Auf der Suche nach Erfüllung

Musik war sein Leben – bis er es fast verlor

«Ich werde nicht älter als 21», davon ist Daniel E. überzeugt. Sein Leben besteht aus seiner Rock-Band, Alkohol und Drogen. Hauptsache, kein spiessiges Leben. Trotzdem bleibt eine innere Leere. Und dann wird er 21…
Daniel E.

Daniel E. wächst in einer christlichen Familie auf. Schon mit sechs Jahren beginnt er, Gitarre zu spielen. Sein Vater ist Pastor und unter den Jugendlichen der Gemeinde gibt es ein paar sehr gute Gitarristen. «Das hat mich beeindruckt und ich dachte: Das muss ich auch können!»

Mit 16 gibt er mit einem befreundeten Singer/Songwriter das erste Konzert. «Die Bude war voll und für mich war das überwältigend. Die Leute, der Applaus – ich dachte: 'Das will ich weiter machen!'» Sein Traum: Rockstar werden. Jeden Nachmittag verkriecht er sich, um zu üben. Musik wird zu seinem Lebensinhalt. Dem Glauben seiner Eltern dreht er den Rücken zu, weil ihn ihr Lebensstil zu sehr einengt. Er will Freiheit, das Leben geniessen und zieht mit 19 aus.

Musik, Drogen, Zugehörigkeit

Bald steigt er bei einer Independent-Band ein. «Das war mein Ding, wo ich drin Erfüllung fand.» Hier fühlt er sich zugehörig, Teil von etwas Besonderem. Als seine Bandkollegen ihm einen Joint anbieten, lehnt er nicht ab. Bald sind Musik und Drogen sein Lebensinhalt. Er wird Mitglied einer Punk-Band und kommt mit härteren Drogen in Kontakt; Ecstasy, Speed, LSD. Daniel will das Leben auskosten. Sein Motto: «Ich werde eh nicht älter als 21.»

Er schmeisst eine Ausbildung bei einem Modedesigner, weil ihm das Leben zu spiessig ist. Stattdessen beginnt er, bei einem Ton- und Lichttechnik-Verleih für Konzerte und Events zu arbeiten. Er wird 21 – und vorerst passiert nichts. Sein Drogenkonsum wird immer heftiger, er ist jeden Tag «drauf» – bis er merkt, dass sein Körper nicht mehr mitmacht.

«Jetzt sterbe ich»

An einem Abend hat er viel gekifft, Speed, LSD und Ecstasy genommen und viel getrunken. Als er vom Balkon seiner Wohnung hereinkommt, die sich im Haus seiner Tante befindet, stimmt plötzlich etwas nicht: «Ich war voll high, setze mich aufs Bett und merke mit einem Mal, dass meine linke Körperhälfte gelähmt ist. Es war ein Taubheitsgefühl vom Kopf bis zu den Füssen.» Sein Herz wird langsamer und plötzlich hat er panische Angst.

«In diese Situation kam meine Tante hineingeplatzt.» Sie ist Christ und hat schon lange für ihren Neffen gebetet, obwohl sie nichts von seinem Lebensstil weiss. Sie setzt sich vor Daniel und beginnt, mit ihm zu reden, doch er kann ihre Worte gar nicht hören. «Ich hatte das Gefühl, ich höre ihre Stimme von ganz weit oben, während es mich nach unten zieht.» Er verliert jedes Zeitgefühl und hat den Eindruck, in einem tiefen Brunnen zu sitzen. «Ich hatte totale Angst, weil mir in dem Moment klar wurde, dass ich nichts rückgängig machen kann. Es ist nichts revidierbar und ich bin in diesem Raum gefangen und komme nicht mehr zurück.» Er sieht Szenen seiner Kindheit an sich vorbeiziehen und weiss: «Jetzt sterbe ich!»

Wie eine Feuersäule

Daniels Tante merkt, dass etwas nicht stimmt und beginnt, für ihren Neffen zu beten. Daniel selbst beginnt innerlich auch, nach Jesus zu rufen. «Ich kannte Gott von früher, hatte ihm schon einmal mein Leben gegeben, bevor ich mich davon wieder wegdrehte.» Jetzt schreit er nach diesem Gott: «Jesus, hilf mir bitte!»

Plötzlich spürt er, dass Jesus bei ihm ist. «Ich hab ihn nicht gesehen, aber ich konnte seine Gegenwart spüren, fast wie eine Feuersäule, die neben mir stand. Und ich merkte, wie mich etwas wieder zurückzieht – das alles in Bruchteilen von Sekunden.» Er fühlt sich von der Liebe von Jesus überwältigt. Plötzlich ist er wieder zurück in seinem Zimmer, hört und sieht seine Tante, die ihn fragt: «Willst du dein Leben Jesus geben?» Daniel ist plötzlich wieder völlig klar, sein Taubheitsgefühl ist weg und er sagt sofort: «Ja!» Er weiss: Gott hat ihn gerettet!

Lebenswandel

Als seine Tante wieder geht, kniet Daniel sich hin und bittet Jesus, in sein Leben zu kommen. Er spürt, wie er von seiner Liebe erfüllt wird. «Es war, als würde ein Streichholz in mir angehen… Mein Leben war von da an nicht mehr dasselbe.» Als erstes ruft er seine Eltern an und entschuldigt er sich bei ihnen, es kommt es zur Aussprache und zur gegenseitigen Vergebung. Von den Drogen ist er von einem Tag auf den anderen frei.

Er beginnt, die Bibel zu lesen und das Buch wird für ihn mit einem Mal lebendig. Seine Bandkollegen lädt er einen nach dem anderen zu sich nach Hause ein und sagt ihnen: «Jesus ist wirklich da, er lebt!» Doch er weiss, dass er mit der Band aufhören muss. Die Musik hängt er ganz an den Nagel; sie ist für ihn nicht mehr wichtig, denn er hat jetzt gefunden, was ihn wirklich erfüllt: Jesus.

Erst einige Zeit später, als Mitglied in einer Kölner Gemeinde, beginnt er wieder, Musik zu machen – diesmal für Gott. Die Lobpreislieder für Gott verändern sein Verständnis von Musik völlig. «Ich habe Musik immer für mich selbst genutzt, um mich selbst darzustellen. Jetzt merkte ich: Musik ist auch da, um Gott zu verherrlichen, es lenkt den Fokus von mir weg auf ihn – und es kommt etwas zurück: Liebe, Bestätigung und Annahme.»

Hier erzählt Daniel E. seine Geschichte, ein Beitrag von ERF Medien: 

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Datum: 29.10.2019
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Jesus.ch / ERF Medien

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