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Das Coronavirus trifft alle, wenn auch sehr unterschiedlich. Während die einen harte wirtschaftliche Probleme lösen müssen, machen sich andere Gedanken über die Auswirkungen in der Zukunft. Ein Livenet-Talk machte die aktuelle Befindlichkeit sichtbar.
Die Gartenbauunternehmerin Dora Aebi ist besonders hart betroffen. Mitten in der Hochsaison kann sie ihre Produkte nicht mehr verkaufen. Dennoch müssen die Pflanzen gepflegt werden, sodass sie das Personal nicht einfach in Kurzarbeit schicken kann. Die Einnahmen brechen weg, die Kosten laufen weiter.
Wie hat sie das persönlich verkraftet? «Ich bin der Typ, der nach einer Krise wieder aufsteht», so Aebi. Sie habe sich an die Geschichte im Markus-Evangelium erinnert, in der erzählt wird, wie Jesus mit seinen Jüngern auf dem See Genezareth in einen Sturm geriet. Während diese in Panik gerieten, schlief Jesus ruhig weiter. Es sei diese Ruhe, in der sie auch mitten in der Krise – wenn es draussen stürmt – bleiben möchte.
Marc Jost, EVP-Grossrat und Generalsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz, betont die unterschiedliche Betroffenheit der Menschen durch die Krise, auch international. Die Schweiz sei in einer privilegierten Lage und profitiere auch von der Möglichkeit, eine Qualitätszeit aufzubauen. Auch diese werde unterschiedlich genutzt: «Einige werden radikal umstellen, andere in alte Gewohnheiten zurückfallen.» In der Politik hätte einige Anliegen eine neue Chance, doch die Komplexität der Fragestellungen bremse Veränderungen. Eine konkrete Auswirkung werde sein, dass auch NGOs im christlichen Raum dafür sensibilisiert wurden, Reserven für Krisenzeiten aufzubauen.
Auch mit der Digitalisierung in der Pädagogik habe die Stiftung positive Erfahrungen gemacht. Und komplexe Abläufe in der Stiftung funktionierten jetzt besser. Dies bestätigt auch Andreas Krafft: «Sie (die digitale Technik) lässt uns mehr Zeit für das Wesentliche! Es zeigt sich, dass Homeoffice funktioniert, wo man es bislang nicht für möglich hielt. Weltweit.»
Der Zukunftsexperte Andreas Krafft fasst seine Überlegungen zu den langfristigen Auswirkungen so zusammen: «Hoffnung ist ein Instinkt des Menschen, der aufstehen und weitermachen will. Sie ist dann am stärksten, wenn es uns schlecht geht. Es ging uns gut, aber es gab wenig grosse Schritte, wir waren wie eingerostet. Nun wurden wir wachgeschüttelt. Die Hoffnung gibt die Kraft, neu anzufangen und schwierige Situationen zu bewältigen. Wir sehen jetzt, wie abhängig wir von andern Menschen sind. … Wir sind aufeinander angewiesen. Die Spenden werden grösser werden, wenn es wieder aufwärts geht. Mehr regionale Produkte werden gekauft. Programme wie solidarische Landwirtschaft mit Hauslieferdienst werden zulegen. Man wird neue Wege ausprobieren.» Auch in der Kirche werde das Thema Hoffnung an Gewicht gewinnen.
Marc Jost weist darauf hin, dass die Klimajugend jetzt miterlebt habe, wie schnell politische Veränderungen in Krisenzeiten möglich seien. Dies könne eine neue politische Dynamik entfalten.
Hier den ganzen Livenet-Talk ansehen:
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