Pastor Timothy
(Name geändert) ist schon in seinen 70ern. Gemeinsam mit den Jungen und Alten seiner Gemeinde betet er für die Polizisten, während diese die Kirche demolieren, und rechnet fest mit Gottes Antwort auf die Gebete.
«Ich wurde für
ein 'Gespräch' auf die Polizeiwache gerufen», erzählt Timothy gegenüber Open Doors
USA. «Aber sie schlossen mich ein, bedrohten und verhörten mich. Als sie mich
einschlossen, kniete ich mich in der Zelle hin. Sie sagten mir, dass es nicht
erlaubt war zu beten, aber ich antwortete ihnen, dass ich seit vielen Jahren
ein Gemeindeleiter und Christ bin und beten alles ist, was ich tun kann…»
Trotz der Befragungen und Drohungen hatte der Pastor keine Angst. «Gott gab mir
innerlich Frieden und Vertrauen auf ihn. Und am Ende waren sie durch meine
Zuversicht und Freude so eingeschüchtert, dass sie mich einfach gehen liessen.»
«Gott
antwortet immer»
Inmitten von
Druck und Verfolgung, die Chinas Christen tagtäglich erleben, rechnen alle mit
der Macht des Gebets. «Von den kleinsten Kindern bis hin zu den ältesten
Brüdern und Schwestern kennt jeder die Macht des Gebets», berichtet Pastor
Timothy. «Egal, was wir durchmachen oder mit was man uns beschuldigt: Wir alle
beten! Jeder weiss: Sobald die Verfolgung kommt, fallen wir als erstes auf
den Boden und beten. Gott ist so treu. Er antwortet uns immer, manchmal auf
wunderbarste und sogar bizarre Weise.»
Frustrierte
Polizisten
Hausgemeinde in China (Bild: opendoorsusa.org)
Er erzählt auch
sofort ein Beispiel: In den letzten zwölf Monaten habe die Polizei ihnen das
Leben schwer gemacht, regelmässig die Gottesdienste unterbrochen und
Untergrundkirchen zerstört. «Sie müssen aber echt frustriert sein, weil wir sie
im Gegenzug einfach lieben. Wir wurden geschult, höflich zu sein, niemals
zurückzuschlagen, selbst wenn sie gewalttätig werden. 2018 begannen sie, die
Kreuze von unseren Kirchen zu reissen. Jedes Mal, wenn sie kamen, knieten wir
uns als Gruppe einfach vor sie hin, beten für sie und baten Gott um Schutz für
sie.» Einmal waren die Beamten bereits dabei, Kreuze abzureissen, als es in
einer nahegelegenen Stadt eine Explosion gab und alle sofort abgezogen
wurden. Ein anderes Mal kamen sie mit einem riesigen Kran, der aber zweimal
kaputt ging. «Sie dachten, dass das echt komisch war…»
Und so ermutigt
der Pastor seine Gemeinde, insbesondere die jungen Christen, für ihre Verfolger
zu beten. «Unsere jungen Leute wissen, dass es nicht die Schuld der Polizisten ist; sie müssen einfach Jesus kennenlernen. Und wenn wir nicht für ihre Rettung
beten, wer dann?»
Gebet
verändert die Dinge
Pastor Timothy
ist sich sicher, dass die Regierung richtig Angst vor den Kirchen hat, zum
einen wegen der Entschlossenheit der Christen, ihrer Liebe und Einheit, aber auch, weil die
Bevölkerung Christen so sehr respektiert, dass sie stärker auf sie hört als auf
die Regierung.
In diesem Sinne
bittet er um Gebet für Chinas Christen, dass sie stark im Glauben bleiben und
nicht aufgeben. «Beten Sie aber vor allem, dass unsere Leute nie aufhören zu
beten oder die Macht des Gebets zu erleben. Denn Gebet verändert die Dinge.»