Altes Testament und Umwelt

Erde in der Hand

Mehrere tausend Demonstranten haben den UN-Weltgipfel in Johannesburg kritisiert. Auf Transparenten wurde der Weltgipfel als "Redebühne der Reichen" bezeichet. Auf dem offiziellen Treffen gerieten die Verhandlungen in der strittigen Energiefrage ins Stocken. Umweltorganisationen forderten auf dem Gipfel, alle globalen Konzerne für die ökologischen und sozialen Folgen ihres Tuns künftig zur Verantwortung zu ziehen. Während auf dem Umweltgipfel viel gestritten und wenig verbindliches beschlossen wird, konnte man in Israel schon zu biblischen Zeiten ökologische funktionierende Anweisungen der Bibel entnehmen.

Das Alte Testament ist für den Botanikprofessor Aloys Hüttermann eine Art Öko-Handbuch. Der Leiter des Instituts für Forstbotanik halte die alten Israeliten in ökologischen Fragen für sehr viel erfahrener als ihre Zeitgenossen oder ihre Nachfahren.

Moderne Ziele des Umweltschutzes wie Schonung von Ressourcen, Erhaltung des biologischen Gleichgewichts und nachhaltige Bodenbewirtschaftung stünden bereits in der mehr als 2000 Jahre alten Bibel.

So verhinderten die hebräischen Gesetze eine Erschöpfung der Böden, indem diese alle sieben Jahre brachliegen mussten. Um einer Übernutzung vorzubeugen, sei es auch verboten gewesen, zwischen den Reihen der Weinstöcke oder in Olivenhainen weitere Pflanzen anzubauen.

Das ökologische Wirtschaften zahlte sich für die Israeliten aus. Sie erreichten ein Saat-Ernte-Verhältnis von eins zu sechs, wie es in Mitteleuropa erst im 19. Jahrhundert möglich wurde. Unter dem Einfluss der römisch-griechischen Kultur sind diese Traditionen allerdings in Vergessenheit geraten.

Gottes Befehl im biblischen Schöpfungsbericht endet nicht mit dem Auftrag, sich die Erde zu unterwerfen und sie zu beherrschen, wie oft zur Rechtfertigung egoistischer Machtausübung zitiert wird. Der Mensch soll in verantwortlicher Weise verwalten, ohne seine Mitgeschöpfe auszubeuten.

Der Mensch ist nicht imstande, allein die Umweltkrise zu lösen, wie zahlreiche Beispiele zeigen, bei denen trotz guter Absicht schädliche "Nebenwirkungen" (z. B. "saubere" Atomkraft) entstehen. Er kann nur Symptome mildern, das kleinere Übel wählen. Es muss etwas hinzukommen. Umweltschutz hat sehr viel mit Egoismus zu tun. Das zeigen die Auseinandersetzungen in Johannesburg sehr deutlich. Der Mensch steht zwar im Zentrum der Betrachtung, aber nicht isoliert von der Natur. Und es zeigt sich, daß die Zerstörung der Umwelt durch den Menschen nicht erst mit höheren Zivilisationsstufen oder der Industrialisierung beginnt, sondern schon mit der Auflehnung gegen Gott. Damit wurde die Harmonie des Menschen auch mit seiner Umwelt gestört. Die ökologische Krise ist somit auch ein Ergebnis der Rebellion des Menschen gegen Gott. Diejenigen die zu Gott zurückfinden, sind eher in der Lage ihren Egoismus zu bändigen.

Datum: 03.09.2002
Autor: Bruno Graber
Quelle: Livenet.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service