Kolumne von Sam Urech

Wann blasen wir die Zivilisation in Stücke?

Es ist befremdend, wenn uns ein Nicht-Christ daran erinnern muss, welche Kraft wir in uns tragen. Aber vielleicht hat er sich ja geirrt und es gilt heute gar nicht mehr, was in der Bibel steht.
Sam Urech

Nicht immer hatte Mahatma Gandhi (78†) recht – was denken Sie zu seiner folgenden Aussage? «Ihr Christen habt in eurer Obhut ein Dokument mit genug Dynamit in sich, die gesamte Zivilisation in Stücke zu blasen, die Welt auf den Kopf zu stellen; dieser kriegszerrissenen Welt Frieden zu bringen.»

Und weiter: «Aber ihr geht damit so um, als ob es bloss ein Stück guter Literatur ist, sonst weiter nichts.»

Die Bibel zeigt auf Jesus

Zuerst zum ersten Teil des Zitats: Ist die Bibel wirklich so kraftvoll? Die Bibel hat meines Erachtens vor allem im Sinn, uns zu zeigen, dass uns Gott unendlich liebt und dass wir Jesus Christus brauchen.

Pastor Erich Engler sagte mal in einer Predigt: «Auf jeder Seite der Bibel finde ich Jesus. Jede Geschichte, jedes Symbol, jede Farbe, alles deutet auf Jesus hin.»

Dass Jesus die Welt auf den Kopf stellte, steht für mich ausser Frage. «Ach, das war halt Jesus. Wir sind nicht Jesus, darum passiert in unseren Leben so wenig Göttliches.» Die Hauptausrede von uns wohlgenährten Christen in der Komfortzone Helvetien.

Bitte anschnallen: «Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird grössere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe.» (Johannes Kapitel 14, Vers 12)

Ein Stück guter Literatur

Interessant, denn Jesus hat jeden Knopf entwirrt. Die Bibel verheisst uns also noch grössere Werke, als sie Jesus tat, wenn wir an ihn glauben, also daran, was in der Bibel steht. Im ersten Teil seines Spruches hat Gandhi offenbar recht.

Worauf wir zum zweiten Teil des Zitats kommen. Wie gehen wir Christen mit dieser Kraft um?

In meinen Augen steht fest: Die Kraft der Bibel passt sich nie dem Mainstream an. Was zur Zeit der Apostel galt, gilt auch heute. Nicht die Botschaft verändert sich, sondern die Empfänger. Also wir – ich.

Und was jetzt? Sofort ein Missionseinsatz in Dschibuti? Vielleicht. Möglicherweise wäre es aber sinnvoll, zuerst mal in uns zu gehen.

Jesus hat am Kreuz alles geregelt

Wir könnten uns Zeit nehmen ohne Handy und überlegen, warum wir so lethargisch geworden sind. Warum hat der Glaube in meinem Leben keine Kraft?

Vielleicht ist es Wut und Verbitterung. Verletzungen, die wir nicht vergeben können und sie uns darum noch immer einsperren. Vielleicht ein Seitensprung, der uns seit 20 Jahren plagt, wir aber nicht ans Licht bringen wollen. Vielleicht sind es Lügen, die uns kleinhalten.

Das alles wäre für Gott kein Problem, seine Gnade hat vor 2000 Jahren jede Zielverfehlung geregelt. Diese Dinge sind UNSER Problem, wenn wir statt auf Gnade lieber auf unsere Gerechtigkeit bauen.

Halten wir die Kraft nicht zurück

Wir werden von heute auf morgen kaum die Zivilisation in Stücke blasen. Aber wir können noch heute eine neue Richtung einschlagen und damit aufhören, die Bibel als Literatur zu betrachten.

Sondern daran glauben, was darin steht. Nämlich, dass wir unendlich geliebt sind, dass unsere Sünden im tiefsten Meer liegen, dass alles, was nach dem Tod kommt, jedes Licht dieser Welt ein Vielfaches überstrahlt.

Die unbändigste Kraft des Universums steckt in uns. Lassen wir sie frei, wird sie uns möglicherweise aus der Komfortzone katapultieren. Kann nerven. Aber gleichzeitig wird sie damit beginnen, uns und unser Umfeld auf den Kopf zu stellen.

Zum Autor:
Sam Urech ist 37-jährig, verheiratet und Vater von zwei Buben. Mit seiner Familie besucht er die Freikirche FEG Wetzikon. Sam hat viele Jahre beim Blick als Sportjournalist gearbeitet und ist heute Inhaber der Kommunikations Agentur «ratsam». Er schreibt jeden Freitag auf Nau.ch seine Halleluja-Kolumne.
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Datum: 05.08.2021
Autor: Sam Urech
Quelle: Livenet

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