Waffen-Erfinder Kalashnikov

Brief der Reue an orthodoxe Kirche

Wenige Wochen vor seinem Tod im Dezember 2013 hat Mikhail Kalashnikov einen Brief geschrieben, in dem er Reue ausdrückt, die AK-47 erfunden zu haben. Der Brief war an das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche adressiert.
Mikhail Kalashnikov
Ein vollautomatisches AK-47-Gewehr

Darin schreibt er: «Meine Seele schmerzt, es ist unerträglich. In mir brennt die unlösbare Frage: Wenn meine Waffe Menschen getötet hat, dann bin auch ich, Mikhail Kalashnikov, 93 Jahre alt, Bauernsohn und orthodoxer Christ, schuldig am Tod vieler Menschen.»

Weiter habe der Waffenerfinder in seinem Brief verbittert auf das Böse im Menschen reagiert. «Je länger ich lebe», so Kalashnikov, «desto mehr drängt sich mir die Frage auf, warum der Allmächtige zulässt, dass Menschen teuflische Züge wie Neid, Gier und Aggression in sich tragen. Alles verändert sich, nur der Mensch und sein Denken nicht. Er bleibt geldgierig, böse, herzlos und rastlos wie zu allen Zeiten.»

Wie der Pressesprecher der Russisch-Orthodoxen Kirche mitteilte, habe das Oberhaupt Kirill den Brief Kalashnikovs erhalten und ihm auch persönlich geantwortet.

Hätte ich doch etwas anderes erfunden...

Schon 2012 hatte Mikhail Kalashnikov bei einem Deutschland-Besuch bekannt: «Ich bin stolz, dass ich etwas erfunden habe, aber untröstlich, dass meine Waffe auf der ganzen Welt so viel Unheil anrichtet. Hätte ich doch bloss etwas anderes erfunden, so etwas wie einen Rasenmäher.»

Das vollautomatische Gewehr AK-47 gilt als meistproduzierte Waffe der Welt. Geschätzt wurden etwa 100 Millionen Stück davon hergestellt. Die Abkürzung AK-47 steht für «Awtomat Kalaschnikowa obrasza 1947».

Mikhail Timofejewitsch Kalashnikov starb am 23. Dezember 2013 im Alter von 94 Jahren.

Datum: 27.01.2014
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Livenet / thestar.com

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