Wenn sich eine Mutter für die Adoption entscheidet
Stephanie Studt mit ihrem Sohn nach der Adoption (Bild: Facebook)
Stephanie
Studt wurde als Baby adoptiert. Als sie selbst mit 19 Jahren ungewollt
schwanger wird, weiss sie, dass sie ihrem Kind kein gutes Leben bieten kann.
Doch eine Abtreibung kommt für sie nicht in Frage. Das führt sie zu einer
ungewöhnlichen Entscheidung.
Adoption hat
Stephanie Studts Leben geprägt. Vor 28 Jahren wurde sie selbst als Neugeborenes
von ihrer biologischen Mutter in Adoption gegeben und kam so in eine liebevolle
Familie. Neunzehn Jahre später fand sie sich in einer ähnlichen Situation. «Ich
war ungewollt schwanger – doch ich spreche gerne von einer 'von Gott geplanten
Schwangerschaft', weil ich glaube, dass er einfach wusste, dass ich damit
umgehen könnte und dies ein wunderschöner neuer Teil meiner Geschichte werden
würde», berichtet sie im Interview mit The Christian Post.
Der Vater des
Babys beendete die Beziehung, als sie ihm erzählte, dass sie schwanger war.
«Zuerst wusste ich nicht wirklich, was ich tun sollte – aber ich wusste, dass
ich mich für das Leben entscheiden würde. Meine biologische Mutter hatte diese
mutige Entscheidung getroffen und ich habe dadurch ein wundervolles Leben
bekommen.»
Adoption als
Chance
Stephanie (rechts) mit ihrem Sohn Jeremiah und seinen Adoptiveltern
Für Stephanie,
die sich selbst mit 19 Jahren als Studentin nicht in der Lage sah, das Kind
allein aufzuziehen, war die Adoption eine Chance. «Ich wusste, ich hatte die
Chance, einem Paar dabei zu helfen, Eltern zu werden – ein Paar, das keine
eigenen Kinder haben kann. Ich spürte, dass Gott mich dazu berief.» Sie selbst
war zu dem Zeitpunkt bereits überzeugte Christin und wollte, dass auch ihr Sohn
in einer christlichen Familie aufwächst. Das beeinflusste ihre Wahl der Eltern.
Teil seines
Lebens
Obwohl es
«deutlich schwieriger war» als sie gedacht hatte, gab sie ihren Sohn Jeremiah nach der
Geburt an die Adoptiveltern ab – unter der Bedingung einer offenen Adoption.
Sie wollte Teil von Jeremiahs Leben bleiben. Sie selbst hatte ihr Leben lang
eine gute Beziehung zu ihrer biologischen Mutter und wollte etwas Ähnliches mit
ihrem leiblichen Sohn aufbauen. Sicher ist dies nicht in jeder Situation ideal – doch für Stephanie
und Jeremiah war es das Beste. Sie besucht ihn regelmässig, schaut dem heute achtjährigen bei
Football- und Baseball-Spielen zu und Jeremiah war auch Teil von Stephanies
Hochzeit im November.
«Ich weiss, dass
die Adoption die richtige Entscheidung für mich war», sagt sie im Rückblick.
«Ich konnte zurück in die Uni und die Dinge tun, die ich für mich geplant hatte
im Wissen, dass mein Kind ein viel besseres Leben erhält als ich es ihm mit
meinen 19 Jahren hätte geben können.»
Besondere
Stärke
Für Dawn Baker
einer christlichen Adoptionsagentur in den USA sind Frauen, die sich gegen eine
Abtreibung und für eine Adoption entscheiden, Heldinnen. «Die Stärke, die
biologische Mütter zeigen, ihre Beharrlichkeit, ich Fähigkeit, über sich selbst
hinweg zu sehen, ist erstaunlich. Dass sie so selbstlos sind, um ihr Kind an
erste Stelle zu setzen und etwas zu wählen, das unkonventionell ist, anders,
und echt schwierig – das stellt sie für mich auf eine ganz andere Ebene.»