Über 40 Tote

Evangelische starten Hilfsfonds für Brückenopfer in Genua

In Italien hat die Evangelische Allianz einen Hilfsfonds für die Opfer des katastrophalen Brückeneinsturzes gestartet, der am letzten Dienstag über 40 Tote gefordert hatte.
Die eingebrochene Morandi-Brücke

Die Morandi-Brücke war während eines Unwetters auf einer Länge von 200 Metern zusammengefallen. 35 Autos und 3 Lastwagen fielen mit ihr über 50 Meter in die Tiefe. 42 Tote wurden bisher geborgen, zwischen 10 und 20 Menschen werden noch vermisst.

Schwester eines Pastors

Unter den Toten befindet sich auch die Schwester eines Pastors, die 24-jährige Stella Boccia. Ihr Bruder ist Pastor der Assemblies of God in der Nähe von Pisa. Sie starb mit ihrem Verlobten auf der Rückreise aus den Ferien.

Mehr als 600 Menschen mussten ihre Häuser unter den verbliebenen Teilen der Brücke verlassen. Die Behörden haben entschieden, die Wohnhäuser unter der Brücke abzureissen.

Hilfe via Kirchen und Gemeinden in Genua

Die Evangelische Allianz rief zu finanzieller Hilfe für die Opfer auf, die sie durch die lokalen Gemeinden in Genua weiterleiten will. In einer Erklärung heisst es: «Wir beten für die Stadt Genua als Ganzes, für ihre Bewohner, Familien, ihre Wirtschaft und ihre politischen Autoritäten in dieser Zeit der Trauer und der Untersuchungen der Gründe des Unfalls. Wir beten, dass die Stadt bald wieder zum 'normalen' Leben zurückkehren kann.»

Die Erklärung schliesst mit einem Appell, die Katastrophe «zu nutzen, um die Einladung neu anzunehmen, unsere Sünden zu bekennen und an das Evangelium zu glauben – im Vertrauen, dass Jesus Christus der einzige zuverlässige Weg zu Gott ist, der nie zusammenbrechen und uns sicher zum Himmlischen Vater bringen wird (Johannes, Kapitel 14, Vers 6)».

Trauergottesdienst – von einigen boykottiert

Die Regierung hat den Samstag zum nationalen Trauertag erklärt. Ein staatlicher Trauergottesdienst für die Opfer wird am Samstag in Genua abgehalten. Geleitet wird er vom Erzbischof von Genua, Kardinal Angelo Bagnasco; als Gäste werden auch Präsident Sergio Mattarella und Premierminister Guiseppe Conte erwartet.

Einige Familien von Opfern haben angekündigt, den Gottesdienst zu boykottieren und private Trauerfeiern abzuhalten – als Zeichen des Protests gegen die schlechte Instandhaltung, die den Brückeneinsturz verursachte.

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Datum: 18.08.2018
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Times

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