Fünf herausfordernde Zitate

«Die Kirche ist kein Geschäft, sie ist eine umwälzende Familie»

Mike Pilavachi
Mike Pilavachi

, Gründer von «Soul Survivor», möchte, dass Christen eine neue Vision von der Kirche als Familie bekommen. Er zeigte sich kürzlich bei einem Sommerfestival frustriert darüber, dass sich die Geschäftswelt in Teile der Kirche eingeschlichen hat.Und so forderte Pilavachi in seiner Ansprache mit Dringlichkeit und Leidenschaft – und nicht ohne den von ihm bekannten Humor – heraus: Verlieren wir nicht unsere Identität als Familie Gottes!

1. «Unheilige Dreieinigkeit von mir, meiner und ich»

Mike Pilavachi verwies auf die Worte von Jesus: «Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander liebhabt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.» (Johannes, Kapitel 13, Verse 34-35)

«Diese unheilige Dreieinigkeit von mir, meiner und ich – angetrieben von iPhones und iPads, und ein kultureller Antrieb für meine Menschenrechte, meine Zukunft und mein Schicksal – reibt sich mit der christlichen Gemeinde. Wir sind schuldig, wenn wir den Fokus auf meinen Dienst, meine Salbung, meine Berufung legen. Es geht nicht um das 'ich', sondern das 'wir'.»

Pilavachi erwähnte die Geschichte von Joseph, der als Jugendlicher einen Traum hatte, «den er fälschlicherweise als alles um ihn herum interpretierte. Aber als Gott in seinem Leben wirkte, wurde klar, dass es bei seiner Salbung nicht um ihn, sondern um andere ging – den Mundschenk, den Pharao, Ägypten, die umliegenden Nationen, seine Brüder.» Es ist eine neue Interpretation einer bekannten Geschichte.

2. «In einem Unternehmen stellt man Mitarbeiter ein und entlässt sie. In einer Familie erzieht man Söhne und Töchter»

Mike Pilavachi fiel auf, dass er in vielen Treffen sass, in denen Führungskräfte ihre «fünf Strategien oder Prinzipien» vorstellten. «Finde die Besten, kaufe die Besten», wurde da beispielsweise gesagt. Pilavachi: «Ich würde sie gerne anschreien und fragen: 'Was zum Teufel sagen Sie da?' Die Kirche Jesu ist kein Unternehmen, sie ist eine umwälzende Familie. In einem Unternehmen stellt man Mitarbeiter ein und entlässt sie, in einer Familie erzieht man Söhne und Töchter!»

Er wies auf die «St. Bottock's in the Marsh» hin, eine Dorfkirche mit einem wöchentlichen Treffen von 27 Personen und einem Hund. Das Treffen wird von der Frau des Kirchenvorstehers übernommen. «Können sie auch mieten und Leute feuern?»

3. «Wir müssen Mütter und Väter grossziehen»

Ausgehend von Paulus' Worten in 1. Korinther, Kapitel 4, Vers 15: «Denn wenn ihr auch zehntausend Erzieher hättet in Christus, so habt ihr doch nicht viele Väter; denn ich habe euch gezeugt in Christus Jesus durch das Evangelium», rief Mike Pilavachi nach mehr Müttern und Vätern. Er hob hervor, wie Menschen wachsen, sich entwickeln und Vertrauen gewinnen. Laut Pilavachi geschieht das, wenn man sich Zeit nimmt, in Mütter und Väter zu investieren.

Mike Pilavachi war selbst Trauzeuge bei 19 Hochzeiten – und in einem Fall gleichzeitig der Vater der Braut. Eine bemerkenswerte Zahl, vor allem, weil er sich Zeit genommen hat, in andere zu investieren.

4. «Das Geschenk, die Ehe wunderbar zu machen»

Pilavachi ermutigte, die Zeit des Single-Seins anzunehmen. Als Single sehe man diese Zeit oft als Zeitverschwendung, in der man sich nach einer Ehe sehnt. Er rief dazu auf, diese Zeit vielmehr gut zu nutzen. «Nimm das Geschenk des Zölibats bis zum Geschenk der Ehe an, denn es ist der beste Weg, das Geschenk der Ehe wunderbar zu machen.»

5. «Niederlagen werden weicher und Siege süsser, weil wir sie zusammen erreicht haben»

Mit diesem Zitat von Toby Ziegler drückte Mike Pilavachi die Schönheit einer guten christlichen Gemeinde aus. Wie er betonte, gibt es 277 Referenzen betreffend eines familiären Miteinanders in den 13 Briefen von Paulus. Und nicht nur die Liebe, die man sich gegenseitig entgegenbringt, sei entscheidend, sondern auch die Art und Weise, wie sie von der Welt beobachtet wird: «Sie sehen, dass wir gute Nachrichten haben und wir sagen sie nicht nur weiter. Sie wollen sich uns anschliessen, weil sie in einer engagierten Gemeinschaft sein wollen.»

Überall um uns herum sind Menschen, die sich verzweifelt nach einer Familie sehnen, erklärte Pilavachi; innerhalb und ausserhalb der Kirche. Sind unsere Kirchen ein Ort, an dem sich Söhne und Töchter versammeln und gedeihen können? Oder sickert die Geschäftswelt ein?

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Datum: 24.09.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Premier

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