Die schöne, neue Welt der "Reagenzglasbabys" wird immer dunkler

Zeugung im Reagenzglas oder der Petrischale
Dr. Rogerio Lobo
in vitro Fertilisation erklärt. Foto: kinderwunsch-aalen.de/

Die sich ausbreitende Anwendung der Reagenzglasbefruchtung (IVF= in vitro Fertilisation) lasst eine ständig wachsende Anzahl von Kindern entstehen, die von einem oder mehreren ihrer biologischen Elternteile abgesondert sind. Das Verlangen, um jeden Preis Babys zu haben, ist so gross, dass man nicht an die psychologischen und emotionalen Folgen bei den verwundbarsten aller Menschen denkt: an die in IVF-Kliniken ins Leben gerufenen Kinder.

Das Leihmutter-Geschäft

Die Toronter Zeitung "Globe and Mail" berichtete im Februar, dass Frauen heutzutage Kinder zur Welt bringen, die sie an Ehepaare verkaufen, die mit den Kindern nicht verwandt sind. Eine Frau in Manitoba sagte, dass sie das Sperma eines Mannes aus Ontario benutzt habe, um gegen Bezahlung ein Kind für ein britisches Ehepaar zur Welt zu bringen.

Einer Frau aus Vancouver, die ihre Verfügbarkeit inserierte, ein Baby zu produzieren, wurden bis zu 50'000 Dollar dafür angeboten, dass sie für ein vietnamesisches Ehepaar ein Kind mit nicht verwandtem Sperma zur Welt bringe. Und ein "Globe and Mail"-Reporter, der in einem Inserat so tat, als wolle er sich anbieten, als Ersatzvater mit Spendersperma für Entgelt Kinder zu zeugen, erhielt in kürzester Zeit acht E-Mails von Interessenten.

Die Suche nach den "wahren" Eltern

Eine Folge dieser Entwicklung ist, dass Kinder darüber im Dunkeln gelassen werden, wer ihre biologischen Eltern wirklich sind. Im Januar erzählte die Londoner Zeitung "Observer" die Erfahrungen einiger dieser Kinder in Einzelheiten. Eines von ihnen, Melissa, bekam im Alter von 32 Jahren heraus, dass sie durch Spendersperma empfangen worden war. Sie will jetzt herausfinden, wer ihr wirklicher Vater war. Christine, jetzt im Alter von 46 Jahren, hatte erst vor einem Jahrzehnt erfahren, dass ihr wirklicher Vater jemand anderer war. Christines Mutter machte ihr gegenüber Andeutungen über das Geheimnis, weigerte sich aber bis vor fünf Jahren, ihr nähere Einzelheiten zu erzählen. Nachdem Christine erfahren hatte, dass sie das Ergebnis eines anonymen Spenderbefruchtungsprogramms war, sprachen sie und ihre Mutter niemals wieder miteinander. Ihre Mutter starb vor sechs Monaten.

Für Christine und die anderen gibt es keinen Weg, die Spender oder ihre eigenen Halbgeschwister ausfindig zu machen. Christine hat keinen Zugang zu Urkunden, wenn es überhaupt noch welche gibt, und keine Rechte, irgend etwas über den Mann zu erfahren, der dabei half, ihr das Leben zu geben. Die Möglichkeit, dass solche Probleme entstehen, wächst ständig. Fast 18'000 Babys sind durch gespendete Spermien und Eizellen in Grossbritannien geboren worden, seitdem 1991 die Behörde für Regulative Menschliche Befruchtung und Embryologie eingerichtet worden ist. "Die Spender-Befruchtung hat mir eine halbe genetische Geschichte geraubt, und sie beraubte auch meine Kinder und Enkelkinder", sagte Christine.

Seit 1991 müssen Details über Spender - Name, Ort und Geburtsdatum, medizinische Geschichte, Merkmale, Religion, Beschäftigung und Interessen - bei den britischen Behörden eingetragen werden. Aber der Nachwuchs hat keine Zugangsberechtigung. Sie können nur überprüfen, dass sie nicht mit jemandem verwandt sind, den sie heiraten wollen.

Babys als Verkaufsartikel

"Wird das Leben der Frauen verbessert und ihr Status erhöht, wenn der Beginn eines Babys oder ein Baby selbst zu einem blossen Verkaufsartikel in einer Gen-Bank wird?", fragte die Feministin Naomi Wolf in der Londoner "Sunday Times" vom Oktober letzten Jahres. "Wird die Mutterschaft gestärkt, wenn sie Teil einer Marktwirtschaft wird, in der reiche Frauen die Körper der Armen ausnutzen?", schrieb Frau Wolf, "sind Frauen einfach durch Definition frei, wenn sie nicht mit Männern auf innigster Ebene miteinander zu tun haben müssen, um eine Familie zu schaffen?"

Die weithin bekannte Feministin zeigte auf, dass die neuen reproduktiven Verfahren, von denen einige sogar versprechen, die Notwendigkeit von Männern bei der Zeugung neuen Lebens abzuschaffen, eine Gefahr für das Familienleben und die Mutterschaft sind.

Die Familie als von Gott eingesetzte Ordnung kommt zwar immer mehr aus der Mode. Die Folge ist aber eine unabsehbare Ketten von Problemen, die sich aus der unnatürlichen Zeugung und Art des Zusammenlebens ergeben und Eltern wie Kind und Kindeskinder in Mitleidenschaft ziehen.

Die Macht des Gebetes

Gebet scheint die Erfolgrate von Schwangerschaften bei In-vitro-Fertilization fast zu verdoppeln. Diese überraschenden Resultate brachte eine sorgfältig erhobene Studie der Columbia Universität unter der Leitung des Chefarztes für Gynäkologie, Dr. Rogerio Lobo, zu Tage. Die Studie wurde in der Septemberausgabe 2001 des "Journals für reproduktive Medizin," veröffentlicht und deckte auf, dass eine Gruppe Frauen, für die - ohne ihr Wissen - gebetet wurde, eine 50-Prozent-Schwangerschaftrate aufwies im Gegensatz zur Vergleichsgruppe mit einer 26-Prozent-Rate, für die nicht gebetet wurde. Die Forscher bestätigen die unglaublichen Resultate und nahmen an, dass unbekannte biologische Faktoren eine Rolle im Unterschied zwischen den zwei Gruppen spielten. Trotzdem entschieden sie, die Studie zu veröffentlichen, in der Hoffnung, andere Wissenschaftler würden ähnliche Studien durchführen, um festzustellen, ob diese phänomenale Entdeckung wiederholbar ist.

Die Studie, bezog 199 Frauen mit ein, die eine In-vitro-Fertilization oder eine Embryo-Übertragungen am Krankenhaus Cha in Seoul, Korea, zwischen Dezember 1998 und März 1999 planten. Nach dem Zufallprinzip wurden die zukünftigen Mütter entweder einer Gebetsgruppe (100) oder einer Nichtgebetsgruppe (99) zugeteilt. Nebst den Frauen wussten auch die Ärzte und das medizinische Personal nicht, dass eine Gebetsgruppe für die Frauen einstand und darüber eine Studie erhoben wurde. Die Leute, die für die Frauen beteten, wohnten in den Vereinigten Staaten, in Kanada und in Australien und konnten mit den Frauen nicht in Kontakt treten. Die Gebetsgruppe selber wurde in drei Untergruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhielten Abbildungen der Frauen und betete für eine Zunahme ihrer Schwangerschaftsrate. Eine andere Gruppe betete, um die Wirksamkeit der ersten Gruppe zu verbessern. Die dritte Gruppe betete für die zwei anderen Gruppen. Ausser der höheren Schwangerschaftsrate, stellten die Forscher fest, dass ältere Frauen mehr vom Gebet profitierten. Für Frauen zwischen 30 und 39, betrug die Schwangerschaftsrate für die der Gebetsgruppe zugeteilten Frauen 51 Prozent, verglichen mit 23 Prozent der Kontrollgruppe aus der Nichtgebetsgruppe. Die Forscher analysierten die Daten nach allen Varianten, stellten jedoch keine Veränderungen fest.

Inzwischen haben andere Studien bei Herzpatienten gezeigt, dass auch hier das Gebet von hohem Nutzen war.

Ergänzung und Überarbeitung: Antoinette Lüchinger, Livenet.ch

In-Vitro-Fertilization erklärt:
www.unipublic.unizh.ch/magazin/gesundheit/2000/fortpflanzungsmed/ivf.html


Datum: 25.03.2003
Autor: Zenit/Robin Eisner, Columbia News/Livenet
Quelle: Ja zum Leben/ Zenit/Columbia News

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