Organspende einer Rektorin – obwohl sie eigentlich gar nicht wollte
Sie wusste,
was sie tun sollte – obwohl sie gar nicht wollte. Trotzdem gehorchte Sarah
Schecter Gott. Heute fragt sie sich, wie viele Abenteuer sie wohl erlebt hätte,
wenn sie schon früher auf Gottes Stimme gehört hätte.
Sarah Schecter (Bild: Brandon Wade / Dallas News)
Sarah Schecter
ist Rektorin der Oakridge School in Arlington, Texas. Immer wieder sagt sie
ihren Schülern, dass man freundlich und mitfühlend sein soll, immer bereit,
Gutes zu tun. Doch für sie selbst war es gar nicht so einfach, dies in die Tat
umzusetzen.
Von Gott
gerufen
Der Vater von
drei Schülern, Nate Jones, war krank. Zunächst hatte er 2017 nur Augenprobleme
und dachte an eine neue Brille. Doch, wie die Mutter der drei Schüler der Rektorin 2018 erzählte, wurde bei ihm ein Nierenversagen
festgestellt. «Es sah sehr schlecht aus», erklärte Schecter gegenüber der
Tageszeitung «The Dallas Morning News». «Ich kannte ihn gar nicht richtig, ich
sah sie viel öfter als ihn, aber ich dachte, dass es komisch ist, dass jemand
so früh Nierenversagen bekommt.» Denn Nate Jones ist gerade mal 46 Jahre alt.
Das Schicksal des
Mannes liess sie nicht los. Und sie spürte, dass Gott sie aufrief, ihm zu
helfen. «Ich bin nicht der Typ Mensch, der die Stimme Gottes hört, aber ich
fühlte mich einfach von Gott gerufen, ihm meine Niere zu geben.» Dabei wollte
sie selbst das gar nicht. Sie habe sich taub gestellt und gedacht, dass jemand
anderes bestimmt eine Niere spenden würde. Dies geschah aber nicht...
Überraschende Reaktion der Familie
So kam der Moment, als die 57-jährige Rektorin mit ihrer eigenen Familie über die Sache sprach und insgeheim hoffte, die Angehörigen würden ihr die Idee ausreden. Das Gegenteil war
der Fall: Sie wurde von allen dazu ermutigt. Und: Tests ergaben, dass ihre
Niere perfekt zu Nate Jones passte. «Und warum auch nicht? Wenn Gott mir das
selbst aufs Herz gelegt hatte, warum sollte sie dann nicht perfekt passen?»
Doch Sarah Schecter war immer noch nicht ganz bereit. «Ein Teil von mir hoffte,
dass es nicht passen würde; dann würde ich dafür gelobt, etwas Gutes tun zu
wollen, müsste es aber letztlich nicht tun.»
Durch die
Bibel ermutigt
Doch die
Operation wurde auf den 13. Januar dieses Jahres gelegt. Die Rektorin hatte
grosse Angst. Erst als Mitglieder ihrer Gemeinde für sie beteten, konnte sie
die Sorgen Gott abgeben. Ermutigt wurde sie vor allem durch Psalm 118, Vers 24,
wie sie jetzt berichtete. Dort steht: «Dies
ist der Tag, den der Herr gemacht hat; heute wollen wir fröhlich jubeln und
unsere Freude haben.» Mit dieser Gewissheit ging sie in die dreistündige
OP, die ein voller Erfolg war.
Sarah Schecter und Nate Jones
Nach der
Operation trafen sich Sarah und Nate – und umarmten sich fest. «Gott segne
dich», wiederholte Nate Jones mehrmals. Und sie antwortete darauf: «Es gibt
etwas Mutiges für dich zu tun! Gott wird dir das zeigen. Du hast jetzt eine gut
funktionierende Niere. Geh vorwärts und tue das, was du zu tun hast!»
Heute ist Sarah
Schecter unheimlich froh, dass sie auf Gottes Stimme gehört hat. «Die Wahrheit
ist, dass ich ein ganz normaler Mensch bin. Ich habe einmal auf Gott gehört und
ihm gehorcht. Aber ich wünschte, dass ich [in der Vergangenheit] mehr auf Gott gehört hätte. Wer weiss, was ich für
aufregende Abenteuer erlebt hätte, wenn ich mehr auf ihn gehört hätte.»
Zum Thema Organspende rate ich allen, sich gründlich und kontrovers zu informieren. Meistens macht es Sinn, eine allgemein gepushte Vorstellung zu hinterfragen. Auch wenn man noch Gott ins Spiel bringt, ist Skepsis angebracht. Ich habe mich entschieden, dass ich aus ethischen Gründen kein Organspender bin. Mag sein, dass es Ausnahmen geben mag.
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