Rundum fit - Wunschtraum oder Wirklichkeit?

Rundum fit
Doris Siegenthaler

Einmal las ich in einer Tageszeitung die Überschrift: «Gestresste stressen die Wirtschaft.» Krankheiten, Absenzen und Produktionsausfälle verursachen enorme Folgekosten. Immer mehr Schweizer leiden unter Stress, wie eine Studie des Staatssekretariats für Wirtschaft zeigt: «Unter den 900 befragten Berufstätigen fühlt sich ein Viertel oft oder sehr oft gestresst, jeder Achte spürt als Folge ernsthafte, gesundheitliche Probleme. Der Stress kostet die Wirtschaft jährlich 4,2 Milliarden Franken.

Fitnessbranche boomt

Dem gegenüber öffnet die Fitnessbranche ihre Tore. Das Verlangen nach Wohlgefühl und Ausgeglichenheit rückt in den Vordergrund. Ein Trend, der angesichts der immer stärker werdenden Leistungsgesellschaft nicht zu stoppen ist.

Spricht man von Fitness, so sehen viele den «ausgepumpten» Triathleten oder den Gewichtsheber im Fitnesscenter vor sich. Vielleicht denken auch einige: «Man sollte sich mit dem passenden Outfit vor dem Spiegel nach dem Takt der Musik bewegen können. » Geworben wird mit dem idealen Body und dem rechten Styling. «Schlank, rank und schön» ist die Devise; doch für viele leider ein nur oft geäusserter Wunschtraum. Sehr schnell kann Krankheit oder Unfall einen Strich durch die Rechnung machen. Fit, gesund und vital – nur eine Berechnung auf Zeit?

Wellness ganzheitlich

Für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) umfasst Gesundheit die körperlichen, seelischen, spirituellen, ökologischen und sozialen Bereiche. In der hebräischen Sprache sind diese fünf Begriffe im Wort «shalom» zusammengefasst.

Fitness kann sich also nicht, wie es so mancher zu verstehen versucht, allein auf den Körper beschränken. Es muss ein Ganzes werden. Eine einseitige Betonung des Körpers und die Vernachlässigung von Geist und Seele führen zu einer Disharmonie und machen krank. Genauso das Gegenteil: Kümmert man sich nur um Geist und Seele und vernachlässigt den Körper führt dies zur Abnahme der Organleistungsfähigkeit und somit zu Einschränkungen der Lebensqualität.

Andererseits, was nützt es dem Menschen, wenn er im Körper gesund ist, jedoch in der Seele krankt. Ein kranker Körper und eine kranke Seele führen zu Hoffnungslosigkeit. Hingegen kann ein Mensch mit krankem Körper, aber einer gesunden Seele sehr viel Mut und Hoffnung in eine Welt voller Hoffnungslosigkeit bringen.

Stress kann umgewandelt werden

Wir werden älter, und mit dem Älter werden nimmt die Organleistungsfähigkeit ab. Damit sind wir aber nicht entschuldigt. Denn eine Zivilisationskrankheit kommt nicht nur von allein;

- zu 20 % liegt es in der Vererbung
- zu 20 % liegt es am Umfeld
- zu 10 % kann die Medizin etwas dazu tun, ob es mir besser oder schlechter geht.

Da bleiben noch 50% Eigenverantwortung. Und das kann man durch eine ausgewogene Lebensführung, verbunden mit einer nicht leistungsorientierten Bewegungstherapie sehr wohl beeinflussen.

Durch ein regelmässiges körperliches Training, das jeweils der eigenen Gesundheit, dem jeweiligen Alter und auch der Lebenssituation angepasst ist, entsteht ein Wohlbefinden. Das wiederum führt zu mehr Leistungsfähigkeit. Hinzu kommt unbedingt eine ausgewogene Ernährung und regelmässige Entspannung.

Bewegungstherapie: Mehr Lust als Last

Das ist nur möglich, wenn man sich während einem Training noch gut unterhalten kann. In dem Moment, wo man sich vermehrt bewegt, erhöht sich die Sauerstoffzufuhr, es wird Energie gewonnen. Trainiert man zu schnell und zu intensiv, so kann der Körper weniger Sauerstoff aufnehmen, es kommt zu vorzeitigen Ermüdungserscheinungen. Im physiologischen Bereich führt dies zur vermehrten Ausschüttung von Noradrenalin, was Frust und Unlust zur Folge hat. Ist man im Beruf bereits stark gefordert, sollte man sich in der Freizeit, während einem Training, nicht auch noch stressen. Radeln, schwimmen oder laufen sie also so, dass sie sich noch gut unterhalten können.

Bewegung beginnt im Denken und nicht in den Beinen. Einige Tipps sollen helfen, das praktisch umzusetzen:

- Nehmen Sie die Treppe statt Lift oder Rolltreppe.
- Stellen Sie das Auto beim Einkaufen zuhinterst ab. Ein paar Schritte mehr und Sie fühlen sich wohler.
- Versuchen Sie im Büro regelmässig aufzustehen, z.B. wenn ein Anruf kommt.
- Machen Sie einen Abendspaziergang mit Ihrem Ehepartner und den Kindern, statt sich vor den Fernseher zu setzen.
- Stehen Sie 20 bis 30 Minuten früher auf; es lohnt sich, das Frühstück in aller Ruhe zu geniessen.
- Ein kurzer Marsch um die Firma nach dem Mittagessen wird Sie wieder in neuen Schwung versetzen.

Nochmals: Das regelmässige körperliche Training, das der eigenen Gesundheit, dem Alter und auch der jeweiligen Lebenssituation angepasst ist, bewirkt ein Wohlbefinden. Dies kann durch Walking, Jogging, Schwimmen etc. aber auch durch Entspannungsübungen nach Jacobsen (bewusste Muskelanspannung und -entspannung) geschehen. Ergänzend kann eine ausgewogene Ernährung dieses Wohlbefinden erheblich steigern. Und seelische geistliche Harmonie steigert Fitness und Wohlbefinden. Was wiederum zu mehr Lebensqualität führt.

Jeder Mensch ist einzigartig

Zu einem entspannten Lebensstil, der fit, vital und gesund macht, gehört auch die Bejahung der Grenzen. Alle Menschen werden als Original geboren, doch leider sterben viele als Kopie. David, der König aus der Bibel, sagt in einem Psalm: «Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Grossartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich!» Erkennen wir, dass wir wunderbar gemacht sind?

Unser Wert ist nicht abhängig von dem, was wir in erster Linie leisten, sondern von dem, was wir sind. Gott hat jeden Menschen als einzigartiges Wesen mit verschiedenen Fähigkeiten geschaffen. Jeder Mensch ist einmalig. Ich muss nicht etwas sein, was ich nicht bin. Und das führt zu Entlastung, Entstressung und Entspannung. Einfach ausgedrückt: Zum ganzheitlichen Wohlbefinden, was Fitness im eigentlichen Sinn beinhaltet. Wir sind wertvoll, weil es uns nur einmal gibt. Und weil jeder Mensch sehr wertvoll ist, sollte man zu sich selbst auch Sorge tragen in allen Teilbereichen – körperlich, seelisch und geistlich.

Regelmässiges Training

- bewirkt eine Normalisierung des Stoffwechsels; die Durchblutung wird gefördert
- wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf- System aus
- vermehrte Entspannungsfähigkeit bedeutet weniger Rücken- und Hals- Nackenverspannungen; das heisst mehr Wohlbefinden, bessere Leistungsfähigkeit in Beruf und Familie
- die Ausdauerfähigkeit nimmt zu, was sich positiv auf erhöhte Belastungen auswirkt
- physiologisch verleiht ein regelmässiges Training mehr Willensspannkraft, das Durchhaltevermögen und die Überwindung von sich selbst werden erhöht.

Fitness und Wohlbefinden sind unzertrennlich: «Weil ihr Gottes Barmherzigkeit erfahren habt, fordere ich euch auf, mit Leib und Leben für Gott dazusein.» Mit «Leib und Leben» meint den ganzen Menschen, körperlich, seelisch und geistig.

Doris Siegenthaler ist staatlich diplomierte Fitnesslehrerin, Gründerin der Bewegungsschule Rundum fit GmbH Bücher .Früher eine erfolgreiche Sportlerin. Der leistungsorientierte Lebensstil forderte jedoch seinen Preis. Die laufenden Überforderungen führten zunächst zu Hals- und Nackenverspannungen sowie starken Rückenschmerzen. Das plötzliche Eintreten des Erschöpfungssyndroms CFS (Chronic Fatigue Syndrome) beeinträchtigte ihr Leben über Jahre. Aufgrund der Erkenntnis aus der Bibel, dass die Gesundheit des Menschen den Körper, die Seele und den Geist betrifft, konnte sie ihre gesamte Lebenseinstellung völlig umstellen. Die Prioritäten änderten sich.

Siegenthaler GmbH
Vitalität für Körper, Seele und Geist
Oberfelsbachstrasse 9
Postfach 156
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Tel: 0041 (0)81 771 4543
Fax: 0041 (0)81 771 4328
www.siegenthalervital.com

Datum: 20.03.2006
Autor: Doris Siegenthaler
Quelle: Reflexionen

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