Wohlstandsevangelium

«Eine Beleidigung: Jesus wird zum Lotterielos gemacht»

Kein Geringerer als Costi Hinn sieht das
Reichtum
Costi Hinn

Wohlstandsevangelium in einem Blog-Beitrag als grosse Beleidigung gegenüber Gott und seinem Wort. Auch sein Onkel Benny Hinn hat sich zuletzt eher kritisch betreffend der Wohlstandsausrichtung geäussert. Costi Hinn nennt mehrere Gründe.

«Jesus Christus ist gestorben, damit ich reich sein kann», solche den Worten Jesu zuwiderlaufenden Voten werden von manchen Verfechtern des Wohlstandsevangeliums geäussert.

Costi Hinn, leitender Pastor der «Mission Bible Church» in Orange County, Kalifornien, sagt, dass er ein Problem mit dem Wohlstandevangelium hat, nicht aber mit denen, die es predigen oder verbreiten.

«Wut auf das, was 'antichristlich' ist, ist in Gottes Augen akzeptabel, aber es sollte immer von demütigem Gebet und biblischer Erklärung begleitet werden, damit wir nicht zum Drachen werden, den wir töten wollen.»

Erstens: Es geht nicht um «die Gute Nachricht»

Im Wohlstandsevangelium geht es nicht um «die Gute Nachricht», sagt Hinn nicht zum ersten Mal (Livenet berichtete).  «Während Wohlstandsprediger das, was Glück zu sein scheint, verkaufen, ist es eigentlich die verdammende Ketzerei, die den Weg zur Hölle ebnet. Ist das zu stark formuliert? Nicht, wenn man das wahre Evangelium mit dem Wahnsinn vergleicht, den Wohlstandsverkünder versprechen.»

Zweitens: «Es ist blasphemisch»

Hinn argumentiert, dass die Wohlstandstheologie gotteslästerlich sei. «Eines der missbräuchlichsten Dinge, die in der Gemeinde passieren können, ist, wenn eine Person die Bibel öffnet und sie als Werkzeug zur Täuschung benutzt. Wie kann es jemand wagen, das, was direkt vom heiligen Gott kommt, zu nehmen und es für schmutzige Gewinne zu benutzen?»

Zudem beleidige es auch Christus, weil es die Menschen ermutigt, «seinen himmlischen Namen zu beschmieren, um ihr irdisches Reich aufzubauen». Menschen würden ausserdem Verheissungen zugesprochen, die Jesus nie gemacht hat, erklärt er. «Jesus ist nicht gekommen, um ein reiches, schnelles Programm für die Menschheit einzuführen, er kam, um einen Erlösungsplan zu erfüllen. Was für eine Beleidigung, Jesus zu einem Lotterielos zu machen! Jesus starb nicht am Kreuz, um einen stetigen Strom von Bentley's, grossen Diamanten und Botox zu liefern. Er starb am Kreuz, um unsere Sühne zu vollbringen.»

Drittens: Arme werden ausgebeutet

Diese Verkündigung sei deshalb so gefährlich, weil es die Armen ausbeutet, warnt Hinn und fügt hinzu: «Gott liebt die Armen. Wenn du sie ausnutzt, wirst du eines Tages mit ihm zu tun haben.»

Er liefert ein Beispiel: «Stellen Sie sich vor, ein Wohlstandsprediger fliegt mit einem Privatjet in ein armes Land, übernachtet in luxuriösen Hotels weit weg von den Slums und packt dann ein Fussballstadion mit 300'000 verzweifelten Menschen, um sie für Geld und gutes TV-Marketing auszubeuten. Dann stellen Sie sich vor, wie der Wohlstandsprediger sein perfekt editiertes TV-Programm ausstrahlt und seinem Publikum sagt, es solle Geld spenden, um den armen Menschen zu helfen, die sie erreichen und die das Evangelium brauchen. Stellen Sie sich schliesslich vor, wie das Geld fliesst und der Leiter des Dienstes dafür sorgt, dass Millionen von Dollar an ihn, den 'gesalbten' Leiter, gehen, um seinen verschwenderischen Lebensstil zu fördern.»

Hinn, der zuvor für den Dienst seines Onkels im Wohnstandsevangelium gearbeitet hat, sagt, dass er aus eigener Erfahrung spricht, und während es «im Inneren Spass» mache, sei es «beängstigend, wenn man an die ewigen Auswirkungen denkt».

Viertens: Welle der Zerstörung ausgelöst

Schliesslich beklagt der Pastor, dass eine solche Theologie «eine massive Welle der Zerstörung auf der ganzen Welt hervorgerufen hat». Aus diesen Gründen arbeitet er an einem Buch, das einen gründlichen Blick hinter die Kulissen wirft und den Menschen hilft, in der biblischen Wahrheit zu wachsen.

Anfang des Jahres enthüllte er bereits den üppigen Lebensstil, den sein «Onkel Benny» pflegte. «Wir gingen nach London, Australien, Griechenland und Israel, um unsere Version von Christus zu predigen. Ich trug seine Louis Vuitton-Aktentasche, übernachtete in seinen Hotelzimmern an Orten wie Dubai. Die königliche Suite dort kostete 25'000 Dollar pro Nacht, zusammen mit den anderen Suiten, die wir mieteten.»

Unerfüllte Heilungen und Prophezeiungen

Bald begann er, Fragen über einige der Widersprüchlichkeiten des Dienstes seines Onkels zu stellen, da Benny Hinn Prophezeiungen predigte und Heilungen versprach, die nicht eintrafen.

Während er die «Dallas Baptist University» besuchte, begann Costi Hinn, die Bibel für sich selbst zu studieren und lehnte schliesslich die Überzeugungen des Wohlstandsevangeliums ab.

«Eine der grausamsten Lügen der Glaubensheiler heute ist, dass Gott heilen wird, wenn man nur genug Glauben hat. Er beginnt zu kommentieren, dass Gott souverän in der Heilung ist.» Stellt sie sich nicht ein, liegt nicht etwa der grossspurige «Pastor» fehl, sondern der Kranke, der nicht geheilt wurde – diesem wird dann vorgeworfen, er sei selber schuld, weil er angeblich zu wenig glaubt.

Benny Hinn räumt Fehler ein

Im Februar veröffentlichte Benny Hinn ein Video, in dem er gestand, dass er seine Botschaft manchmal zu weit getrieben haben könnte. «Ich denke, einige sind damit traurig ins Extrem gegangen, und es ist nicht Gottes Wort, was gelehrt wird, und ich denke, ich bin genauso schuldig wie andere.»

«Wir wollen alle richtig enden», sagte Benny Hinn. «Wir fangen alle gut an. Manchmal stolpern wir. Aber wenn es darauf ankommt, wollen wir alle richtig enden. Ich bin 65 Jahre alt, ich will es an dieser Stelle in meinem Leben sicher nicht vermasseln und danke dir, dass du für mich gebetet hast. Das meine ich wirklich so.»

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Datum: 15.12.2018
Autor: Leah MarieAnn Klett / Daniel Gerber
Quelle: Christian Today / Christian Post / Übersetzung: Livenet

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