativität, der Pause, ein Moment, um
uns auf die, die wir lieb haben, zu fokussieren.
Dank dieser Zeit
ohne Spektakel, ohne Freiwilligendienste, ohne Besuche und mit Arbeit vom
Homeoffice aus, haben wir endlich Zeit für das Wesentliche… Und wir können mit
Gott reden. Derzeit darf ich noch in den Wald gehen, aber wenn das nicht mehr
möglich ist, kann ich mich immer noch in der Ruhe meines Zimmers einschliessen,
um mit Gott zu reden. Lasst euch nicht diese so besondere Zeit wegnehmen, dazu
ist sie nämlich da.
Dass es an
nichts mangelt
Ja, ich weiss, es
ist hart. Corona bedeutet auch die Lähmung unseres Systems. Es bedeutet
geringere Gehälter, Kürzungen und Entlassungen… Aber ich möchte euch etwas
verraten: Es war nie euer Job, der es schaffte, dass euch an nichts mangelt.
Nein, das war und ist immer noch Gott, der ermöglicht, dass ihr diesen Job
habt, oder wenn ihr keinen habt, dass ihr noch am Leben seid. Ich habe so oft
erfahren, dass Gott sich um den kümmert, der sein ganzes Vertrauen auf ihn
legt. Ich habe es noch vor wenigen Wochen erlebt – und ich darf das auch
nächste Woche wieder erleben! Gott ist hier; lasst die Angst los, wählt das
Vertrauen, dann werdet ihr dasselbe erleben.
Weitere Gedanken und Inspirationen von Alain Auderset finden Sie hier in seinem Blog.