Queen über Gott

«Ich habe wirklich seine Treue erleben dürfen»

Prinz Philip (95) trittvon seinen royalen Pflichten zurück. Im Herbst geht er in Pension, wie Queen Elizabeth II. (91) gestern Donnerstag im Buckingham Palast berichtete. Die Königin ist selbst seit 65 Jahren im Amt, daneben ist sie zudem das weltliche Oberhaupt der anglikanischen Kirche. Ein Blick auf ihren Glauben.
Queen Elizabeth II. und Prince Philip

Prinz Philip gehört zu den beliebtesten Vertretern der Royals. Im Juni wird er 96 Jahre alt – im Herbst legt er seine royalen Pflichten nieder. Schon seit längerem konnte er keine Reisen mehr antreten, vermehrt wurde er von seinem Sohn Charles (68) und seinem Enkel William (34) vertreten. Seine Verpflichtungen bis August werde er noch wahrnehmen, aber keine neuen mehr annehmen.

Die Queen wird ihre königlichen Pflichten weiterhin wahrnehmen. Unter anderem ist sie das weltliche Oberhaupt der anglikanischen Kirche.

Während sich andere westliche Staatsoberhäupter und Adelshäuser betreffend der Lage der unterdrückten Christen unvornehm zurückhalten, blickt sie ihre Stimme erhebend auf deren Situation. Zum Beispiel auf jene im Nahen Osten. «Dort sieht die Welt ein Leiden in beispiellosem Ausmass», hielt sie im Vorwort eines Buches fest, welches ihren christlichen Glauben porträtiert. Ihr Sohn Charles verlieh den Glaubensunterdrückten zu Weihnachten 2016 ebenfalls seine Stimme.

«Ich bin Gott dankbar für seine Liebe»

Schon in ausgesprochen jungen Jahren bekannte sie sich zum christlichen Glauben. Zu ihrem 21. Geburtstag erklärte sie 1947 – sechs Jahre vor ihrer Krönung – in einer Radiosendung: «Ich erkläre vor euch allen, dass mein ganzes Leben, ob es lang oder kurz ist, eurem Dienst und dem Dienst unserer grossen Familie gewidmet sein soll, zu der wir alle gehören.» Sie erklärte, dass sie die Kraft dazu nicht alleine habe. Sie brauche jene der Mitbürger und Gottes: «Gott helfe mir, mein Gelübde gut umzusetzen. Gott segne euch alle, die ihr bereit seid, es mitzutragen.»

Erst im vergangenen Jahr veröffentlichte die britische Bibelgesellschaft zusammen mit zwei christlichen Werken («Hope» und «Institute for Contemporary Christianity») ein Buch über den christlichen Glauben der Königin.

Das Werk heisst «Die dienende Königin und der König, dem sie dient» («The Servant Queen and the King She Serves»). Es erschien zu ihrem 90. Geburtstag am 21. April 2016. Das Vorwort hatte sie selbst verfasst, darin schrieb sie: «Ich war – und bin es immer noch – sehr dankbar für Ihre Gebete und für Gottes unerschütterliche Liebe.» Und weiter: «Ich habe wirklich seine Treue erleben dürfen.»

Glaube, der Freude verströmt

Die Königin ist das weltliche Oberhaupt der Kirche von England. Den Glauben zeigte sie über die Jahrzehnte immer wieder. Rowan Williams, damals anglikanischer Erzbischof von Canterbury, würdigte beim 60. Thronjubiläum 2012 die lebenslange Hingabe der Königin. Darin finde sie nicht nur Erfüllung, sondern auch Freude.

Der Erzbischof rief alle Bürger dazu auf, diese Hingabe neu zu entdecken. «Moralisten – einschliesslich Erzbischöfe – können so viel wettern, wie sie wollen; sie werden nichts ändern, bis die Menschen erkennen, dass von einer von gemeinsamer Freude erfüllten Gemeinschaft etwas Beglückendes und Veränderndes ausgeht – die Freude am Glück des anderen.»

«Glaube am Leben gehalten»

Im Vorfeld ihrer Weihnachtsansprache 2015 sprach sie von «einer nie dagewesenen Verfolgung von Christen». Die Zeitung «Telegraph» bemerkte damals, dass die Königin von ihrem Glauben «angetrieben» werde und hoffe, einen «grundlegenden Optimismus» im Kontrast zum «allgegenwärtigen Trübsinn» ausdrücken zu können.

Die Königin habe «geholfen, den Glauben am Leben zu halten», schrieb Damian Thompson, Kolumnist des Daily Telegraph, schon früher. Die Königin habe ihre Glaubenspflichten auch ernster genommen als viele ihrer Vorgänger. Die Queen sei während 60 Jahren nicht für einen abstrakten Glauben, sondern für die christliche Offenbarung eingestanden. «Dass sie dies derart unaufdringlich und behutsam getan hat, macht ihr Zeugnis nicht weniger kraftvoll.»

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Datum: 05.05.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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