Arbeitssucht

Männer sind mehr gefährdet Worcaholics zu werden, zum Leidtragen ihrer Frauen

Ziemlich frustriert zieht Rahel Bilanz über ihr Leben. "Es ist als hätte ich meinen alkoholkranken Vater geheiratet. Jeden Tag investiert mein Mann etwa 12 Stunden in seine Arbeit. Sogar in den Ferien! Er sagt zwar er wolle sich erholen - heimlich arbeitet er aber weiter auf seinem Laptop. Nachts schleicht er in sein Büro Zuhause und bleibt dort bis in die frühen Morgenstunden. Nach ein paar wenigen Stunden Schlaf steht er auf und fährt ins Büro. Dann sehe ich ihn erst abends um 8.00 Uhr wieder. Bis dann sind die Kinder im Bett. Er schnappt sich einen Happen zu Essen, und das Ganze beginnt wieder von vorne. Irgendetwas läuft wirklich falsch hier. Kann ein Mensch arbeitssüchtig werden?"

Genau wie Drogen oder Alkohol kann Arbeit negative Gefühle betäuben. Ja, die Leute stürzen sich in die Arbeit um ihren Emotionen zu entfliehen. Aber weil Arbeiten in unserer Gesellschaft so etwas Löbliches ist, wird diese Sucht oft verharmlost. Die Auswirkungen auf eine Familie sind aber dieselben wie bei jeder andern Sucht.

Die einst "heiligen" Sonn- und Ruhetage gibt es nicht mehr, seit viele Läden sieben Tage in der Woche geöffnet haben. Die Technik hat in unseren Häusern Einzug gehalten. Vertreter überfallen uns am Feierabend. Und die Grenzen zwischen Arbeitsplatz und Zuhause verschwinden dank Pager, Fax, Handy und Computer.

Arbeitssucht ist eine Realität. Aber wie weiss man, ob jemand nur ein fleissiger Arbeiter oder bereits ein Arbeitssüchtiger ist?

Testfragen:
1. Sehen Sie die Arbeit als Fluchtweg oder als Notwendigkeit und Verpflichtung?
2. Verdrängt die Arbeit alles andere in ihrem Leben?
3. Können Sie die Arbeit verlassen und ein Fussballspiel besuchen, ohne dauernd daran zu denken was Sie noch alles hätten tun sollen?
4. Haben Sie Zuhause überall Arbeit herumliegen?
5. Versetzen Sie regelmässig Familie und Freunde, mit der Ausrede Sie hätten zu arbeiten?
6. Befriedigt es Sie, Unmögliches zu leisten?
7. Sind ihre Gedanken immer bei der Arbeit, egal was Sie tun?
8. Arbeiten Sie länger als ihre Arbeitskollegen?

Wenn Sie die meisten Fragen mit Ja beantworten, ist es Zeit über ihr Verhältnis zur Arbeit nachzudenken, und etwas zurückzustecken. Arbeitssucht kann emotionale Entfremdung und Beziehungslosigkeit verursachen. Im schlimmsten Fall kommt es sogar zur Vereinsamung und Scheidung.

Kinder von Workaholics lernen früh, dass sie nur geliebt werden wenn sie etwas leisten, und oft bekommen sie zuwenig Aufmerksamkeit von ihren Eltern. Sie können depressiv werden und übernehmen oft die Rolle der Eltern, wie in alkoholkranken Familien.

Wenn Sie arbeitssüchtig sind, versuchen sie kleine Veränderungen vorzunehmen und ihre Arbeitsstunden zu verkürzen. Beginnen Sie sich mit andern Dingen in ihrem Leben zu beschäftigen, mit ihrer Familie, Kirche, Hobbies, Freunden, etc. Nehmen Sie sich vor, verschiedene andere Dinge zu tun, und tun Sie sie auch. Sprechen Sie mit ihrer Familie über Ihre Sucht, und finden Sie Wege, mehr Zeit mit der Familie ohne diese Sucht zu verbringen und sich mehr ins Familienleben einzubringen. Stellen Sie alle elektronischen Geräte ab wenn Sie nach Hause kommen, und seien Sie mal für ein paar Stunden nicht erreichbar. Verlassen Sie das Büro etwas früher, auch wenn die Arbeit noch nicht perfekt oder beendet ist.

Verharmlosen Sie die negativen Auswirkungen Ihrer Sucht nicht. Auch wenn Sie im Geschäft für Ihren Einsatz gelobt werden. Ihre Familie braucht Sie und nicht nur Ihre Arbeit.

Datum: 05.03.2002
Autor: Linda S. Mitle.Ph.D.
Quelle: Crosswalk.com

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