Zum Flüchtlingssonntag

Evangelische Allianz will Migranten in der Schweiz gut begleiten

Ali Hasari machte es Freude, mit einem Schweizer Christen und ein paar anderen Männern zum Fischen zu gehen. Doch dann musste der junge Afghane weiterziehen. So wie Ali ergeht es vielen Asylsuchenden.
Flüchtling im Zug unterwegs.

Zwischen Hoffnung und Enttäuschung leben die betroffenen Menschen mit einer grossen seelischen Belastung. Der Flüchtlingssonntag vom 19. Juni 2016 soll daran erinnern.

Ali Hasari lebte seit Dezember 2015 in der Schweiz. Hier hat er sich um Integration bemüht, Deutschkurse besucht. In der Asylunterkunft wurde seine freundliche und positive Lebenshaltung sehr geschätzt. In seine Heimat zurück kann der junge Afghane nicht, denn die Taliban haben ihm direkt mit dem Tod gedroht. 

Nach Kroatien – und wie weiter?

Am 11. Mai wurde Ali von der Schweiz nach Kroatien abgeschoben. Dort hatte er seine Fingerabdrücke hinterlassen. Nach der Dublin-Vereinbarung müsste sein Asylgesuch in Kroatien behandelt werden. Das Balkan-Land ist mit der Flüchtlingssituation allerdings überfordert. Man gab ihm dort rasch zu verstehen, dass er im Land keine Perspektive habe und wieder gehen solle. Ali wird sich nun bald in ein anderes europäisches Land durchschlagen und dort sein Glück versuchen. Er hofft, dass er irgendwo eine Perspektive für sein Leben gewinnen kann. Sonst wird er seine Odyssee fortsetzen müssen. 

Stress für Körper und Seele

Die Flucht und die Ungewissheit über seine Zukunft sind schwere Belastungen und hinterlassen Spuren in Alis Leben. Viele Tausende Flüchtlinge erleben ähnliche Situationen. Körperliche Anstrengungen, materielle Entbehrungen, Ungewissheit und die fremde Umgebung verursachen seelische Nöte bei vielen Flüchtlingen. Zum Flüchtlingssonntag am 19. Juni ruft die Schweizerische Evangelische Allianz SEA dazu auf, Asylsuchenden verständnisvoll zu begegnen und Flüchtlinge zu unterstützen. «Wir wollen Migranten gut begleiten», sagt Niklaus Meier von der Task Force Flüchtlinge der SEA. «So erhöhen wir die Chance einer guten Integration.»

Ein Kurs für Migrationsbegleitung

Seit dem Einsetzen der Flüchtlingswelle haben Kirchgemeinden und Christen in der Schweiz bereits viele Ideen entwickelt und spannende Projekte begonnen. Die von der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA im letzten Jahr gestartete und fortlaufend aktualisierte Webseite «flüchtlingen-helfen.ch» listet eine Anzahl solcher Projekte auf. Wer seine Kompetenzen im Umgang mit Migranten zusätzlich erweitern möchte, kann dies am Kurs für Migrationsbegleiter tun, der im September in Aarau startet. Informationen zu diesem Kurs finden Sie hier.

Zur Webseite:
Integrationsbegleiter-Ausbildung

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Datum: 16.06.2016
Autor: Thomas Hanimann
Quelle: SEA

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