Burnout vermeiden – mit Wertschätzung gewinnen

Leben und Überleben in den Spannungen des Gesundheitswesens: Dr. Hans-Rudolf Pfeifer liess der Analyse Ratschläge folgen.
Reges Interesse an Büchern: CDK-Leiter Kurt Osswald am Info-Tisch.
Psychoterror am Arbeitsplatz greift Menschen tief innen an.
Das Heil des ganzen Menschen in den Blick nehmen: Der Psychiater Hans-Rudolf Pfeifer und der Psychosomatiker René Hefti.

In der Krise des Gesundheitswesens überleben, dranbleiben und Positives bewirken: Wie schaffen das Pflegende und Ärzte? Ein CDK-Kongress in Zürich zeigte auf, wie Christen sich einsetzen können – und wie dem Burnout vorzubeugen ist.

Die komplexe Krise des Gesundheitswesens, dessen Kostensteigerungen alle Jahre wieder alarmieren, bildete den Hintergrund für Ausführungen des Hauptreferenten Dr. Hans-Rudolf Pfeifer. Vor 350 Pflegefachleuten und Ärzten beleuchtete der Psychiater die Problemfelder Burnout und Mobbing. Wenn durch die Verhältnisse am Arbeitsplatz ein Ausbrennen droht, kommt es auch auf die persönliche Grundhaltung, das Privatleben und die körperliche Fitness an. Perfektionisten und Menschen mit starkem Verantwortungsgefühl sind besonders gefährdet.

„Ausgebrannte Menschen geben keine Wärme mehr“

Pfeifer erläuterte die Symptome dieser starken Erschöpfung und führte aus, wie einem „Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit“ vorzubeugen ist. Doch sei ein Burnout keine Einbahnstrasse. Der Referent erinnerte an die Zusage von Jesus: „Ich bin gekommen, dass ihr das Leben und volle Genüge habt.“

Er riet, die Grenzen der eigenen Möglichkeiten bewusst anzuerkennen und in ihnen Leben zu gestalten, durch Delegieren und Mut zur Vorläufigkeit, durch Entlasten und Entscheiden, Entrümpeln und Enttäuschen (sich und andere von Täuschungen frei machen).

Dem Mobbing vorbeugen – ohne Vergebung keine Lösung

Auf dem Hintergrund von Gottes bedingungsloser Liebe zu den Menschen mahnte Pfeifer die Verantwortlichen, Mitarbeitenden genug Anerkennung zu geben. Wertschätzung beugt auch dem Ausgrenzen, Schikanieren und hinterhältigen Bedrängen vor, welches heutzutage als Mobbing etikettiert wird.

Der Referent erläuterte Hintergründe und riet, Probleme am Arbeitsplatz frühzeitig offenzulegen und im Gespräch zu klären. Mobbing kann von oben, von Gleichgestellten und von unten geschehen. Bei Führungsmängeln trete es weitaus häufiger auf, sagte Pfeifer. Opfer von Mobbing sollten dem Täter vergeben, sonst blieben sie an ihn gebunden.

Impulse für ein gesünderes System

Den Kongress in Zürich-Altstetten organisierte „Christen im Dienst an Kranken“ (CDK) zusammen mit der evangelischen Ärztevereinigung AGEAS, den Christlichen Medizinstudenten der Schweiz CMS, dem Medichthys-Verein für biblische Medizin und den Vereinigten Bibelgruppen VBG.

Am Nachmittag zeigten sieben Seminare Richtungen an, in welche Christen angesichts der Krise des Gesundheitssystems vorstossen. Die Tagung schloss mit einem Podium.

Morgen folgt der 2. Teil: Ganzheitliche Impulse fürs Gesundheitssystem

www.cdkschweiz.ch

Datum: 03.10.2005
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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