Schweizer Senioren

Nur mässige Zunahme der Pflegebedürftigkeit zu erwarten

Pflege

Die Zahl pflegebedürftiger Menschen wird nach einer neuen Schweizer Studie weniger stark ansteigen als befürchtet. Zwar steigt die Lebenserwartung immer stärker, doch altern die Menschen auch gesünder, sagte das Schweizerische Gesundheitsobservatorium in Neuenburg in einer neuen Studie. Eine gezielte Förderung der Vorbeugung bei alten Menschen könnte die Zahl der Pflegefälle weiter deutlich senken.

Laut Studie nehmen die behinderungsfreien Jahre stärker zu als die gesamte Lebenserwartung. Die künftigen Betagten lebten unter anderen Bedingungen und alterten anders als frühere Generationen. Gegenwärtig sind in der Schweiz bis zu 126‘000 ältere Menschen pflegebedürftig; das entspricht rund 11,4 Prozent aller über 64-Jährigen.

Nach bisherigen Schätzungen wurde für das Jahr 2020 mit einem Anstieg auf bis zu 172‘000 Pflegebedürftige gerechnet. Die Studie geht aber wegen der verbesserten Lebensbedingungen nur noch von bis zu 155‘000 Personen aus, die ihren Alltag nicht mehr selbstständig bewältigen können werden. Wie gross die Auswirkungen therapeutischer Fortschritte sind, zeigt nach Berechnungen der Autoren das Beispiel der Demenz: Kann im Jahre 2030 das Ausbrechen von Demenzstörungen um zwei Jahre verzögert werden, werden jährlich rund 20‘000 Menschen weniger pflegebedürftig.

Mehr Prävention und Pflege zu Hause

Die Studie folgert daraus, dass sich das Gesundheitswesen verstärkt auf vorbeugende Angebote ausrichten muss. Zudem müsse eine Verlagerung von der medizinischen Akutpflege zur pflegerischen Langzeitbetreuung stattfinden. Solche Pflege könnte auch vermehrt ambulant geschehen.

Datum: 14.07.2003
Quelle: Kipa

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